DAS SCHWERT IN DER STILLE
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4 Rezensionen
-Meine Mutter drohte oft, mich in acht Stücke zu reißen, wenn ich den Wassereimer umstieß oder vorgab, ihren Ruf nicht zu hören, während die Dämmerung dichter wurde und die Zikaden lauter schrillten.-
Kapitel 1
Zyklus/Band Der Clan der Otori (1)
Autor Lian Hearn
Original Across the Nightingale Floor
Erscheinungsjahr 2002, dt. 2003
Verlag Carlsen
ISBN 3-551-58106-1
Subgenre Pseud-historisch
Seitenzahl 346
Probekapitel vorhanden (externes pdf)
Worum's geht:
Als die Truppen des Lord des Tohan-Clans, Iida Sadamu, Tomasus Dorf verwüsten und alle Bewohner töten, wird der sechzehnjährige Junge von dem Lord des Otori-Clans, Shigeru, gerettet. Da Tomasu Ähnlichkeiten mit dem ermordeten Bruder des Lords aufweist, nimmt Shigeru ihn bei sich auf, nennt ihn fortan Takeo, läßt ihn ausbilden und adoptiert ihn schließlich. Zur gleichen Zeit lebt das ebenfalls sechzehnjährige Mädchen Kaede seit acht Jahren als Geisel auf Schloß Noguchi, bei einem Verbündeten von Iida Sadamu. Aufgrund von politischen Intrigen soll Kaede Lord Shigeru heiraten. Shigeru liebt aber seit langem Lady Maruyama, die Sadamu für sich beansprucht. Als alle diese Personen in Inuyama, der Hauptstadt des Tohan-Reiches zusammentreffen, entscheidet sich ihr Schicksal.
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Wer Liebesgeschichten mag, die in einem exotischen Ambiente angesiedelt und mit politischen Intrigen gewürzt sind, hat mit Das Schwert in der Stille die richtige Lektüre gefunden. Lian Hearn ist eine sehr gute Erzählerin, die es versteht, eine Handlung zu entwickeln, und die genügend Kenntnisse der japanischen Kultur besitzt, um eine an das mittelalterliche, feudale Japan angelehnte Welt, die von verfeindeten Kriegerkasten beherrscht wird, glaubwürdig darzustellen.
Allerdings hat entweder die Autorin oder die Übersetzerin an einigen Stellen zu moderne Ausdrücke gewählt, die die fast perfekte Illusion zerstören und den Leser aus der Geschichte in die Gegenwart katapultieren. So beschimpft Takeo Wachleute als nutzlose Idioten. In der Stadt wird eine Bar besucht. Die Autorin teilt an einer Stelle mit, das Zimmer sei gut geschnitten, was den Leser eher an seinen letzten Wohnungsbesichtigungstermin mit einem Makler denken läßt, als an ein einfaches mittelalterliches japanisches Haus und als Krönung der Ausrutscher in die Moderne sagt Lord Shigeru: "Kenji leitet selbst ein sehr erfolgreiches Unternehmen für Sojaprodukte…"
Dieses Buch ist in erster Linie ein pseudohistorischer Roman, in dem Magie eine untergeordnete Rolle spielt, und von daher für Fantasy-Puristen weniger geeignet. Takeo gehört zum "Stamm" und besitzt besondere Fähigkeiten. So kann er sich unsichtbar machen oder an zwei Orten gleichzeitig sein und er hat ein außerordentlich feines Gehör.
Am deutschen Titel Das Schwert in der Stille ist nichts auszusetzen. Er ist nicht, wie ich zuerst argwöhnte, ein Titel, der einfach nur poetisch ist und mit dem Roman nichts zu tun hat und der wahrscheinlich gewählt wurde, weil der Originaltitel, der in Bezug auf die Geschichte einleuchtender ist, nur holprig klingend ins Deutsche übersetzt werden kann. Allerdings muß man das Buch sehr genau lesen, damit man die Stelle, auf die sich der Titel bezieht, nicht überliest.
(rezensiert von: Top Dollar)
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Paper Mage

Fazit: Romantisch und spannend, besitzt das Potential zu einem großen (pseudo-)japanischen Epos.



weitere Rezensionen:

Das Schwert in der Stille:
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Neulich habe ich mit ein paar Freunden Shogun angesehen, die opulente Verfilmung vielleicht des Klassikers über das feudale Japan überhaupt. Als mir Das Schwert in der Stille auffiel, nahm ich die Gelegenheit sofort wahr, noch einmal in die exotische Atmosphäre des mittelalterlichen Japans einzutauchen, mit der Kriegerkaste der Samurai, den geheimnisvollen Ninjas und den ewigen Fehden zwischen den mächtigen Familien. Aber ist Das Schwert in der Stille nicht ein Fantasybuch? Das ist es tatsächlich, doch Lian Hearn lehnt ihre fantastische Welt sehr eng an das alte Japan an, selbst wenn die Begriffe Samurai und Ninja niemals genannt werden, stehen sie doch im Mittelpunkt des Werkes. Als Tribut an das Genre der Fantasy sind nun die mystischen Fähigkeiten die den Ninjas (hier den Mitgliedern des "Stammes") zugeschrieben wurden, real. Dazu noch eine (oder zwei) Liebesgeschichte(n), Intrigen und Kämpfe, das alles in einer ruhigen, poetischen Sprache beschrieben und man hat ein schönes Buch, nicht besonders aufregend aber absolut lesenswert.
(rezensiert von: Naegar aus dem Sumpf)

Fazit: Durch den Kunstgriff, auf das alte Japan zurückzugreifen, erschafft Lian Hearn mühelos eine dichte Atmosphäre. Vielleicht hätte etwas mehr Herzblut nicht geschadet, aber auch so ist Das Schwert in der Stille sehr zu empfehlen.


Das Schwert in der Stille:
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Als ich von dem Buch zum ersten Mal gehört habe, wusste ich, dass es fast schon meine Pflicht als eingeschworener Japan- und Fantasy-Fan ist, dieses Buch zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Schon nach den ersten Seiten hat mich die grandiose Erzählkunst von Lian Hearn und die packende Story nicht mehr losgelassen.Es war mir fast unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen, weil die Spannung sich zeitweise bis ins Unermessliche steigerte. Es mag zwar zuerst verwirrend erscheinen, dass die Erzählperspektive in einigen Kapiteln von Takeo zu Kaede wechselt, aber nur so kann man Einblick in die ganze Handlung haben. Manche könnten vielleicht Probleme haben, weil im ersten Kapitel, das Kaedes Erlebnisse zeigt, viele neue Personen erscheinen, aber man lernt die neue Sichtweise zu schätzen.
Die Charakter werden sehr detailliert dargestellt, so dass man ihre Stimmungen förmlich mitfühlen kann. Obwohl nicht alle Motive im ersten Band geklärt werden, kann man sich gut in sie hinein versetzten. Allein der Hauptbösewicht im Buch wird nur von seiner schlechten Seite dargestellt.
Einige Leser werden allerdings geschockt sein, welche Grausamkeiten den Hauptpersonen wiederfahren und da die Geschichte in einer Zeit der Uneinigkeit, der Intrigen und des bevorstehenden Krieges spielt, muss auch jedem klar sein, dass nicht alle Personen überleben werden. Wobei dies nicht immer nur grausam ist, sondern der Geschichte einen realistischen Touch verleiht. Mir fiel es aber auch schwer mich von einigen mir ans Herz gewachsenen Personen zu verabschieden.
Trozt allem kann ich das Buch allen empfehlen, denn ich denke, es ist nicht ganz unverdient von der Jugendjury für den Jugendliteraturpreis nominiert worden. Ein Blick schadet jedenfals nicht und ihr werdet es sicher nicht bereuen.
(rezensiert von: Yukari)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Ich finde das Buch absolut toll und kann jedem nur raten es zu lesen, besonders Fans von Fantasy und Japan.


Das Schwert in der Stille:
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Das Buch ist sehr gut recherchiert und schafft spielend den Übergang von Historie zu Fantasy und wieder zurück. Ich muss meinem Vorrezensenten Top Dollar etwas entkräften. Es ist zwar richtig, das es ein paar Stilbrüche gibt, meines Erachtens nach trübt das aber in keinem Fall die Atmosphäre nachhaltig.
Die Geschichte ist temporeich erzählt, so dass es mir schwer fiel, das Buch aus der Hand zu legen. Langeweile bleibt gänzlich außen vor.
Interessant sind die Perspektivenwechsel. Einzelne Szenen werden nacheinander aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt. Das ist an sich kein Novum, die Umsetzung ist aber äußerst gelungen. Lian Hearn schreibt mit zarter Eleganz, die dem unaufmerksamen Leser verborgen bleibt. Sie verknüpft ihre Szenen und Perspektiven mit feinen Fäden, und webt daraus ein kleines Kunstwerk, das wie die Bilder Sesshus wirkt.
Auch der Schreibstil trägt zu dem runden Eindruck der Geschichte bei. Verhältnismäßig kurze, schnelle Sätze prägen das Schriftbild, ganz ähnlich wie man sich das Stakkato japanischer Sprache vorstellt.
(rezensiert von: Zen Frog)

Fazit:
Ganz klar 4,5 von 5 möglichen Punkten!


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