SCHRECKLICHE RACHE

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1 Rezension
-"Schrecklich, schrecklich ist er mir im Traum erschienen! Gott bewahre euch davor, ihn zu erblicken! Das Herz klopft mir jetzt noch. "Ich werde deinem Kind den Kopf abhauen, Katerina!" schrie er, "wenn du nicht mein Weib wirst..."-
Kapitel 11, S. 214.
Zyklus/Band aus: Abende auf dem Weiler bei Dikanka
u.a. erschienen in Sämtliche Werke; Alternativ-Titel: Der Zauberer, Furchtbare Rache
Autor Nikolai Gogol
Original Strašnaja mest'
Erscheinungsjahr 1831; dt. von Josef Hahn 1961
Verlag Winkler Verlag
ISBN 3-538-05379-0
Subgenre Klassische Phantastik
Seitenzahl 50
Probekapitel -
Worum's geht:
Zur Zeit des Aufstandes der ukrainischen Kosaken gegen Polen um 1648. Der Schrecken geht um bei den Kosaken: "der Zauberer" ist zurückgekehrt. Der Zauberer, dessen wahre Identität niemand kennt, möchte seine Tochter Katerina zum Inzest zwingen und trachtet ihrem Ehemann, dem kriegerischen Kosaken Pan Danilo, nach dem Leben, während die Polen zur Schlacht rüsten. Ein uralter Fluch lenkt das Schicksal und niemand vermag der Spirale aus Begehren und Eifersucht, schwarzer Magie und Gewalt zu entkommen.

Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Schreckliche Rache ist die vielleicht düsterste Erzählung Gogols und ein Meisterwerk der klassischen phantastischen Literatur. Gogol fährt eine Fülle von Motiven auf, die jeder Fantasyfan lieben dürfte: Untote erheben sich aus ihren Gräbern, ein Meister der schwarzen Magie verbreitet Angst und Schrecken, eine große Schlacht wird geschlagen. Die Handlung ist eingebettet in eine alte Sage, die die Erzählung ins Mystische erhöht.
Gogols Orienitierung an der deutschen Romantik tritt in kaum einer anderen seiner Erzählungen so stark in Erscheinung wie in dieser. Das Motiv der verbrecherischen, inzestuösen Familie, deren letzter Spross seine Vorfahren an Sünde übertreffen und sich seinem Doppelgänger stellen muss, ist E.T.A. Hoffmanns Die Elixiere des Teufels entlehnt.
Die Erzählung besticht durch die beeindruckende sprachliche Schilderung und schlägt den Leser sofort in Bann. Viele russische Autoren versuchten, meist erfolglos, die außergewöhnliche Metrik zu imitieren. Nur Dostojewskij gelang es in Die Wirtin, den Sprachklang Gogols gleichwertig zu übernehmen. Natürlich geht der besondere Rythmus der Sprache in der deutschen Übersetzung verloren, was aber den Lesegenuss kaum schmälert. Die metaphernreiche, teils lyrische Sprache erzeugt eine ungewöhnlich dichte Atmosphäre und entführt den Leser in eine ganz andere Welt, in die geheimnisvoll düstere Welt der Sagen.
(rezensiert von: Medardus)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
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Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Kunstvolle Sprache? Orientierung an der deutschen Romantik? Geschenkt! Schreckliche Rache ist einfach eine unglaublich packende Erzählung und nicht nur etwas für Fans von E.T.A. Hoffmann und Edgar Allan Poe.


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