DIE ROTE HAND

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Wertung: 4 1/2 von 5
1 Rezension
-"Es kann überhaupt keinen Zweifel geben," sagte Mr. Phillipps, "meine Theorie ist richtig, und diese Feuersteinsplitter sind vorgeschichtliche Angelhaken."-
1. Die Angelhakendiskussion
Zyklus/Band Kurzgeschichte (in: Die weißen Gestalten)
Autor Arthur Machen
Original The Red Hand
Erscheinungsjahr 19063, dt. 1993
Verlag - (s. Anthologie)
ISBN - (s. Anthologie)
Subgenre Phantastik
Seitenzahl 37
Probekapitel -
Worum's geht:
Der Hobby-Ethnologe Phillipps und der Rätselfreund Dyson streiten um ein paar Steinsplitter - sind sie nun uralt oder moderne Fälschungen? Dyson überredet Phillipps zu einem Spaziergang durch London, um zu zeigen, daß Menschen der Vorzeit noch unter ihnen weilen - statt dessen stoßen sie auf den Leichnam eines beliebten Arztes, dem die Kehle mit einem Messer aus Feuerstein aufgeschlitzt wurde - und dem unheilvollen Zeichen der roten Hand an der Mauer. Doch bald stellt sich heraus, daß der Fall viel eigenartiger ist, als man zunächst vermuten könnte - ein Rätsel wie für Dyson geschaffen…
Bibibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Dyson ist ein Londoner, er verläßt seine Stadt nicht gerne - in dieser Geschichte gar nicht, wenngleich in einer Rückblende darüber hinaus gegriffen wird. Auch wenn das Setting keine große Rolle spielt, so gelingt es Machen doch mit nur wenigen Worten ein Gefühl von Urbanität und speziell der des Londons des frühen zwanzigsten Jahrhunderts zu erzeugen, die in schnellen Beschreibungen des Umfelds wie der Mentalität der Akteure wurzelt. Das Setting ist damit ein Milieu.

Über das phantastische Element soll hier nichts gesagt werden - schließlich ist dieses das Rätsel, welches es für Dyson zu lösen gilt.

Es treten zwar eine handvoll Figuren auf, doch nur zwei sind zentral und damit näher beschrieben. Dyson und Phillipps sind beide Londoner Gentlemen, finanziell unabhängig, so daß sie ihren Grillen ungestört nachgehen können: Phillipps ist Hobby-Ethnologe und Dyson ist als Schriftsteller auf der Such nach dem perfekten Satz - viel geschrieben hat er daher nicht. Aber während Dyson aufgeschlossen ist und gerne Mysterien sieht, wo es auch andere Lösungen gibt, ist Philipps eher konservativ und zurückhaltend; selbst die billigste Lösung sagt ihm zu, wenn sie nur eine rein materialistische ist. So wirken die beiden eher exzentrisch, aber Machen wirft hin und wieder einen Blick hinter die Kulissen, der verdeutlicht, daß beide eine Haltung pflegen, an der sie zuweilen auch zweifeln mögen - dieses verleiht ihnen eine angenehme und glaubwürdige Rundheit.

Der Plot ist der einer klassischen Detektivgeschichte, aber der Ermittler ist am Okkulten interessiert und nutzt sehr ungewöhnliche, wenn auch natürliche Methoden, um das Rätsel zu lösen. Hieraus, wie aus den unterschiedlichen Charakteren der zwei Hauptfiguren entsteht denn auch die Spannung der Geschichte. Der Handlungsaufbau entwickelt sich dramatisch voran, auch wenn die Zeitsprünge und Rückblende es ein wenig episodisch erscheinen lassen. Das Ende hält - wie bei Kurzgeschichten üblich - eine überraschende Wendung parat.

Die Stilhaltung ist neutral mit einem leichten Hang zum Ironischen hin und die Sätze sind elegant und flüssig, die direkte Rede ist mal gestelzt, mal natürlich und paßt daher gut zu den Figuren.
(rezensiert von: Theophagos)
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Fazit: Der Fall um den toten Arzt enthält einige Merkwürdigkeiten - was den neugierigen und rätselliebenden Dyson auf den Plan ruft; ein weiterer interessanter Fall für den Occult Detective Dyson.


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