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Wertung: 4 1/2 von 5
1 Rezension
-George überlegte nie, warum er dazugehören wollte. Er wollte es, fertig aus.-
Walfischbauch und Affenzähne
Zyklus/Band Stoneheart (1)
Autor Charlie Fletcher
Original Stoneheart
Erscheinungsjahr 2006
Verlag cbj
ISBN 978-3-570-13179-4
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 384
Probekapitel -
Worum's geht:
Der zwölfjährige George Chapman ist kein glückliches Kind. Er leidet unter dem Tod seines Vaters, seine Mutter ist Schauspielerin und muss ihn allzu oft allein lassen und jetzt hat er auch noch während eines Museumsbesuchs Ärger mit seinem Lehrer. George lässt seinen Unmut an einem kleinen steinernen Drachen aus, der den Haupteingang des Museums schmückt. Er schlägt ihm den Kopf ab. Kaum hat er dies getan, hört George auch schon ein Geräusch hinter sich. Das ist bestimmt Mr. Kilingbeck, sein Lehrer, der ihm eine Standpauke halten will. Doch als der Junge sich umdreht, ist da kein Mensch: Ein Flugsaurier löst sich von der Fassade des Museums und greift George an.

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Aufgrund seiner unglückseligen Aktion ist George in einer Parallelwelt gelandet, in der die steinernen Statuen und Figuren der Stadt zum Leben erwacht sind. Die bösartigsten unter ihnen sind die Taints, die hässlichen Wasserspeier, die Kirchen und Häuser zieren, und andere Skulpturen, die die Menschen an die Hölle erinnern sollen. Sie haben keine Seele und nichts Menschliches an sich, in ihnen ist eine Leere, die sie verzehrt, und ausgerechnet die sind hinter George her. Spits hingegen sind Statuen, die einen Menschen abbilden. Sie sind die Geschöpfe eines Künstlers, in ihnen wohnt ein Funke des Geistes ihres Schöpfers. Spits und Taints hassen sich und deshalb erhält George bei seiner Flucht vor dem Flugdrachen auch die Hilfe vom "Kanonier", der zum Leben erwachten Statue eines Soldaten aus dem 1. Weltkrieg. Diese Konstellation allein wäre schon spannend genug, doch es ist etwas anderes, das diesen Roman zu etwas Besonderen macht. Die Geschichte spielt in London und Charlie Fletchers Beschreibungen sind so detailgetreu, dass man nicht mehr das Gefühl hat, ein Buch zu lesen, sondern aktiv dabei zu sein: entweder direkt als Beteiligter, als Zuschauer eines Films oder als Spieler eines Computer- oder Brettspiels. All die Statuen, Straßen und Orte, von denen Fletcher spricht, gibt es tatsächlich: die Sphinxe, die George und seinen Freunden Rätsel aufgeben, den hilfreichen Lexikon-Johnson, den zwielichtigen Dominikanermönch. Ihnen allen kann man in London wirklich begegnen - und natürlich auch dem Kanonier. Hier könnt Ihr einen Blick auf ihn werfen: http://www.artandarchitecture.org.uk/images/conway/b1607cbb.html
Normalsterbliche bemerken allerdings nicht, dass diese Statuen belebt sind, auch nicht, wenn sie sich in der Parallelwelt befinden. Diese Fähigkeit haben eigentlich nur Glints, wie Edie, die sich George und dem Kanonier anschließt. Die Zwölfjährige hat auch Visionen, die die Vergangenheit betreffen und nichts Gutes verheißen. Sie sieht immer wieder einen unheimlichen Mann, den "Wanderer", und der ist in Begleitung eines nicht minder unheimlichen Rabens, der direkt Poes Gedicht entsprungen zu sein scheint.
Sprachlich kann der Roman nicht immer überzeugen. Einmal gelingt es Fletcher, bzw. seinem Übersetzer, neunmal das Wort "Penner" auf anderthalb Seiten unterzubringen. Abgesehen davon, dass dieser Ausdruck nicht zu den gelungensten Wörtern der deutschen Sprache gehört, ist die abfällige Bezeichnung für einen Obdachlosen in diesem Fall auch völlig unangebracht, denn der Mann hilft George und auch George verhält sich ihm gegenüber nicht feindselig oder herablassend.
(rezensiert von: Top Dollar)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Die Medlevinger

Fazit: Spannender Roman, der durch seine Detailgenauigkeit besonders authentisch und "real" wirkt.


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