DIE ORKS

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Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
2 Sterne = unbefriedigend
1 Stern = übel
Wertung: ø 2.75 von 5
2 Rezensionen
-Wir werden lärmen und bellen wie echte orkische Gesellen,
wir werden lärmen und bellen, so laut es geht,
mit Beute bepackt und beladen kehren wir heim aus fernen Gestaden,
ach, was für Schätze und Wunder ihr dann seht. [...]
Leibwächter des Blitzes, Altes Kriegstrupp-Marschlied .-
Zyklus/Band -
Autor Stan Nicholls
Original Bodyguard of Lightning, Legion of Thunder, Warriors of the Tempest
Erscheinungsjahr 1999/2000, dt. 2002
Verlag Heyne
ISBN 3-453-86371-2
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 800
Probekapitel -
Worum's geht:
Stryke und seine Orktrupp "Die Vielfraße" wurden von Königin Jennesta beauftragt, ein wertvolles Artefakt zu besorgen. Nachdem sie den Auftrag erfolgreich ausgeführt haben und sich bereits auf dem Rückweg nach Grabhügelstein, der Hauptstadt von Maras Dantien, befinden, wird ihnen das Artefakt gestohlen. Sie erfahren, dass es noch andere Artefakte gibt und machen sich auf die Suche nach den wertvollen Stücken, verfolgt von Jennestras Kopfgeldjägern und anderen Bewohnern Maras Dantiens.

Warum's so gut ist:
Die Idee, ein Buch aus der Sicht der ewigen Bösen, der Orks, zu schreiben, hat definitiv etwas Reizvolles. Aber die Umsetzung ist wohl alles andere als einfach, was man dem Buch auch anmerkt. Würde nicht immer mal wieder erwähnt, dass es sich bei den Protagonisten um die ach so brutalen Orks handelt, würde man diese Tatsache glatt vergessen und Stryke & Co. für Menschen halten. Vom philosophischen Ansatz her gesehen, dass auch die vermeintlich Bösen ihre guten Seiten haben und damit eine einfache Schwarz-Weiß-Malerei nicht immer angebracht ist, sicher lobenswert, vom literarischen Ansatz sicher schade.
Neben den Orks und ihrer Suche nach den Artefakten gewinnt der Konflikt zwischen den verschiedenen Menschengruppen im Laufe des Romans an Bedeutung: Unnis gegen Mannis, Polytheismus gegen Monotheismus. Die fanatischen Unnis erinnern doch sehr an die Christen während ihrer "wilden" Zeit der Bekehrungen in Europa. Diese Parallelen sind leider so eindeutig, dass man nur sehr schwer wirklich nach Maras Dantien "abtauchen" kann.
Besonders störend waren leider die Kampfszenen. Sehr häufig, über viele Seiten ausgebreitet, bis ins kleinste Detail beschrieben, immer gleich. Ich habe diese Kämpfe irgendwann überblättert, etwas neues brachten sie nicht mehr.
Schade auch, dass das Ende nach all dem, was vorher passiert ist, in meinen Augen etwas einfach und platt wirkt. Mit einem Mal ist alles vorbei, die Erklärung meiner Meinung nach nicht wirklich schön.
Zur Qualität der Übersetzung kann ich nichts sagen, da ich das Original nicht kenne. Allerdings finde ich vor allem die Ortsnamen (Grabhügelstein, Frauenholz, Teufelsbrüllen, Weberflur) und die Bezeichnungen "Unnis" und "Mannis" etwas gewöhnungsbedürftig.
(rezensiert von: Anírawen)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Die dunkle Zeit
Death Gate Cycle/Die vergessenen Reiche

Fazit: Vor allem anderen liegt dem Buch eine gute Idee zu Grunde, für "Zwischendurch" ist es ganz nett.



weitere Rezensionen:

Die Orks:
Warum's so gut ist:
Das seitenstarke Werk von Nicholls ist reines Fast-Food. In atemberaubendem
Tempo metzeln sich die abtrünnigen Vielfraße quer durchs Buch und der erste Satz verspricht, was der Rest hält: "Vor lauter Leichen konnte Stryke den Boden nicht mehr sehen."
Wer aber solche Orks erwartet, wie sie Tolkien beschreibt, wird leider enttäuscht. Antstatt den gemeinen Fieslingen einmal hinter die Stirn zu schauen und deren stinkendes Fell zu riechen, trifft man hier auf Wesen mit regelrecht nobler Gesinnung, deren Fürsoge füreinander in Erstaunen versetzt. Die Vielfraße erscheinen als die besseren Menschen, die nichts dafür können, "zum Kämpfen geboren" zu sein.
Die im Buch enthaltene Karte Maras-Dantiens erleichtert es, den Weg der Truppe nachzuvollziehen. Die beschriebene Welt ist aber leider nicht besonders atmosphärisch ausgearbeitet. Auch ist die Suche nach Artefakten ein alter Hut, und das Ende der Geschichte hinterlässt einen faden Nachgeschmack. Es gibt aber auch immer wieder Gelegenheit zum Schmunzeln, wenn z.B. Strykes Truppe sich eine erbeutete Droge namens Kristall genehmigt,wodurch ihnen im Rausch das erste, erbeutete Artefakt gestohlen wird.
Wie in so vielen Büchern gibt es ein paar Reizworte, die vermutlich durch die Übersetzung zustandekommen und beim Lesen übel aufstoßen. Kann man sich bei der Bezeichnung "Mannis" dagegen wehren, an Vokuhila bemattete Herren mit Fuchschwanz am Schwertknauf zu denken? Liebe Übersetzer... ach, lassen wir das.
Insgesamt also ein kurzweiliges Buch, das aber leider keine gehobenen Ansprüche an die Gestaltung einer Fantasy-Welt und deren Charaktere befriedigt. Wer das Buch lesen möchte, um die klassischen Orks näher kennenzulernen, sollte eher die Finger davon lassen. Wer hingegen hohes Tempo, regelmäßiges Schmunzeln und einfache (nicht langweilige) Sprache bevorzugt, ist mit "Die Orks" gut bedient.
(rezensiert von: Morgoth)

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Aufmachung
Story



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