DIE VERGESSENEN TIERE VON ELD

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1 Rzension
-Da ist dieses gefürchtete Ungeheuer, das den Menschen in düstern Ecken auflauert, durch dunkle Türöffnungen späht und sich in den finsteren Stunden der Nacht herbeischleicht. Nur die Furcht-
losen überleben seinen Anblick. Es heißt Rommalb, und wenn man den Namen richtig ausspricht,
ruft man es herbei.-
Zyklus/Band -
Autor Patricia A. McKillip
Original The Forgotten Beasts of Eld
Erscheinungsjahr 1974, dt. 1986
Verlag Heyne
ISBN 3-453-30769-0
Subgenre Märchen
Seitenzahl 236
Probekapitel -
Worum's geht:
Im Wald von Eld wohnt Sybel, die schöne Zauberin, beschützt von geheimnisvollen Tieren, die einst ihrem Ruf folgten. Nichts vermag Sybels Frieden zu stören, bis eines Tages ein fremder Reiter vor ihrer Tür erscheint, mit einem Säugling im Arm. Das Kind sei in Gefahr und es brauche ein sicheres Versteck, beschwört er Sybel. Nur widerwillig nimmt sie den Kleinen entgegen, aber damit läßt sie sich wieder in die Angelegenheiten von Menschen ein, die sie erst aus ihrem Leben verbannt hatte, und das hat Folgen…

Warum's so gut ist:
Patricia McKillip schreibt anspruchsvollere Fantasy-Romane. Wenn man sich ein Buch von ihr zur Hand nimmt, sollte man Zeit und Muße haben. Man versteht nicht unbedingt gleich auf Anhieb, worauf sie hinaus will, aber durch den kryptischen Satz- und Kapitelaufbau gelingt es ihr auch, das Wesen der Magie so darzustellen, wie ich mir Magie tatsächlich vorstelle… Nicht greifbar, zart wie ein Blütenblatt und flüchtig wie ein Lufthauch. Nur irgendwie zu erahnen… Da steht kein Magier mit einem Zauberstab, aus dem die Funken sprühen, da gibt es keine bedeutungsschwangeren Zaubersprüche, keine spektakulären Kostüme, keine finsteren Zauberschlösser und makellose Helden, die ein geknechtetes Volk vom bösen Zauber befreien - nein, da spielt sich Magie in der seelisch-geistigen Welt ab. In Gedanken und Andeutungen. Zauberer und Magierinnen nutzen ihren Geist, um magische Dinge zu bewirken.
So auch in diesem Werk der Autorin:
Sybel, eine junge Zauberin, die ihre Fähigkeiten von ihrem Vater geerbt hat, lebt einsam auf einem Berg zusammen mit ihren geheimnisvollen Tieren, die im Lande Eld zu den Legenden gehören. Der blauäugige Falke Ter, der singende Eber Cyrin, die weise Katze Moriah, der goldene Löwe Gules und der Drache Gyld folgten dem Ruf ihrer Gedanken und leisten Sybel in ihrer Einsamkeit Gesellschaft, denn zu Menschen hat Sybel kein Vertrauen.
Das ändert sich, als sie schließlich eines Tages von einem Fremden gebeten wird, einen Säugling bei sich aufzunehmen. Sybel zögert zunächst, doch der Fremde erklärt ihr, das Kind sei in Gefahr, so nimmt sich Sybel des Kleinen an, der ihr bald wichtiger wird als ihre Tiere… aber damit gerät sie in einen Strudel aus Intrige und Verrat und jeder versucht, sich Sybels Kräften für seine Ziele zu bedienen. Aber Sybel weiß sich zu wehren und schmiedet ihrerseits einen Racheplan…
Hier spielt eine Frau eine Rolle, wie ich sie mir oft in Fantasygeschichten wünschen würde: Nicht nur wunderschön und - wie so oft, herrlich dumm - so daß sie oftmals nur als schmückendes Beiwerk für irgendwelche Superhelden dienen, um dieselben noch besser aussehen zu lassen… sondern eine Frau, die zwar Eigenschaften besitzt, wie man sie von einer Frau durchaus erwartet, aber darüber hinaus auch Seiten in ihrem Wesen hat, die sie zu einer gefährlichen Gegnerin und unberechenbar machen. In der Figur der Sybel liegt auch, meiner Meinung nach, der Kern der Geschichte: denn ihr Wesen spiegelt sich in einem Geschöpf, daß sie schon lange in Gedanken gerufen hatte, und das sie am Ende, nach schmerzlichen Erfahrungen, auch findet…
(rezensiert von; Katerchen)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Nicht ganz einfach, aber trotzdem gut zu lesendes Buch, an dem vor allem Frauen Freude haben werden, die Frauen in Fantasyromanen nicht immer nur als schmückendes Beiwerk sehen wollen.


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