BANEWREAKER
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1 Rezension
-The place was called Gorgantum.
Wounded once more, he fled there, and having fled, seethed. It was not a defeat, not wholly.-
Prologue
Zyklus/Band The Sundering (1)
Autor Jacqueline Carey
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2004
Verlag Tor
ISBN 0-765-30521-6
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 431
Probekapitel -
Worum's geht:
Schon seit Jahrhunderten haust der dunkle Herrscher Satoris - einst einer der sieben Schöpfer - in seiner Festung Darkhaven und brütet Armeen von Fjelltrollen und Weren aus, um die freien Völker der Ellyl Menschen zu versklaven. Aber eine Prophezeiung des Ersten der Schöpfer, Haomane, besagt, daß Satoris vernichtet werden kann. Eine Verbindung zwischen den Ellyl und den Menschen ist der erste Punkt der Prophezeiung, und so planen Cerelinde, die schöne unsterbliche Herrin der Ellylon, und Aracus, der vertriebene König des Westens, zu heiraten, um die Erfüllung in die Wege zu leiten...
Satoris, der weiß, daß sein Bruder Haomane auf diese Weise gegen ihn kämpft, versucht, die Hochzeit zu verhindern und schickt seine drei Marschälle Tanaros, Vorax und Ushahin hinaus in die Welt. In Wirklichkeit ist der dunkle Herrscher ein Gejagter, der seinem rachsüchtigen Bruder einmal nicht gehorchte und dafür in die Rolle des finsteren Weltenzerstörers gedrängt wurde. Er ficht einen verzweifelten Verteidigungskampf...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Ohne Tolkien gäbe es Banewreaker nicht. Diese Aussage mag auf vieles aus dem Fantasy-Bereich zutreffen, aber die wenigsten Bücher sind so stark sowohl an das Silmarillion als auch den Herrn der Ringe angelehnt wie dieses.
Wer Tolkien begeistert gelesen hat und sich schon lange ein Buch mit ähnlicher epischer Breite und mythologischem Hintergrund wünscht, wird bei The Sundering fündig werden. Vieles ist direkt entliehen, etwa die Namen und Aufgabenbereiche der der sieben Schöpfer, die ganz verdächtig Tolkiens Valar ähneln, genauso wie Careys Ellylon auch gut und gerne Elben hätten heißen können. Aber - und jetzt wird`s interessant - auch Leser, die Tolkiens extreme Schwarz-Weiß-Malerei weniger leiden konnten, und die sich schon immer gefragt haben, ob Morgoth oder Sauron nicht doch nur Rebellen statt die Verkörperung des absolut Bösen waren, bekommen hier eine interessante Version der Geschichte aufgetischt. In erster Linie sieht man nämlich in Banewreaker den überall anerkannten Bösewichten über die Schulter. Die Leier von Gut und Böse wird verdreht und undurchsichtig. Haomane der erstgeborene Schöpfer, der für Vernunft und rationales Denken steht, läßt seine Anhänger, die "guten" freien Völker im besten Glauben gegen den ausgewiesenen Obermotz Satoris in den Krieg ziehen, und das schon seit Jahrhunderten. Satoris, der für Leidenschaft und die fleischliche Zeugung von Leben steht, wird als mächtige, düstere Kreatur gezeichnet, den ein immerwährender Schmerz plagt und der für die Rebellion gegen seinen Bruder bitter büßen muß und verzweifelt dagegen ankämpft, das zu werden, was alle in ihm sehen. Der Ansatzpunkt ist somit ein ganz anderer als bei Tolkien (und den meisten seiner Nachfolger).
Aber man verfolgt auch die Machenschaften der "hellen" Seite, die sich voll im Recht fühlt, das Land vom Verflucher zu befreien. Carey schafft dabei auf beiden Seiten faszinierende und sehr menschliche Charaktere (auch wenn eine ganze Reihe davon quasi-unsterblich ist), die Düsterlinge liegen ihr aber eindeutig mehr. Was durch diesen verwirrenden Standpunkt allerdings komplett wegfällt, ist das Böse. Widerlinge gibt es hier nicht, und alle Charaktere, egal welcher Fraktion, sind edel und gut, höchstens einmal starrköpfig - aber abgesehen von diesem immerwährenden Konflikt scheint die Welt Uru-alat von Schlechtigkeit frei zu sein.
Ein wenig leidet die Intensität des Buches auch unter der Fülle von Charakteren, denn man hätte sich gewünscht, ein wenig länger bei den Einzelnen verweilen zu können, statt gleich wieder zum nächsten aus der Riege überzugehen.
Dennoch ist Banewreaker ein großes Lesevergüngen für Fans von klassischer Fantasy. Wo es nötig ist, beherrscht Carey die epische Breite und hochtrabende Sprache und fängt so die Atmosphäre sehr gut ein, aber gleichzeitig ist es mehr als ein weiterer Tolkien-Abklatsch, denn hier hat sich jemand ausführlich mit dem Stoff beschäftigt und ihn weiter bearbeitet, statt nur zu kopieren. Trotzdem macht es Spaß, die vielen verdrehten Anspielungen auf Tolkien zu entdecken und genauer zu untersuchen...
(rezensiert von: mistkaeferl)

Zur englischen Ausgabe: Sprachlich ist das ganze recht ausgefallen und nicht ganz leicht, eher für fortgeschrittene Leser. Das schwülstige Cover animiert dazu erstmal auf die TB-Ausgabe zu warten und sich ein besseres zu erhoffen :-)

Wertung
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