Worum's geht:
England zur Zeit Königin
Victorias. Nick Stixby kann zaubern seit er drei Jahre alt ist. Das ist
nicht verwunderlich, entstammt er doch einer Zaubererfamilie: sein Vater
ist der persönliche Zauberdoktor Königin Victorias und ihres
Enkels Henry, Nicks bestem Freund. Henry ist ein kränklicher Junge,
der trotzdem unternehmungslustig ist und mit Nick und seiner Bande herumzieht,
um Abenteuer zu erleben. So machen sich die Jungen eines Abends auf, um
sich die neu eingetroffenen Werwölfe im Tower anzusehen. Dort geschieht
etwas Schreckliches: Henry wird von einem Werwolf gebissen. Königin
Victoria ist so wütend und besorgt, daß sie Nicks Vater entläßt
und es Stafford Sparks überläßt, Henry zu behandeln. Stafford
Sparks ist der Königliche Superintendent des Wissenschaftlichen Fortschritts
und kann Zauberer nicht leiden. Er schwört auf Elektrizität,
Gas und Dampfmaschinen, deshalb behandelt er Henry mit Elektroschocks.
Nick muß zur Strafe bei seiner Tante Pearl wohnen, die den mutterlosen
Jungen richtig erziehen soll. Als Nick Henry hilft, der Elektroschock-Behandlung
zu entrinnen, geraten beide in große Gefahr.
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Die Bibliotheka Phantastika-Redaktion verleihtSterne:
Der Sohn des Zauberers gehört eindeutig nicht zu den Schnellschüssen,
die geschrieben wurden, weil sich Geschichten über junge Zauberer
zufällig gerade gut verkaufen. Stephen Elboz kann schreiben. Geschickt
vermischt er geschichtliche Fakten und Personen wie Das große Feuer
von London, Königin Victoria und Premierminister Gladstone mit fiktiven
und phantastischen Elementen und verleiht damit der Handlung wie den Protagonisten
Authentizität, so daß der Leser keine Mühe hat, zu glauben,
daß im neunzehnten Jahrhundert in England Zauberer und Hexen auf
Besen oder Teppichen flogen und die Dunkelheit mit Glühbällchen
vertrieben, bevor sich der technische Fortschritt immer mehr durchsetzte.
Nicks Vater sieht diese Entwicklung in einem Gespräch voraus: "Weißt
du, was ich manchmal glaube, Herbert? Manchmal glaube ich, es wird in
der Zukunft keinen Platz mehr geben für die Zauberei - und ich spreche
nicht einmal von der fernen Zukunft. Wir selbst werden es noch erleben,
daß wir vom Fortschritt verdrängt werden, und es gibt nichts,
was irgendeiner von uns dagegen tun könnte."
Das Problem
mit diesen Zeiten, Herbert, ist, daß alle immer das wollen, was
neu und aufregend ist. Zauberei wird als umständlich und altmodisch
betrachtet - warum sich mit einigen wenigen begnügen, die mit besonderen
Gaben gesegnet sind, wenn es doch Elektrizität, Gas und Dampfmaschinen
für jeden gibt? Ich kann mir nicht helfen, aber ich mache mir Sorgen,
daß die Zauberei mehr und mehr als etwas von anno dazumal betrachtet
werden wird
" Hier kämpfen nicht gute Zauberer gegen
böse, sondern Menschen mit besonderen Gaben, die an Traditionen hängen,
gegen einen Mann, der seine verbrecherischen Ziele mit Hilfe von Wissenschaft
und Technik erreichen will. Das ist ein Grund, warum dieser Roman so interessant
ist und erwachsene Leser dürfen gerne einmal darüber nachdenken,
was Elboz ihnen zwischen den Zeilen mitteilen möchte.
Aber natürlich ist Der Sohn des Zauberers in erster Linie
ein Kinderbuch und es bietet alles, was junge Leseratten von einem guten
Roman erwarten dürfen: Spannung, Humor und eine phantasievoll gestaltete
Welt. Für Spannung sorgt der unsympathische Stafford Sparks, der
Henry mit Elektroschocks quält und auch sonst äußerst
finstere Pläne schmiedet. Außerdem gibt es noch einen mysteriösen
Schulinspektor, der wie ein Hundefänger durch die Straßen zieht
und Kinder in einem Fahrzeug verschwinden läßt, das wie ein
Leichenwagen aussieht. Tante Pearl, die ziemlich exzentrisch ist, aber
das Herz auf dem rechten Fleck hat, ist für die komischen Szenen
zuständig, jedenfalls dann, wenn sie nicht gerade ihrem Neffen aus
einer brenzligen Situation heraushelfen muß.
(rezensiert von: Top
Dollar)
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Fazit: Spannende und humorvolle Mischung aus Zauber- und Kriminalgeschichte,
gedacht für Leser ab 10.
weitere Rezensionen:
Der Sohn des Zauberers:
Worum's geht:
Im düsteren London Königin Viktorias, in dem der
finstere königliche Ratgeber Sparks die Zauberei verbieten und durch
Elektrizität ersetzen will, lebt der junge Zauberer Nick Stixby. Der
beste Freund des Prinzen Henry ist ein rebellischer Junge mit großem
Talent, einem chaotischen Zimmer und einem zärtlichen fliegenden Teppich.
Als der stets kränkliche Henry dem leichtfertigen Nick nacheifert und
dummerweise ins Werwolfgehege der Königin stürzt, nimmt der böse
Sparks das zum Anlass, noch rigoroser gegen die Zauberer vorzugehen. Doch
in Wirklichkeit verfolgt er einen unglaublich fiesen Plan
Bewertet mit Sternen
(Besucher-Rezension):
Halbwüchsige Zauberer haben es heutzutage schwer. Sie müssen
nicht nur ihre Freunde retten, gegen Finsterlinge agieren und sich gegen
fürsorgliche Tanten behaupten, sondern auch gegen die literarische
Konkurrenz bestehen. Obwohl Nick die Aufgaben in seiner Welt mit Bravour
löst, gelingt ihm Letzteres leider nicht. Die Geschichte beginnt
recht witzig, vermag dann jedoch nicht zu halten, was sie verspricht.
Man hat das Gefühl, das meiste zu kennen Fledermäuse,
die Botschaften überbringen, z.B. und anderswo besser unterhalten
worden zu sein. Das viktorianische London bleibt blass, das einzig Eindrucksvolle
ist der rege Luftschiffverkehr, und die schmutzigen Straßenkinder
vermögen weder Mitleid noch Neugier zu wecken. Über die verschiedenen
Zünfte der Zauberer (die Mondscheiner reparieren beschädigte
Sprüche, das klingt doch eigentlich interessant) hätte ich gerne
mehr erfahren, aber auch das kommt nur am Rande vor. Der Fokus der Geschichte
liegt auf Nick und seinen Heldentaten, aber dadurch gehen leider fast
alle interessanten Nebenfiguren unter. Die nichtmenschlichen gefallen
noch am meisten so der umarmungswütige Teppich und der verspielte
Wasserspeier Balthasar aber weder Nicks Freunde noch seine Feinde
konnten mich überzeugen. Die größte Enttäuschung:
Henry wird zwar von einem Werwolf gebissen, aber vergeblich habe ich darauf
gewartet, dass er nun selbst zu einem Werwolf mutiert oder irgendetwas
in der Art passiert. Schade!
(rezensiert von: Herbstkind)
gesamt |
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Fazit: Schöner Anfang und ein paar vielversprechende Ideen, doch
leider versickert alles und vermag nicht wirklich zu fesseln.
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