UNTERM DOPPELMOND
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Berwertungsschlüssel:

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Wertung: 4 von 5
1Rezension
-Dann führte er Ander, Eva, Otto und Friedrich durch den Gang, vorbei an der schier endlosen Reihe von Gardisten. Hinter ihnen wurde das Tor wieder geschlossen.
Eva hatte das Gefühl, in der Falle zu sitzen, und in ihrem Hals bildete sich ein Kloß.-
3. Kapitel
Zyklus/Band Die Chroniken der Anderwelten (2)
Autor Peter Lancester
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2005
Verlag Eldur Verlag
ISBN 3-937419-04-7
Subgenre High Fantasy/Dark Fantasy
Seitenzahl 372
Probekapitel -
Worum's geht:
Kaum sind Eva, Friedrich, Otto und Ander in der Minenstadt "Unterhessen" angekommen, wird Friedrich aufgrund einer unbedachten Äußerung verhaftet und Otto und Eva die Möglichkeit einer Rückkehr genommen.
Als sich die Zeit der Ungewißheit hinzieht, tritt Eva in die Garde ein, um den Lebensunterhalt für Otto und sich zu verdienen und sich frei bewegen zu können. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die sie am Überleben zweifeln lassen, gelingt es ihr, Fuß zu fassen.
Als Friedrich, anstatt entlassen zu werden, plötzlich des Mordes und Hochverrats beschuldigt wird, droht ihm die Todesstrafe. Beim Versuch, ihm zu helfen, wird Eva erwischt. Auf wessen Seite wird sich Ander stellen?
Ein unerwarteter Fluchtweg durch das "verfluchte Land" tut sich auf. Dies wollte die Expedition ohnehin betreten. Doch schon bald stellt sich heraus, das die Beteiligten die Gefahren unterschätzt haben… (Klappentext)
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Eusebia, Dragana und die Pferde begleiteten das Quartett noch bis zum Beginn der Tropfsteinhöhle. Sie winkten den sich entfernenden Lichtern noch nach, als diese längst hinter der ersten Biegung des Weges verschwunden waren…
An dieser Stelle endet der erste Band Das blaue Portal der Chroniken der Anderwelten.
Unterm Doppelmond schließt hier nahtlos an:
Kaum sind Eva, Otto, Friedrich und Ander in der Minenstadt "Unterhessen" angekommen, als sie auch schon in ernste Schwierigkeiten geraten: Friedrich wird aufgrund einer ungeschickten Äußerung, die er gegenüber dem Großadministrator macht, verhaftet, und Eva und Otto sitzen in der fremden Welt fest…
Peter Lancester skizziert im zweiten Band der Chroniken der Anderwelten überzeugend eine mittelalterliche Gesellschaftsstruktur: Das beginnt schon mit seiner Beschreibung der Aufteilung der unterirdischen Stadt: es gibt ein Handwerker-Viertel, ein Viertel für die Bauern, ein Priester-Viertel und ein Viertel für die - wenn man so will "Unberührbaren" - die Pferdchen, die im ersten Teil der Chroniken der Anderwelten schon eine wichtige Rolle spielten, und die für die menschlichen Bewohner Unterhessens Sklavendienste verrichten müssen. Sie besitzen keinerlei Rechte, was übrigens auch für die weibliche Bevölkerung Unterhessens gilt: Frauen dürfen nicht ungefragt sprechen, keinen Beruf ausüben, bei dem sie das Haus verlassen müssen, und sie dürfen nur in männlicher Begleitung auf die Straße gehen, es sei denn, sie dienen in der Garde…
Es gibt eine strikte Sperrstunde bei der die gesamte Bevölkerung Unterhessens in den Häusern zu sein hat, ansonsten drohen empfindliche Strafen…
Eva - eine moderne junge Frau - hat anfangs so ihre Schwierigkeiten mit diesen antiquierten gesellschaftlichen Regeln und eckt mit ihrem vorlauten Mundwerk immer wieder an, was ihr ständig Ohrfeigen von verschiedener Seite einbringt. Überhaupt geht Peter Lancester nicht gerade zimperlich mit seinen Protagonisten um, und alle Beteiligten haben einiges auszuhalten und durchzustehen… da sind insektoide Halluzinationen und eine eisenharte Grundsoldatenausbildung unter "Killer-Berta" noch vergleichsweise harmlos…
Es ist schon einiges los auf diesen 372 Seiten: Ein ums andere Mal stockt einem der Atem, schüttelt man ungläubig den Kopf und leidet und zittert auf nahezu jeder Seite mit. Während des Lesens bangt man fast ständig um Eva, Friedrich, Otto oder Ander: "Schaffen sie es oder werden sie erwischt? Gelingt es ihnen, zu entkommen? Bekommen die gemeinen Lügner und Betrüger ihre gerechte Strafe?" All diese Gedanken lassen einen während der Lektüre nicht mehr los und manches Blatt wendet sich - wenn auch immer zum Guten…
Sprachlich ist das Buch genauso kernig wie der Inhalt. Die Sätze sind kurz und von überflüssigem Ballast befreit. Die wörtliche Rede der einzelnen Figuren entspricht ihrem Alter und ihrem Charakter. Bei Eva kommt ziemlich oft das Wort "Scheiße" vor, und in übertragenem Sinn erlebt sie in der Welt unter dem Doppelmond auch nicht sehr viel anderes… doch obwohl Eva, ihr Vater, ihr Onkel und Ander wahrlich sehr harte Zeiten durchmachen, an denen manch anderer sicher zerbrechen würde, geben die vier nicht auf. Mit zäher Verbissenheit verfolgen sie ihr Ziel und wachsen mit den Schwierigkeiten, die sie überwinden müssen. Diese Entwicklungen schildert Peter Lancester sehr glaubwürdig und eindringlich. Gerade bei der Figur der Eva hat er sich große Mühe gegeben den Charakter und die Psyche weiter herauszuarbeiten: Im ersten Band hat er sie als zickig, depressiv, aber hochintelligent und risikofreudig beschrieben, die nicht lange über die Folgen ihrer Handlungsweise nachdenkt. Jetzt zeichnet er sie mit starken Strichen weiter: Über die Folgen ihrer Handlungsweise denkt sie immer noch genauso wenig nach, aber nun hat das "Nicht-nachdenken" ernstere und weitreichendere Folgen. Sie gerät ständig in arge Schwierigkeiten, die sie jedoch mit ihrem klaren Verstand überwindet. Jede gemeisterte Situation lässt ihr Selbstvertrauen und ihre charakterliche Stärke wachsen und zum Schluß überwindet sie (zunächst) ihre psychischen Probleme. Das Ende ihrer Abenteuer unter dem Doppelmond ist wieder so gestaltet, dass es direkt zum dritten Band überleitet, dem abermals mit Spannung entgegengeblickt werden kann.
(rezensiert von: Katerchen)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Coraline

Fazit: Spannende und temporeiche Fortsetzung der Ereignisse auf Burg Grauenfels.


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