DER PRINZ VON AYODHYA
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1 Rezension
-Rama.
Heißen, stinkendem Atem im Gesicht, ein gutturales Flüstern im Ohr.-
Prarambh: Der Mong ist eine strenge Herrin
Zyklus/Band Das Ramayana (1)
Autor Ashok K. Banker
Original Prince of Ayodhya
Erscheinungsjahr 2002, dt. 2004
Verlag Blanvalet
ISBN 3-442-24219-3
Subgenre pseudo-historisch
Seitenzahl 506
Probekapitel -
Worum's geht:
Maharadscha Dasaratha hat den Stämmen Indiens Wohlstand und Frieden gebracht und will nun, da er selbst todkrank ist, seinen jungen Sohn Rama zum Kronprinzen machen. Dagegen intrigiert allerdings seine zweite Frau Kaijeki, die gemeinsam mit ihrer dämonischen Dienerin lieber ihren eigenen Sohn auf dem Thron sehen würde.
All dies erscheint plötzlich nebensächlich, als während des großen Festes, auf dem Ramas Ernennung bekannt gemacht werden soll, erst ein Dämon und schließlich der große Seher Vishvamitra auftaucht. Diese lebende Legende warnt den Maharadscha und das Volk vor einer Bedrohung, wie sie es noch nie gegeben hat: Der Dämonenherrscher Ravana hat ein riesiges Heer versammelt, mit dem er sich die Welt der Sterblichen untertan machen will. Vishvamitra will ihm entgegentreten und stellt dazu eine unglaubliche Forderung...

Warum's so gut ist:
Wenn sich ein Autor für einige Jahre zurückzieht, um eine Prosafassung eines der größten Epen seines Landes zu schreiben, sind die Erwartungen hoch. Und in der Tat hat man schon in den ersten Seiten von Der Prinz von Ayodhya das Gefühl, der Autor habe Größeres mit seinen Figuren vor: Der Aufbau ist sehr langsam und gründlich, ermöglicht aber gerade Lesern, denen der kulturelle Hintergrund des historisch-mythischen Indien nicht bekannt ist, einen angenehmen Einstieg. Zwar wird man von Anfang an mit etlichen Ausdrücken in Hindi und Sanskrit konfrontiert, doch sind diese anschaulich im Text erklärt und für den vergeßlichen Leser auch in einem ausführlichen Glossar aufgeführt. Solchermaßen gewappnet, kann man in die exotische Welt des Prinzen Rama eintreten und sich von diesem komplett neuartigen Setting beeindrucken lassen, daß bei all seiner Exotik durchaus Qualitäten im Punkt Fantasy-Ambiente aufweist - mit Elefanten statt Drachen und Brahmanen statt Magiern.
Nebst der mitreißenden und interessanten Darstellung dieser fremden Kultur weiß allerdings auch die Geschichte an sich zu überzeugen. Sie schafft mühelos den Spagat zwischen Originaltreue und Eigenkreationen; der Ton des Mythos bleibt im Hintergrund erhalten, obwohl Banker dem Leser die Charaktere auf moderne Art und Weise nahebringt und ihnen statt mythischer Überhöhung viel Persönlichkeit gibt.
Der einzige Minuspunkt, der bleibt, ist der tendentiell langatmige Anfang. Bei genauerer Betrachtung passiert in der ersten Hälfte des Romans nicht viel, was über eine königliche Seifenoper hinausgeht, und wer zusätzlich zu der überwältigenden neuen Welt auch noch jede Menge Action wünscht, kommt erst gegen Ende des Buches zum Zuge - dann aber um so kräfigter. Teilweise deftig ging es schon während des ganzen Buches zu - Liebesgott Kama läßt grüßen -, und auch in den Schlachten scheut sich der Autor nicht davor, die Dinge beim Namen zu nennen.
Insgesamt darf man also gespannt sein, wie es in dieser groß angelegten Serie weitergeht, denn mit diesem Band wurde offensichtlich erst einmal das Panorama aufgespannt, die Personen eingeführt, und ein erstes kleines Scharmützel geschlagen.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Zur Übersetzung: Das ewige Lied: Namensverwechslungen mancherorten, ansonsten stören vor allem einige scheinbar im Rahmen der indischen Begriffe übersehene englische Wörter, was zu Sätzen wie "cheetah-gleich sprang er auf" führt, zum Glück nicht oft. Über die mittlerweile scheinbar schon "normal" gewordenen grammatikalischen Verbrechen hier und da breiten wir den Mantel des Schweigens... (übersetzt von: Norbert Stöbe)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Paper Mage

Fazit: Eintauchen in eine fremde Kultur und zuschauen, wie eine riesige Geschichte aufgebaut wird...


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