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Wertung: 2 von 5
1 Rezension
-Am Morgen ihres letzten Tages in Aelenium besuchte Jolly den Hexhermetischen Holzwurm.-
Zyklus/Band Die Wellenläufer-Trilogie (3)
Autor Kai Meyer
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2004
Verlag Loewe
ISBN 3-7855-5188-6
Subgenre Kinder- und Jugendbuch
Seitenzahl 437
Probekapitel -
Worum's geht:
Der Hexhermetische Holzwurm hatte sich ja durch einige Schiffe hindurchgefressen und in einem Zimmer in Aelenium angefangen, sich einzuspinnen. Von seiner Form ist nichts mehr zu erkennen. Nur, was wird aus dieser Puppe schlüpfen? Jolly nimmt Abschied, bevor sie sich auf ihre Reise zum Meeresgrund und zum Herzen des Mahlstroms begibt. Die Verteidiger indessen rüsten die Stadt zur Schlacht, denn sie erwarten die vereinten Heere der Klabauter und Piraten. Soledad meldet sich bei den Tauchern und ist kurz nach den ersten Tauchgängen bereits in die Abwehrschlacht um die Ankerkette der Stadt verwickelt, die die Verteidiger zu verlieren beginnen. An einem anderen Ort stellt Griffin einen gegnerischen Anführer und kämpft verzweifelt gegen den Gestaltwandler. Als er dessen Schwachpunkt entdeckt, gelingt ihm der Sieg. Fast gleichzeitig verschlingt der Riesenwal den zweiten Anführer der Tiefen Mächte und die Klabauterscharen verschwinden im Meer. Munk und Jolly begegnen auf dem Meeresboden einem Mädchen, einer Quappe wie sie selbst. Aina war eines der Kinder, die vor langer Zeit den Zugang zum Mare Tenebrosum verschlossen. Rätselhaft ist allerdings, warum sie jetzt wieder frei ist. Und warum liegen hier auf dem Meeresgrund die Überreste einer Seesternstadt wie Aelenium? Oben bei den Göttern bricht eine existenzielle Sinnkrise aus und der Holzwurm ist immer noch in seiner Metamorphose.

Warum's so gut ist:
Wenn man beim zweiten Teil so einige Anspielungen auf bekannte Geschichten noch verdauen konnte (der Mann im Wal ist schon sehr ähnlich mit der Pinoccio-Version), dann gibt es im dritten Buch doch recht starken Tobak. Dass der Geisterhändler=Odin sterbende Menschen in eine lebende Geschichte verwandeln kann, wurde schon im 1. Buch klar. Dass das Oberhaupt Aeleniums, der Urvater, eine Umschreibung des biblischen Schöpfergottes ist, wird hier ganz unverhüllt ausformuliert. Dass aber Odin den müden Jehova in eine Geschichte verwandelt und der dabei stirbt, ist für jeden religiös empfindsamen Menschen recht heftig, auch in einer aufgeklärten Zeit. Für ein Jugendbuch ist so ein Bild einfach nicht zu empfehlen!
Ansonsten schreibt der Autor routiniert und spannend, wie bei den anderen Bänden der Trilogie auch. Es gibt viele Überraschungen in der Endphase der großen Auseinandersetzung zwischen den übersinnlichen Mächten, die leider zu stark materiell geschildert werden. Dass aus einem dichtenden Holzwurm die gefiederte Schlange der Mittelamerikaner wird, ebenfalls eine Gottheit, mag einen Europäer anders berühren als einen Indio, spricht aber auch nicht für gerade feines Stilempfinden des Erzählers. Weil dies kein Einzelfall bleibt, neige ich zu einer deutlichen Abwertung im Gesamturteil. Dass man ein so subtiles Gebiet auch mit ganz anderem Humor anpacken kann, zeigt Sven Böttcher in Heldenherz, der ja auch den Götterpantheon auf seine Art plündert.
Der Ausklang mit einer zarten Liebesgeschichte versöhnt dann noch ein bisschen. Es ist schade, aus dem Thema hätte man mehr machen können.
(rezensiert von: wolfcrey)

Wertung
gesamt
Welt
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Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Heldenherz

Fazit: Für religiös Empfindsame nicht empfehlenswert


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