SÄMTLICHE MÄRCHEN

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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Es lebte einmal ein Zwerg, der hieß Dirk. Was war er doch für ein blöder Kerl, echt. Ein richtiger Angeber.-
Dirk der Zwerg
Zyklus/Band -
Autor Armando
Übersetzung Dirk de dweg, De prinses met de dikke bibs, Dierenpraat
Erscheinungsjahr 1994/1997/1999, dt. 2005
Verlag dtv
ISBN 3-423-62246-6
Subgenre Märchen
Seitenzahl 143
Probekapitel -
Worum's geht:
Nomen est omen. In diesem Band findet Ihr sämtliche Märchen Armandos, insgesamt 27. Mehr zum Inhalt erfahrt Ihr in der Buchbesprechung.

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
"Es war einmal eine Prinzessin, die war so wunderschön, daß die Sonne und die Sterne neben ihr verblaßten…Eine prunkvolle Hochzeit wurde gefeiert und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute." So beginnen und enden Märchen - aber nicht bei Armando. Die Prinzessin mit dem dicken Po hat zwar wunderschöne Locken, schmale Schultern, eine schlanke Taille und die hübschesten Ohren im ganzen Land, aber leider eine mehr als ausladende Sitzfläche, die sämtliche heiratsfähigen Prinzen abschreckt. Schließlich stehen die adligen Herren doch noch Schlange, um die Prinzessin zu ehelichen, doch die ist nicht nur schön, sondern auch intelligent und ein unabhängiger Geist…Armandos Märchen sind modern, in ihnen geht es zu wie im richtigen Leben und wenn der Leser spekulieren möchte, wie die Geschichte wohl ausgehen mag, dann tut er gut daran, das Unerwartete zu erwarten. Die anderen Zwerge halten Dirk im Märchen Dirk, der Zwerg für eine Nervensäge. Er mischt sich überall ein, ist ein alter Besserwisser und will überall Eindruck schinden. Dabei weiß er gar nicht mehr als die anderen, er kann sich nur besser verkaufen, beeindruckt damit die Zwerge und macht Karriere. Einen solchen Lebenslauf findet man gewöhnlich eher im Politikteil der Zeitung als in einem Märchenbuch. Wie Armandos Prinzessinnen, ereilt auch Hexen und Riesen nicht das märchentypische Schicksal. Huch, die Hexe muß ständig weinen und niemand weiß, warum, auch sie selbst nicht. Damit die Heulerei endlich ein Ende hat, bekommt Huch an ihrem 18. Geburtstag von ihrer Mutter den Auftrag, einen Prinzen in einen Frosch zu verwandeln. Aber der Prinz ist clever…Eigentlich wäre die Hexe eine Kandidatin für den Scheiterhaufen oder den Backofen - nicht so bei Armando. Der starke Riese lebt tief im großen Wald, und wenn ein Reisender das Unglück hat, ihm zu begegnen, dann wird er gepackt und aufgefressen. Ein alter Zwerg findet das gar nicht nett, doch das schert den Riesen nicht die Bohne. Also bittet der Zwerg einen netten Riesen, dem Menschenfresser die Vorzüge der vegetarischen Ernährung nahezubringen und der hat damit genausoviel Erfolg, wie nette Menschen im wahren Leben im Umgang mit Rüpeln zu haben pflegen.
Von den 27 Märchen folgen elf dem gleichen Muster: Der Ich-Erzähler trifft auf ein Tier, das ihm eine Frage stellt. Aus dieser Situation entwickeln sich tief- oder hintersinnige Gespräche. Der Löwe erfährt, daß er wie alle sterben muß. Der Hase beschwert sich, daß er kein Geburtstagsgeschenk bekommen hat, Die Maus sucht Streit und Die Schildkröte ist einsam, weil jeder sie überholt, aber sie ist die einzige die bewußt in der Gegenwart lebt.
In Armandos Märchen gibt es Prinzessinnen, Prinzen, Hexen, Zauberer, Zwerge, Riesen und viele sprechende Tiere, trotzdem haben sie alle einen Bezug zur Realität. Sie spiegeln aktuelle gesellschaftliche Themen wider oder beschreiben menschliche Charaktereigenschaften, die zeitlos sind. Sie können von Erwachsenen ebenso wie von Kindern gelesen werden, sie sind komisch, auch wenn sie einen ernsthaften Hintergrund haben. Und die Bilder von Susanne Janssen machen das Buch auch zu einem visuellen Vergnügen.
(rezensiert von: Top Dollar)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Die entführte Prinzessin

Fazit: Märchen mit Hintersinn.


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