Worum's geht:
Charles Magnus Ven Polypheme, bekannt als Ven, ist ein ungewöhnlicher
Zwerg. Obwohl er schon 50 Jahre alt ist und damit offiziel zum Erwachsenen
erklärt wurde, hat er noch immer keinen Bart. Auch seine unstillbare
Neugier und seine Liebe für die See sind geradezu skandalös.
Als er das erste Mal an einer Jungfernfahrt teilnehmen darf, wird sein
Schiff von Piraten angegriffen und versenkt. Das bildet den Auftakt zu
einer Reihe von Abenteuern, die ihn zu allerlei magischen Orten und seltsamen
Wesen führen werden und ihn zum berühmtesten Entdecker aller
Zeiten machen.
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Bewertet mit Sternen
(Besucher-Rezension):
The lost Journals of Ven Polypheme sind im selben Universum wie
Elizabeth Haydons erfolgreiche Symphony of Ages angesiedelt und
spielen einige Epochen früher. Ihnen liegt ein ähnliches Erfolgskonzept
wie den Harry Potter-Büchern zugrunde - Kinder und Jugendliche werden
es lieben und deren Eltern werden es von ihnen klauen. Denn obwohl der
Zyklus eindeutig für Kinder und Jugendliche ausgelegt ist, ist er
auch für Erwachsene geeignet. Gewiss, die Story etwas einfacher gestrickt,
aber vielleicht gerade deswegen sehr charmant und vergnüglich. Und
obwohl der Unterhaltungswert immer im Vordergrund steht, werden viele
Themen und Probleme aufgegriffen, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene
gleichermaßen beschäftigen: Außenseiterproblematik, Erwachsenwerden,
Orientierungslosigkeit, Rassissmus, Freundschaft, Familienkonflikte, Probleme
mit dem eigenen Äußeren
.
Die Charaktere, angefangen vom heillos neugierigen Ven bis zur jungen
Diebin Ida, sind bezaubernd und bieten hohes Identifikationspotential
(dass manche von ihnen Zwerge, Mermädchen etc. sind, ist dabei unbeachtlich).
Auch die Mädchenfiguren sind stark entwickelt und haben wichtige
Rollen.
Für die Aufmachung und Strukturierung des Buches müsste ich
eigentlich 10 Sterne geben.
Um ihrem Zielpuplikum zu entsprechen, hat Haydon ihren Erzählstil
gestrafft und konzentriert sich aufs Wesentliche (würde den anderen
Büchern auch nicht schaden). Dabei bewahrt sie die Atmosphäre
und ihren natürlichen Humor. Erstaunt hat mich, dass sie zwischen
Ichform (Auszüge aus Vens Tagebuch) und Erzählung in der dritten
Person wechselt, was einfach für Erwachsene ist, für Kinder
aber ungewohnt. Allerdings verstärkt es die persönliche Komponente
- man hat das Gefühl Ven wirklich zu kennen.
Die Unterteilung in 33 Kapitel hilft selbst dem größten Lesemuffel
das Buch in einfachen Schritten zu bewältigen und wunderschöne
Illustrationen geben dazu einen visuellen Anreiz. Außerdem wird
im hinteren Teil des Buches noch einmal die westentlichsten Fakten erklärt.
Dort stehen auch Anreize um über angesprochene Themen zu diskutieren
und zu recherchieren und es gibt einen Hinweis auf eine Website für
Lehrer, die zusätzliche Materialien und Inspirationen für eine
Aufarbeitung im Unterricht liefert. Selten habe ich ein so gut aufbereitetes
Buch gesehen. Ich hoffe wirklich, dass bald eine gute Übersetzung
auf den deutschen Markt kommt.
(rezensiert von: hwm)
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