DIE RELIQUIE

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Wertung: 2 1/2 von 5
1 Rezension
-»Wie habt Ihr das gemacht?«
Der Fremde schien sich über Bärbels Staunen zu amüsieren.
»Es gibt Dinge zwischen Himmel und Hö ... äh, Erde, die den meisten Menschen verborgen bleiben.«-
Erstes Buch: Der Graf, 1
Zyklus/Band -
Autor Mara Volkers
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2005
Verlag Weltbild
ISBN 3-89897-058-2
Subgenre Pseudo-historisch
Seitenzahl 479
Probekapitel -
Worum's geht:
Elend und von den meisten verachtet lebt die junge Bärbel auf der Burg des tyrannischen Grafen Walther von Eisenstein, der ihre Familie um ihr Glück gebracht hat.
Niemand kennt Bärbels Geheimnis: Als Nachfahrin eines edlen Kreuzritters ist das Mädchen mit der reinen Seeledie wahre Herrin einer heilbringenden Reliquie, die der bösartige Graf in seinen Besitz gebracht hat.
Bärbel weiß, es muss ihr gelingen, die Reliquie zurück zu erobern und an einen sicheren Ort zu bringen. Doch die Anfeindungen sind groß und mehr als einmal gerät das tapfere Mädchen in tödliche Gefahr....

Warum's so gut ist:
Es geht doch immer nur um das eine! Und das nicht zu knapp, in fast jedem Kapitel wird irgendwer "beritten", "bestiegen", vergewaltigt oder schlicht und einfach genommen. Was jede Frauenrechtlerin auf die Barrikaden gehen lassen würde, wird in diesem Buch zuhauf beschrieben und ausgeschmückt, selbst die grundgütige Frau von Schmölz - die Nachbarin und Widersacherin des Grafen von Eisenstein - sehnt sich nach einem warmen Bett mit ihrem Mann. Bis auf Bärbel und Albrecht, der Sohn von Frau von Schmölz, darf dann auch jeder mal ran oder zumindest sich ausschmückenden Fantasien hingeben, die dem Leser großzügig aufgetischt werden. Muss das sein? Ich denke nicht, denn auch ohne die zahlreichen Vergewaltigungen weiß der Leser bereits nach dem ersten Kapitel, dass der Graf und seine Handlanger nicht gerade Chorknaben sind. Warum also dann diese ausschweifende Beschreibungen? Ehrlich gesagt ist mir dazu kein plausibler Grund eingefallen...
Mal abgesehen von diesem Triebverhalten erzählt Mara Volkers eine recht solide Geschichte über das Mädchen Bärbel, dem Kampf gegen einen bösen Dämonen und den Glaube an Gott. Die Charaktere sind lebendig und glaubwürdig, so z.B. die Kräuterfrau Usch, die trotz ihrer guten Taten im Heilen als Hexe angeklagt wird. Ganz gut gelungen ist auch die Atmospäre des Romans, das Mittelalter wird gut getroffen und dem Leser vor Augen geführt. So z.B. wird der unbedingte Gehorsam gegenüber der Kirche und der starke Glaube an die Heiligen von der Autorin glaubwürdig dargestellt. Und auch die reale Geschichte, der Kampf um die Krone des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wird gut im Roman verarbeitet.
Trotzdem kommt kaum Spannung auf, die Handlung fließt munter vor sich hin und läßt Bärbel, die ja bekanntlich die Hauptperson ist, öfters mal außen vor, um die Streitigkeit und Intrigen von Walther von Eisentstein mit seinen Nachbarn hervorzuheben. Im Nachhinein ist dies zwar nicht unbedingt fehl am Platze, erhält man dadurch doch einen guten Überblick über das Geschehen im Gau, aber spannend ist das nicht gerade.
Alles im Allem ein historisch korrektes Buch, aber nichts für Fantasybegeisterte.
(rezensiert von: Sam)

Wertung
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Fazit: Historisch korrekt, dafür zu wenig Spannung und zu viel Sex.


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