GODSLAYER
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1 Rezension
-All things converge.
In the last Great Age of the Sundered World of Urulat, which was once called Uru-Alat after the World God that gave birth to it, they began to converge upon Darkhaven.-
One
Zyklus/Band The Sundering (2)
Autor Jacqueline Carey
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2005
Verlag Tor
ISBN 0-765-31239-5
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 349
Probekapitel -
Worum's geht:
Die Pläne des dunklen Herrschers Satoris, einst einer der Sieben Schöpfer, die Prophezeiung zu verhindern, die seinen Untergang vorhersagt, drohen zu scheitern: Der Träger des Wassers des Lebens, das Satoris' Macht brechen kann, ist unterwegs zur Festung Darkhaven, und die Heere der freien Völker sammeln sich zum Angriff gegen den verhaßten Feind.
Doch immer noch hat Satoris Cerelinde in seiner Gewalt, die Herrin der Ellylon, die, um die Prophezeiung zu erfüllen, Aracus, den Herrscher der Menschen des Westens, heiraten müßte. Satoris weigert sich, seine Gefangene zu töten, und so müssen seine Marschälle Tanaros, Ushahin und Vorax Darkhaven zur Verteidigung rüsten und die Heere der Fjelltrolle, die ihnen unterstehen, anleiten...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Hält man Godslayer zum ersten Mal in der Hand, kommt man nicht umhin zu fragen, ob Jacqueline Carey es tatsächlich schafft, eine derart epische Geschichte auf vergleichsweise wenigen Seiten auch wirklich zu Ende zu erzählen - immerhin wird hier das mittels Prophezeiung erstellte Aufgebot gegen den dunklen Herrscher in die letzte Schlacht geschickt und ein Zeitalter beendet, in insgesamt nur zwei Bänden mit jeweils weniger als 500 Seiten: Das ist eine Seltenheit in der sonst eher zum Format "Ziegelstein" tendierenden epischen Fantasy. Und bei diesem Kuriosum allein bleibt es nicht, denn wie schon im ersten Band sind beim Kampf der Guten gegen die allseits anerkannten Bösen schwarz und weiß absolut nicht so festgefahren, wie es wirkt, und die Überzeugungen von belesenen Fantasy-Fans werden gehörig in Frage gestellt. Satoris ist vielleicht düster, aber der Haß, den ihm die freien Völker entgegenbringen, verwundert den Leser, wenn er ihm und seinen Dienern über die Schultern schauen darf. Einmal hat er gewagt, seinem Bruder, dem Schöpfer Haomane, zu widersprechen und dessen Entscheidungen in Zweifel zu ziehen, und schon darf er für alle das Böse der Welt repräsentieren und mit Verve niedergemacht werden. So also die Ausgangssituation von Godslayer, die dem Leser deutlich mehr Eigeninitiative bei der Wahl der Sympathien abverlangt, als der übliche Kampf um das Wohl einer Welt.
Unter allen Vorbildern Careys sticht wiederum Tolkien hervor - die Autorin spielt mit Themen und sogar Zitaten aus dem Herrn der Ringe und dem Silmarillion, etliches, wie etwa der Träger des Wassers des Lebens, der selbiges in die Festung des dunklen Herrschers bringen muß, scheinen direkt übernommen; allein der Blickwinkel ist ein anderer, und das macht all die Anspielungen so reizvoll.
Unaufhaltsam strebt die Geschichte von der ersten Seite an ihrem Ende entgegen - und auch hier ist Carey ihren Vorbildern auf ganz eigene Art treu geblieben: In dem gelungenen Ende bleiben nur wenige Fäden offen, und wenn man etliche andere Werke mit ihren nicht tot zu kriegenden Stehauf-Bösewichten heranzieht, ist hier eine verblüffend konsequente Lösung gefunden worden. Manchmal wundert man sich, daß für die Seite des "Guten" alles so arg glatt läuft, und die Prophezeiung wie am Schnürchen erfüllt wird, eher zum Leidwesen des Lesers. Zum Großteil hat die Autorin auch der Versuchung widerstanden, die Guten als die eigentlich Bösen darzustellen. So wenig man ihnen als Leser den Sieg wünscht, ihre Motive sind dennoch nachvollziehbar und nicht weniger ehrlich als die von Satoris.
Der epische Ton verleiht der Welt Urulat eine tiefe Geschichtlichkeit, und es ist gelungen, daß alle ihre Bewohner einen eigenen Zauber besitzen. Die völlig neue Interpretation des Kampfes von Licht und Dunkel findet also in einer ganz gewohnten Umgebung ab, das macht The Sundering zu einem absolut lesenwerten Klassiker im neuen Gewand. Und wer schon immer mal leise schnüffeln wollte, wenn eine Fjell (hier das Pendant zum Ork) erschlagen wird, ist ohnehin an der richtigen Adresse.
Und vielleicht, wenn man ein weiteres Mal in die Tiefen der epischen Fantasy einsteigt, wird man sich nach der Lektüre von Godslayer hin und wieder fragen, ob der nächste dunkle Lord, dem seine Macht entrissen werden muß, nicht doch nur ein mißverstandener Rebell ist...der Kampf von Gut und Böse bleibt also trotz déjà-vu-Gefahr spannend!
(rezensiert von: mistkaeferl)

Zur englischen Ausgabe: Ungewöhnlicher Worschatz und epischer Ton - eher ein Fall für geübte Leser.

Wertung
gesamt
Welt
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Das Silmarillion

Fazit: Epische Fantasy, bei der der Leser mit entscheiden darf, was richtig und was falsch ist.


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