DER TAG DES SEHERS
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1 Stern = übel
Wertung: ø 5 von 5
2 Rezensionen
-Niemand wusste, worauf Septarch Kulpath wartete, obwohl natürlich jede Menge Vermutungen angestellt wurden. Noch mehr Boote voller Tenescowri hatten den Fluss überquert, bis es den Anschein hatte, als habe sich die halbe Bevölkerung des pannionischen Reiches der Bauern- und Bettlerarmee angeschlossen. "Wenn es so viele sind", hatte jemand vor vielleicht einem Glockenschlag gesagt, "bleibt für jeden gerade mal ein Bissen capanischer Bürger." Grantl war praktisch der Einzige gewesen, der an dem Witz Gefalen gefunden hatte.-
Kapitel I
Zyklus/Band Das Spiel der Götter (5)
Autor Steven Erikson
Orginal Memories of Ice (Teil 2)
Erscheinungsjahr 2002, dt. 2003
Verlag Blanvalet
ISBN 3-442-24998-8
Subgenre High Fantsay
Seitenzahl 760
Probekapitel -
Worum's geht:
Die ausgestoßene Armee des Imperiums und ihre neuen Verbündeten marschieren nach dem Kampf um Capustan - aus der Sicht der Verteidiger geschildert - gegen die Heimat des pannionischen Sehers. Das Klima unter den Verbündeten ist allerdings von Misstrauen und verdeckten Absichten geprägt und natürlich haben auch die (neuen) Götter ihre Finger im Spiel. Alles in allem keine guten Voraussetzungen für einen Feldzug...
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Kurioserweise war Der Tag des Sehers das erste Buch aus der Spiel der Götter-Reihe, welches ich gelesen habe. Dabei ist besonders problematisch, dass mein spontaner Gelegenheitskauf nicht nur Band 5 einer hochgradig komplexen Reihe ist, sondern auch noch die zweite Hälfte eines auf zwei Bücher verteilten englischen Originals. Dementsprechend war ich völlig erschlagen von der Anzahl verschiedener Charaktere, die sich in vier Büchern angesammelt hatten und nun mit geballter Kraft auf mich einstürzten. Doch obwohl ich bei dem Versuch, den gesamten Inhalt der Geschichte zu erfassen, kläglich scheiterte, fesselte mich der Stil Eriksons und die packende Beschreibung der verschiedensten Personen so sehr, dass zweifellos Platz für vier weitere Bände in meinem Bücherregal geschaffen werden musste (ganz zu schweigen von weiteren Bänden, die folgen sollten).
Nachdem ich dann endlich meine ca. 2500 Seiten starke Wissenslücke gefüllt hatte, konnte ich schließlich auch Sinn in viele unsinnig erscheinende Abschnitte bringen und die Einordnung des Buches in den größeren Zusammenhang der Reihe genießen. Dabei sollte vielleicht erwähnt werden, dass das Wissen über den Inhalt des fünften Bandes das Vergnügen oder die Spannung beim Lesen der ersten vier in keinster Weise geschmälert hat. Beinahe im Gegenteil: Bei späteren Büchern der Reihe habe ich oft erneut zu früheren Bänden gegriffen, weil einzelne Handlungsabschnitte, welche beim damaligen Lesen teilweise verwirrend wirkten, im Licht der neuen Erkenntnisse auf einmal umso mehr Sinn ergaben. So habe ich tatsächlich einen kompletten Band noch einmal nach einem Nebensatz durchforstet, welcher den Namen einer unbekannten und nicht weiter erklärten Person beinhaltete. Als diese Person dann in einem späteren Band erneut auftauchte und näher erklärt wurde, juckte der Gehirnlappen, in dem das Detail sich verkrochen hatte, so lange, bis ich Erbarmen hatte und meine Neugier durch Nachschlagen befriedigte. Belohnt wurde ich mit Informationen über die Person, die wiederum im aktuellsten Band zu interessanten Schlussfolgerungen verleiteten...
Kurz gesagt: Das Spiel der Götter zu lesen, ist definitiv nicht einfach, aber wer sich darauf einlässt und bereit ist, quasi alle Bücher mehrfach (oft nach Erscheinen des jeweils neusten Bandes) zu lesen, der wird mit einer Geschichte belohnt, die an Komplexität schwer zu übertreffen ist. Dabei lässt Erikson den Leser diese Komplexität Stück für Stück erarbeiten, da er mit jedem Buch ein weiteres Häppchen Information über Personen und Aufbau seiner Welt präsentiert, das teilweise alles in neuem Licht erscheinen lässt.
Auf den Inhalt des Buches genauer einzugehen, ohne Entwicklungen innerhalb des Bandes zu verraten, erscheint fast unmöglich, weshalb ich mich diesbezüglich sehr kurz fasse: Wie bereits erwähnt stellen Band 4 und 5 im Englischen ein Buch dar, so dass der Handlungsstrang, welcher in Band 4 angefangen (bzw. fortgesetzt) wurde, zu einem Abschluss kommt, natürlich ohne im Zusammenhang des größeren Ablaufs ein Ende auch nur absehbar werden zu lassen. So werden alle Akteure des Vorgängerbandes in einem großen Finale zusammengeführt, in dem der Leser erfährt, was aus Toc dem Jüngeren, den Brückenverbrennern, Anomander Rake, Tool, Silberfuchs, Krupp, Grantl und all den anderen wird. Außerdem wird Aufstieg und Fall verschiedener Götter unter anderem auch ein Bezug zu Band 2 und 3 hergestellt, welcher durch den Epilog noch ein wenig gefestigt wird.
Insgesamt bleibt Erikson mit Band 5 der beeindruckenden Komplexität seiner Serie treu und überzeugt auch sprachlich durch fesselnde, teilweise recht brutale Schilderungen, die immer wieder durch sehr sarkastischen Humor aufgelockert werden. Für Leser, die die Charaktere in den Bänden 1 und 4 lieben gelernt haben, heißt es jetzt, das Buch zu genießen, bevor man für die nächsten Bände (vorerst?!) Abschied nehmen muss, um neue Bekanntschaften im Spiel der Götter zu schließen.
(rezensiert von: Calavera)
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The Prince of Nothing

Fazit: Würdiges, vorläufiges Ende des Handlungsstrangs des Bandes 1 und 4 und eine beeindruckende Geschichte, die allerdings nur fesselt und begeistert, wenn man ein bisschen Energie zum Erstellen der Zusammenhänge aufbringt.



weitere Rezensionen:

Der Tag des Sehers:
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Der Tag des Sehers ist wohl ein weiterer Höhepunkt in der an Höhepunkten sicher nicht armen Erikson-Reihe Das Spiel der Götter. Erikson versteht es, eine Spannung aufzubauen, indem er die Protagonisten erst in einzeln Handlungssträngen nach Capustan ziehen lässt und sich auf dem Weg dorthin schon jede Menge ereignen. Auch das Grauen des Lesers vor der Armee des Pannionischen Sehers schafft er mit seiner düsteren, anspruchsvollen Schreibsweise mühelos zu steigern. Den kannibalischen Tenescowri mit ihren "Kindern des toten Samens" möchte wohl keiner in die Hände fallen, egal ob lebend oder tot. Trotz der unglaublich starken Handlungsdichte schafft es Erikson aber auch die längeren Handlungsstränge der ganzen Serie nicht zu vernachlässigen, so erfährt man sehr viel über das traurige, selbstgewählte Schicksal der T'lan Imass und das Ränkespiel von Imperatrix Lasseen. Das ganze entlädt sich dann schließlich in einem Finale, das den Ausdruck "packend" wahrlich verdient. Wobei Erikson seine Vorliebe, Charaktere die er als Sympathieträger aufgebaut hat, zu opfern, in diesem Buch auf einen neuen Höhepunkt treibt. Doch auch hier zeigt Erikson seine Kreativität, indem er andeutet, dass diese Toten keine gewöhnlichen sind und man kann darauf wetten, dass sich Erikson noch einiges mit ihnen einfallen lassen wird. Auch wetten kann man darauf, dass Erikson dabei wohl auf völlig neue Ideen zurückgreifen wird (also sicher kein 08/15 Fantasykonzept à la Magier kommt, belebt Tote, alle sind glücklich). Denn ein Umstand, der mich an Eriksons Reihe so fasziniert, ist, dass er alles selbst vollkommen neu entwickelt. In allen bisher gelesenene Bänden hat er noch kein einziges Mal irgendwo Elemente eingeführt, die mir von anderen Autoren schon bekannt vorkamen und mich erstaunt immer wieder, wie man sich derart viele neue Rassen, Personen, Götter, Zusammenhänge, ein komplett neues Magiesystem usw. usf. ausdenken kann. Darin ist Erikson wirklich ein Meister seines Faches.
(rezensiert von: Fortsatz)

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Welt
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Aufmachung
Story

Fazit:
Ein Meisterwerk.

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