DAS VERGESSENE PORTAL

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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Mit der Nacht und dem Schlaf kam der Traum. Ein Mann ging durch eine nebelverhangene Landschaft. Kurz zeigte sich am Himmel die Abendsonne, die blutrot aufglühte und gleich wieder einem düsteren Zwielicht wich. Schemenhaft tauchten hinter den Nebelschleiern schroffe Felsformationen auf, nur um ebenso schnell wieder zu verschwinden. Ein schwaches Rascheln erklang und verstummte. Ein Schrei, ausgestoßen in höchster Todesangst drang durch den Nebel.-
Kapitel 1: Am Drachenfelsen
Zyklus/Band -
Autor Armin Rößler
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2004
Verlag Wurdack Verlag
ISBN 3-938065-02-8
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 142
Probekapitel -
Worum's geht:
Lando, Severin, Melina und Kyra, vier Helden aus dem geheimnisvollen Volk der Aronnd, machen sich gemeinsam auf, um Ricourd, einem verstoßenen, einstmaligen Helden ihres Volkes, einen Auftrag der Alten Meister zu überbringen. Sie finden ihn, und gemeinsam machen sie sich auf, um ein vergessenes Portal, durch welches die in der Tiefe lauernde, böse Kraft des Demonwright in die Welt zurückkehren könnte, für immer zu verschließen. Doch die Hindernisse, auf die sie stoßen, sind größer als erwartet und bald steht Ricourd seinen ganz persönlichen Dämonen der Vergangenheit gegenüber, die er in einem letzten, verzweifelten Kampf besiegen muss.

Warum's so gut ist:
Bei dem vergessenen Portal handelt es sich um einen weiteren, den fünften, Band aus der Fantasy-Reihe des Wurdack-Verlages, der seit einiger Zeit mit hochwertigen Publikationen auf dem Gebiet der Phantastik von sich Reden macht. Neben der Fantasy-Reihe existieren weiter Reihen, die sich z.B. der SF oder auch dem Märchen widmen. Dabei versucht der Verlag in vorbildlicher Manier vor allem junge und talentierte Nachwuchs-Autoren des Genres zu fördern (so erhalten z.B. die besten Autoren des Jahreswettbewerbes die Möglichkeit, einen eigenen Roman zu schreiben und zu veröffentlichen!). Dieser Ansatz, an sich ja schon löblich genug in einer Zeit, in der die Fantasy aus geschäftlichen Interessen wenig Chancen bereit hält, neue Ansätze und Ideen zu verwirklichen, scheint sich auszuzahlen, denn in diesem Jahr wurden Veröffentlichungen des Wurdack-Verlages in mehreren Kategorien (u.a. bester Roman, beste Anthologie, beste Kurzgeschichte) für den Deutschen Phantastik Preis nominiert.
Die Fantasy-Reihe des Verlages, übrigens mit jedem Band von verschiedenen Fantasy-Künstlern individuell gestaltet, enthält bis dato ausschließlich Romane (und eine Anthologie), deren Handlungen im Demonwright-Universum angesiedelt sind.
So auch das Roman-Debut Armin Rößlers.
In, für einen Roman-Erstling, hervorragender Manier, konstruiert Rößler einen sehr überzeugenden und mitreißenden Plot, dessen gelungene Wendungen und Überraschungen er in hervorragendem Schreib-Stil vorträgt. Nach einem eher zögerlichen Beginn führt uns der Autor dann in der Folge, schnell und zielsicher, zu einem rasanten und phantastischen Finale, das absolut nichts mehr zu wünschen übrig lässt, und womöglich zum Besten gehört, das die deutsche Fantasy momentan zu bieten hat. Auch Welt und Namensgebung sind gelungen und tragen viel zu der fesselnden Handlung des Romans bei. Leider ist der Roman mit etwas über 140 Seiten doch sehr knapp ausgefallen, was aber das Vergnügen an der Geschichte selbst nicht wirklich schmälert. Nimmt man also dieses Debut als Maßstab, so kann man davon ausgehen, dass hier ein Autor an die Öffentlichkeit tritt, von dem in Zukunft noch einiges zu erwarten sein wird: Der Suchtfaktor ist hoch, und man sehnt sich gegen Ende des Romans bereits nach weiteren Abenteuern seiner Helden und Charaktere.
Man wünscht dem Autor für seine zukünftigen Romane lediglich ein wenig mehr Mut, was den Detailreichtum seiner Beschreibungen und die Ausarbeitung der Handlungsnebenstränge betrifft - dann wird Armin Rößler, da bin ich sicher, bald zu den großen Namen des Genres in Deutschland gehören.
(rezensiert von: V. Groß)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Nebelriss

Fazit: Leider etwas zu kurz geratenes, stilistisch und handlungstechnisch jedoch äußerst viel versprechendes Fantasy-Debut. Phantastisch, mitreißend und spannend.


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