Worum's geht:
Niklas Julebukk, jung, schlank und bartlos, ist Weihnachtsmann. Einer
von vielen. Als sein Rentier Sternschnuppe ausbüxt, landet sein Wohnwagen
samt Weihnachtsengeln und - kobolden auf der Erde. Leider hat er noch
ein viel größeres Problem: Als letzter Weihnachtsmann von sieben,
die sich nicht Waldemar Wichteltods moderner Konsumweihnacht angeschlossen
haben, sondern die Wünsche der Kinder auf alte Weise erfüllen,
wird er vom Weihnachtsrat gejagt...
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Bewertet mit Sternen
(Besucher-Rezension):
Weihnachtsgeschichten bergen oft die Gefahr, dass sie zu süßlichem
Kitsch geraten können. Diese hier aber ganz und gar nicht. Julebukk
ist kein dicker, alter, weiser Mann mit langem Bart, sondern ein junger
mit Idealen. Er möchte nicht, dass Weihnachten zu einer Maschinerie
verkommt, in der nur noch das Geld was zu sagen hat. Sein größtes
Anliegen ist es, die wirklichen Wünsche der Kinder zu erfüllen.
Es schneien lassen zum Beispiel, wozu er seine Schneemaschine benötigt.
Ein bisschen zaubern kann er schon, die meiste Arbeit müssen aber
seine Engel und Kobolde übernehmen. Die beiden Weihnachtsengel Mathilde
und Emanuel sind alles andere als heilig und ätherisch, erscheinen
eher als witzige, kleine dicke Kerlchen, die in die Rolle von Julebukks
Eltern geschlüpft sind. Seine Weihnachtskobolde schimpfen und fluchen,
was das Zeug hält, halten gerne ein Schläfchen und arbeiten
sowieso nur, wenn man sie zweimal darum bittet. Gemeinsam mit Rentier
Sternschnuppe sorgen diese auch für die meisten Lacher. ">Es
wird, Kleister, Leim und Rentierdreck, wirklich Zeit, Julebukk!< Fliegenbart
rülpste und nahm sich einen Keks."
Die menschlichen Hauptfiguren Ben und Charlotte wachsen einem nicht ganz
so ans Herz wie sonst bei Funke, dazu fehlt ihnen einfach das gewisse
Etwas. Irgendwie wirken die Kinder oft etwas blass und langweilig, weil
sie - im Vergleich zu dem spannenden Wohnwagengrüppchen um Julebukk
- einfach zu wenig Humor und Farbe haben.
Die Zuneigung des Lesers gehört in dieser Geschichte nun mal eindeutig
dem Weihnachtsmann und seiner Anhängerschaft: Niklas Julebukk ist
unbeschwert, freundlich, hat einen Hang zu übermäßigem
Kaffeekonsum und lässt schon mal für ein gutes Abenteuer die
Gefahr außen vor. Dafür kriegt er regelmäßig eine
Rüge von seinen Engeln, während die Kobolde rülpsen und
Sternschnuppe, das verfressene Rentier, glücklich schmatzt. So herrlich
real und witzig war selten eine Weihnachtsgemeinschaft!
(rezensiert von: Schattenhaar)
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