SCHATTENBRUCH
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Wertung: ø 4.25 von 5
2 Rezensionen
-Tief im Gestein schwelt uralter Haß. Zwischen Schichten aus Erz und Granit, Ton und Kies wohnt eine Kraft, die uns Menschen verachtet, unser Fleisch, unser pochendes Herz, das Blut, das durch unsere Adern peitscht.-
Prolog
Zyklus/Band Das Zeitalter der Wandlung (3)
Autor Markolf Hofmann
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2005
Verlag Piper
ISBN 3-492-28537-6
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 352
Probekapitel -
Worum's geht:
Noch immer kämpfen die Menschen auf Gharax verzweifelt gegen die einfallenden Echsenwesen, die Goldéi an - doch nach wie vor ohne Aussicht auf Erfolg. Nicht einmal die von Baniter Geneder herbeigeführte Verbindung des Kaiserreichs Sithar mit seinem Nachbarn Arphat kann gegen die einfallende Macht bestehen, zumal der junge Kaiser und seine Frau, die arphatische Herrscherin, gegeneinander intrigieren.
Baniter selbst ist ein Gefangener des Kaisers, und bekommt anfangs kaum mit, wie sich über der Hauptstadt Vara langsam das Unheil zusammenbraut.
Derweil versuchen die beiden verfeindeten Legenden Mondschlund und Sternengänger ihre jeweiligen Verbündeten in den Kampf zu ziehen, doch diese vertrauen ihren Mentoren nicht vollends - wie es aussieht, zu recht...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Mit einem abermals äußerst eindrucksvollen Prolog nimmt Markolf Hoffmann die vielen komplex verstrickten Fäden seiner Erzählung wieder auf - und das größte Manko an Schattenbruch ist wohl, daß er sie in diesem immerhin vorletzten Band der Reihe nicht einmal ansatzweise entwirrt, so daß man am Ende nur wenig klüger ist und sich in keiner Weise ausmalen kann, wo der Autor denn mit all seinen Handlungssträngen hin will. Daher entsteht trotz der diesmal actionreichen und vielseitigen Handlung das Gefühl, im Prinzip auf der Stelle zu treten: Es werden keine Zusammenhänge aufgeklärt, die fragwürdige Loyalität und Moral aller Figuren bleibt erhalten und gerade zu den beiden großen Gegenspielern im Hintergrund der Geschichte, Sternengänger und Mondschlund, gibt es keine näheren Informationen.
Wenn die Kontinuität in Hoffmanns Informationspolitik auch ein wenig störend ist - an anderer Stelle ist sie hochwillkommen: Wie bereits in den Vorgängerbänden kann man sich an einem schönen und sich vom Einheitsbrei abgrenzenden Sprachstil erfreuen, der wie gehabt auch sprachliche Experimente beinhaltet (die wiederum nicht jedes Lesers Fall sein dürften). Abgesehen davon, daß der Autor mal aus der Perspektive fällt, finden sich in Schattenbruch wieder etliche stilistisch überzeugende Elemente, und man kann sich von einem erweiterten Wortschatz, der durchaus auch antiquierte Wortbedeutungen enthält, verwöhnen lassen.
Die Handlung vermag nach wie vor zu fesseln, wenn man auch nicht umhin kommt, zu fragen, wie dieser Knoten im Abschlußband denn ohne brutalen Schwerthieb gelöst werden soll - interessante Ideen, die sich wohltuend vom mittelaltertümelnden Standard abheben, gibt es zu Hauf, und die moralisch ganz und gar nicht einwandfreien Figuren, bei denen so gar kein Auge zugedrückt wurde, so daß sie allesamt mehr schlechte als gute Seiten haben, sind farbig, entwickeln sich und haben Tiefe. Aber gerade hier vermißt man nach wie vor ein wenig Herzblut. Auf den ersten Blick erscheinen die Figuren fast oberflächlich - aber was fehlt, ist schlichtweg ihre Gefühlsebene. Die emotionale Bindung der zahlreichen Charaktere an den Leser wurde beinahe komplett ausgespart und deswegen sind sie nicht selten schwer nachvollziehbar. Den Verzicht auf das vermeintlich billige Wechselbad der Gefühle mag ja ein ehrbarer Ansatz sein, aber die so geschaffene Distanz von Leser und Figur trägt nicht dazu bei, daß man sich locker-leicht auf die Ebene der Geschichte und der Welt Gharax begeben kann.
Ein abgeschlossenes Leseerlebnis hat Schattenbruch übrigens nicht zu bieten - alle Handlungsstränge enden in einem Cliffhanger. Fesselnd genug, zum Folgeband zu greifen, ist das Zeitalter der Wandlung gewiß. Aber mit fortschreitender Dauer hätte man sich in vielfacher Hinsicht etwas mehr als das gewünscht...
(rezensiert von: mistkaeferl)

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Aether

Fazit: Interessant, angenehm zu lesen - aber nicht bewegend.



weitere Rezensionen:

Schattenbruch:
Worum's geht:
Im Hochland Palidon bebt die Erde und erschüttert die Hauptstadt Nandar, während ein geheimnisvoller Schattenspieler seine Vorstellung gibt. Diese greift die aktuellsten Ereignisse auf, die eigentlich noch gar nicht bekannt sein dürften. Zwischen den Erdstößen langt Fürst Binhipar zu Hause an und evakuiert die Familie sowie den gefangengehaltenen Kaiser, den alle Welt für tot hält. Im Untergang reißt die Stadt den Fürstensohn mit in den Abgrund. Während sich Laghanos, in seine Maske eingezwängt, immer mehr mit dem magischen Gefüge vertraut macht und durch die Sphäre zu wandern beginnt, wird der zweite Auserwählte Nhordukael von Mondschlund, dem Zauberer vergangener Zeiten, belehrt, beginnt aber auch an dessen Aufrichtigkeit zu zweifeln. In Vara, der alten Hauptstadt, erwacht die magische Quelle, das Verlies der Schriften, langsam und die Stadt verändert sich Nacht für Nacht mehr. Und aus der Tiefe dringt Schwärze, die die Menschen, die ihr begegnen, dazu bringt, sich die Augen herauszureißen, damit sie richtig sehen können - bevor sie sterben. Doch was hat dies mit den Südseglern zu tun, die blind sind und keine Schatten werfen und doch etwas sehen, was alle anderen nicht sehen? Wer sieht denn eigentlich das verheißene Land der Menschen für deren Zukunft?

Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Im dritten Band des Zyklus kommt das Geschehen in Schwung, nicht was die Spannung angeht, sondern die Handlung und die Zusammenhänge betreffend. Da sich aber immer neue Verflechtungen auftun, bleibt bis zum Schluss völlig unklar, wo eigentlich die Hauptakteure anzusiedeln sind. Überall wird gemordet, gekämpft, intrigiert, auch geliebt, aber die Positionen, wo Gut und wo Böse ist, sind einfach nicht auszumachen. Der Zyklus trägt seinen Namen Zeitalter der Wandlung wirklich zu Recht. Alle Seiten müssen Opfer lassen, doch die Invasoren befreien ein Quelle nach der anderen.
Zwei Auserwählte kämpfen auf unterschiedlichen Seiten in der Sphäre und auf Gharax. Beide werden von längst nicht mehr Verkörperten beraten, beeinflusst, getäuscht, wobei sich öfter neue Konstellationen ergeben. Immer noch bleibt unklar, was die Magie eigentlich für eine Rolle spielt. Entfesselt lehnt sich die Natur mit allen ihren Elementen gegen die Menschen auf, doch ist es gut, die Quellen zu binden?
Eine für Fantasy eher unübliche Darstellungsweise der Kämpfe ist die hier gewählte indirekte. Ein Beispiel: Die große, blutige Schlacht zwischen den Goldéi und den vereinigten Heeren der Menschen wird aus der Sicht einer Meistersängerin beschrieben, die von einem Hügel zuschaut, ihre Harfe spielt und dabei die Ballade dichtet, die das Kampfgeschehen wiedergibt, mit den Gefühlen der interpretierenden Künstlerin. Mit dem Ende der Schlacht haucht sie ihr Leben aus. Im Gegensatz zu den von anderen Autoren meist gewählten Methoden der Schilderung grausamer Details eine außerordentlich poetische Form - richtig wohltuend. Auch im zweiten Band war eine derartige Szene. Die Eroberung der Stadt Thax wurde übergangen. Man erfährt als Leser Einzelheiten nur durch den anschließenden Gang Nhordukaels durch die brennenden Straßen. Die Dichte der Sprachbilder ist außergewöhnlich. Die Komplexität der Charaktere ebenfalls. Ein Hochgenuss zum Lesen und sich darin Verlieren.
(rezensiert von: wolfcrey)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Ein Buch mit außergewöhnlichen poetischen Bildern.


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