DER AMBOSS AUS EIS
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Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
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Wertung: ø 4 von 5
2 Rezensionen
-Es war die Kälte vor dem Morgengrauen, die ihn aufweckte, und das Schnauben und Stampfen des großen Bullen im Stall.-
Das Schmieden
Zyklus/Band Der Winter der Welt (1)
Autor Michael Scott Rohan
Original The Anvil of Ice
Erscheinungsjahr 1986, dt. 1994
Verlag Heyne
ISBN 3-453-07252-9
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 526
Probekapitel -
Worum's geht:
Der junge Alv, ein Waisenkind, dient als Leibeigener in einem kleinen Dorf an der Küste, bis zu dem Tag, an dem ein Piratenüberfall den ganzen Ort auslöscht. Alv aber wird von dem mit den Piraten reisenden Schmiedemeister Mylio als Lehrling angenommen. Er besitzt ein besonderes Talent für die Schmiedekunst, und sein Meister bringt ihm bei, Magie in seine Werke einfließen zu lassen und ihnen besondere Fähigkeiten zu verleihen.
Doch die Angriffe der Piraten auf die Dörfer häufen sich, und eine Eiszeit droht, die Welt zu verschlingen. Als Alv drei mächtige Gesellenstücke anfertigen soll, einen Armreif, einen Helm und ein Schwert, stürzt er sich auf die Arbeit - bis er seinen Herrn bei seltsamen nächtlichen Unternehmungen belauscht und ein Verdacht in ihm aufkeimt...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Eine Welt, die von gewaltigen Eismassen verschlungen wird, hinter denen der Wille steht, alles Lebende zu vernichten, ist der Schauplatz dieses Romanes, und weiß als solcher auch mit archaischer Wucht und Ursprünglichkeit zu beeindrucken. Menschen sind in dieser Welt nur eine kleine Macht - es gibt Völker, die weitaus enger mit dem Land und der Natur verbunden sind, und neben der Präsenz des Eises erscheint alles andere ohnehin winzig und unwichtig. An vielen kleinen Details kann man die Inspirationsquelle für all das erkennen - die nordische Mythologie. Zwar wurden die Namen geändert, doch beruht vor allem die Mythologie der Welt auf einer gründlichen Recherche in diesem Bereich. Trotzdem gibt es ansonsten keinen direkten Zusammenhang mit den Wikingern oder anderen nordischen Völkern, so daß die vielen Übereinstimmungen mit ihrer Mythologie zum Teil ein wenig befremdlich wirken.
Die Handlung ist weder vielschichtig noch kompliziert, sondern eine geradlinige, einfache Abenteuergeschichte, die hauptsächlich durch eben jene mythologischen Aspekte - die Mächte, die in das Leben der Sterblichen eingreifen - interessant wird, aber an und für sich nicht besonders mitreißend ist. Vom Stil her geht es schon fast Richtung Tolkien; man hat hauptsächlich eine Außensicht auf die Figuren, das ganze ist im Rahmen einer Chronik erzählt, worauf im Text auch immer wieder hingewiesen wird, und am Ende stehen ausführliche Anhänge, die verschiedene Aspekte der Welt erklären. Allerdings ist weder die Geschichte kraftvoll genug, noch kann der Sprachstil überzeugen - die Sätze sind oft eintönig, und klingen teilweise auch sehr bemüht, so daß es manchmal schwer fällt, am Text zu bleiben. Was bleibt, und einem den Roman dennoch ans Herz legt und weiterlesen läßt, ist die gut vorstellbare und "klassische" Fantasy-Welt, und nicht zuletzt die Besonderheit des Buches, die Verbindung von Magie und Schmiedekunst. Die Passagen, in denen geschmiedet wird, sind jeweils äußerst spannend zu lesen und das dahinterstehende Konzept, wie Kräfte in Gegenstände eingebunden werden, wirkt überzeugend.
Die Charaktere sind zum Großteil recht eindrucksvoll, und gerade, was sie betrifft, werden trotz eines halbwegs offenen Endes etliche Fäden wieder zusammengeführt. Insgesamt bleibt das Buch aber trotz dieser Stärken etwas zu leblos, als daß es Begeisterung auslösen könnte.
(rezensiert von: mistkaeferl)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Sword of Shadow/Schwert der Schatten

Fazit: Die Magie der Schmiedekunst in einer archaischen und nordischen Welt - leider nicht immer mitreißend.



weitere Rezensionen:

Der Amboß aus Eis (Besucherrezension):
Worum's geht:
Der Findlingsjunge Alv führt die Rinderherde aus der Stadt und entdeckt im Morgenlicht die Ekwesh-Schiffe, die zum Überfall bereit sind. Sein Alarmruf weckt zwar die Bewohner, verhindert jedoch nicht die totale Niederlage, denn schwarze Magie ist mächtiger als alles, was den Hafen schützt. Die Überlebenden werden versklavt, Alv allein jedoch vom Schmiedemeister Mylio ausgesucht und als Lehrling angenommen. Dies ging nur, weil die Ekwesh von ihm abhängig sind. Nach wochenlanger Reise gen Norden ins Hochgebirge bis an den Rand des Kontinentaleises gelangen sie am künftigen Heimatort an: Dem Turmbau mit der Schmiede. Eine mindestens achtjährige Lehrzeit beginnt und außer der praktischen Arbeit erlernt Alv Lesen und Schreiben in mehreren Sprachen. Sein natürliches Talent für Metalle entfaltet sich immer mehr. Dann schließlich soll er drei Gesellenstücke anfertigen. Das erste, einen Armring mit Symbolen in alter Sprache verschenkt er an eine schweigsame Besucherin, die eine eisige Schönheit als Dienerin begleitet. Der Tarnhelm gelingt nach monatelanger Arbeit vollendet, obwohl er vom Meister selbst mittels Magie fertiggestellt wird. Das Schwert jedoch fordert Alv heraus und sein Abschluss gelingt in Abwesenheit des Meisters mittels der verbotenen Zeichen der magischen Werke - und der andere Geselle, der sie las, verdorrt zu Staub. In Panik fliehen Alv und Roc, sie entkommen mit knapper Not und unbekannten Helfern, die sie durch die Höhlen der Berge tragen. Eine lange Wanderung nach Süden folgt. Sie suchen Arbeit, aber Alv hat seinen Schwung verloren und zudem seinen Gesellenbrief nicht. Im Marschland sucht er Unterkunft in einer verlassenen Schmiede am Hochdamm. In der Einsamkeit findet Alv zu sich und ein fürchterliches Fieber brennt seine Selbstzweifel aus. Er wird regelrecht neugeboren und nimmt den Namen Elof (der Schmied) an.
Eine seltsame Klinge, die über Jahrhunderte scharf geblieben war, zieht er aus dem Sumpf, denn an diesem Ort tobte in fernster Vergangenheit eine längst vergessene Schlacht. Eines Nachts lässt ein einsamer Reiter in Schwarz ein riesiges Pferd beschlagen, reitet von dannen wie der Wind und Elof rennt ihm nach und findet sich Hunderte von Meilen entfernt am Meer wieder. Ein neuer Abschnitt seiner Reise in die Welt und zu sich beginnt, und er ahnt weder das Ziel noch die Bestimmung.


Warum's so gut ist:

Der Erzählstrom ist linear, die Geschichte verzweigt sich nicht. Es tauchen aber immer wieder unvorhersehbare Begegnungen auf, die nicht ausgedeutet werden und so die Spannung erhöhen. Immer wieder treten die Mächte selbst am Rande des Geschehens auf, ohne dass zunächst klar wird, welche Rolle sie im Gesamtverlauf spielen werden. Die Erzählperspektive wechselt manchmal, der Leser wird direkt in die Geschichte einbezogen, dann wieder gibt es Passagen, in denen der Erzähler wie ein Chronist mit totalem Überblick aus weiter Zukunft in die Vergangenheit zurückblickt, ohne allerdings zuviel zu verraten.
Am Ende des Buches ist ein 34seitiger Anhang, der deutlich mehr ist als ein übliches Glossar. Er gibt Auskunft über viele Hintergründe der Rahmenhandlung, der Geographie des eiszeitlichen Amerika, zur Fauna und Flora und zu den Kulturen.
Insgesamt liegt hier ein Entwicklungsroman vor, der zudem mit dem Motiv der Wanderung und Suche auf mehreren Ebenen einen großen Tiefgang aufzeigt.
(rezensiert von: wolfcrey)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Ein phantastische Geschichte über eine eiszeitliche, magiedurchsetzte Hochkultur.

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