DIE LEUCHTENDE PYRAMIDE

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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-"Geträumt davon, sagen Sie?"-
1. Das Pfeilspitzenspiel
Zyklus/Band Kurzgeschichte (in: Die weißen Gestalten)
Autor Arthur Machen
Original The Shining Pyramid
Erscheinungsjahr 1895, dt. 1993
Verlag - (s. Anthologie)
ISBN - (s. Anthologie)
Subgenre Phantastik
Seitenzahl 30
Probekapitel -
Worum's geht:
Der Landhaus-Besitzer Vaughan versucht seinen Freund Dyson dazu zu überreden, das geliebte London für einen Kurzurlaub zu verlassen. Zunächst ist Dyson störrisch, doch Vaughan lockt mit Rätseln: Einerseits ist die Dorfschönheit Ann Trevor verschwunden: Von Elfen geraubt, wie die Dörfler meinen; mit einem Matrosen durchgebrannt, wie die Polizisten meinen. Andererseits werden regelmäßig sonderbare Muster aus keilförmigen Feuersteinen in der Nähe von Vaughans Anwesen gefunden - wohl irgendwelche Kinderstreiche, doch wie kommen diese an neolithische Pfeilspitzen? Dysons Interesse jedenfalls ist geweckt…
Bibibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Sieht man vom ersten Kapitel ab, so findet das Geschehen im Westen Englands am Ende des 19. Jahrhunderts statt. Die Gegend liegt am Rande des ländlichen mit klarer Tendenz zur Wildnis hin. Es gibt Orte im Wald, den Hügeln und Senken, die nur selten aufgesucht werden. Das Setting ist weitgehend ein Ambiente, denn auch wenn Vaughan und Dyson fest in ihrer Zeit eingebettet sind, so sind sie doch keine Landleute. An herausragenden Punkten nutzt Machen es aber auch zur atmosphärischen Untermalung. Insgesamt kommt dem Setting allerdings keine gesteigerte Bedeutung zu.

Mit den phantastischen Elementen geht Machen generell sparsam um, so gibt es in dieser Geschichte auch nur eines, welches nur kurz enthüllt wird. Zunächst entsteht der Eindruck, es handle sich um eine Rationalisierung englischer Sagen, doch die am Horror grenzende Beschreibung läßt Zweifel aufkommen.

Figuren treten nur zwei in den Vordergrund; Dyson ist ein waschechter Stadtmensch; er versucht sich als Schriftsteller, womit er allerdings nur wenige Erfolge erzielt, und liebt es, sich mit Rätseln zu befassen - besonders solchen, die lösbar sind. Dyson weißt damit große Ähnlichkeit mit Machen selbst auf. Vaughan wirkt wie ein Städter, der sich aufs Land zurückgezogen hat; er ist weniger neugierig als furchtsam und mag sich nicht all zu weit vom Bekannten entfernen. Beide sind unabhängige Gentlemen. Machen charakterisiert seine Figuren nicht explizit, ihre Züge muß der Leser aus ihren Handlungen ableiten, was sie gerade in Kurzgeschichten eher flach erscheinen läßt.

Die Handlung erinnert ein wenig an einen klassischen Detektivroman: Ein Hinweis nach dem anderen taucht auf und wird von Dyson unter die Lupe genommen; so nähert sich dieser langsam des Rätsels Lösung an. Die Spannung entsteht natürlich aus dem zu enthüllenden Rätsel.

Erzählt wird die Geschichte halb aus auktorialer, halb aus personaler Perspektive mit dem Fokus auf Dyson. Sie folgt nur einem Erzählstrang, der sich zwar dramatisch entwickelt, aufgrund der Sprünge aber etwas episodisch wirkt. Üblich für Machens (und andere Phantastik/Horror-) Kurzgeschichten ist das Variieren von Progressivität und Regressivität, wie auch Entwicklung und Desillusion.
Die Stilhaltung ist neutral, Wortwahl und Sätze sind elegant und flüssig.
(rezensiert von: Theophagos)
Wertung
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-
Sprache
Story
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Illustrationen
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Fazit: Dyson kommt seinen Freund Vaughan zur Hilfe, um das Rätsel um die neolithischen Pfeilspitzenmuster zu lösen; eine solide Occult Detective-Geschichte, die vom Stil des Autors profitiert.


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