CORALINE. GEFANGEN HINTER DEM SPIEGEL

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1 Rezension
-Kurz nach dem Umzug entdeckte Coraline in dem Haus, in das sie gezogen waren, die Tür.
Das Haus war schon sehr alt. Unter dem Dach hatte es eine Mansarde und tief unten im Boden einen Keller und es gehörte ein überwuchterter Garten mit riesigen alten Bäumen dazu.-
Zyklus/Band -
Autor Neil Gaiman
Original Coraline
Erscheinungsjahr 2002, dt. 2003
Verlag Arena
ISBN 3-401-05554-2
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 175
Probekapitel -
Worum's geht:
Coraline zieht mit ihren Eltern, die oft zu beschäftigt sind, als daß sie viel Zeit für sie hätten, in ein neues Haus. In den Ferien erkundet Coraline das Haus und die Umgebung, lernt die etwas skurrilen Nachbarn kennen, doch als ihr langweilig wird, bleibt nur noch eine zugemauerte Tür zu einer leerstehenden Wohnung. Und als sie die Tür mit dem großen, alten Schlüssel öffnet, ist die Mauer verschwunden, und ein dunkler Gang führt in das Spiegelbild ihrer eigenen Wohnung - nur daß in diesem Spiegelbild die Spielsachen schöner sind, das Essen besser schmeckt, und ihre "anderen" Eltern viel mehr Zeit haben. Doch Coraline ist mißtrauisch - haben doch die Leute in dieser Welt große schwarze Knöpfe statt Augen. Als sie aber zurück in ihre Welt kehrt, sind ihre Eltern verschwunden...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Mädchen auf Irrwegen haben eine lange Tradition: Früher hießen Dorothy oder Alice, nun eben Coraline. Als Erbe oder Nachfolger dieser Kinderbuch-Klassiker hat Coraline vor allem ein Problem: Für jüngere Leser ist es ziemlich starker Tobak. Gaiman hat das Talent, die Phantasie des Lesers in Gang zu setzen und beschreibt seine stets gelungenen, skurrilen Szenen so gut vorstellbar und plastisch, daß man sich auch als erwachsener Leser wohlig ins Kissen kuschelt und lieber nicht mehr auf dem dunklen Gang herumtappt. Ob man sich allerdings mit einem alpträumenden Kind herumschlagen will, das gelesen hat, wie jemandem Knöpfe auf die Augen genäht werden sollen, ist eine andere Frage. Obwohl also die Sprache an ein kindliches Niveau angepaßt ist (ohne daß es einem erwachsenen Leser zum Ärgernis werden könnte, wohlgemerkt) und die kleine Heldin durchaus Qualitäten als sympathischer Mutmacher hat, ist das Buch für eine Kindergeschichte extrem düster geraten und nur eingeschränkt zu empfehlen.
Als schaurige Novelle für Erwachsene taugt das kurze Büchlein schon eher, und neben den ganzen grandiosen Ideen, die einen auf jeder Seite des Buches erwarten, bereitet auch der immer wieder aufblitzende Humor viel Freude, dem Katzen(halter), die Polizei und alternde Schauspieler zum Opfer fallen.
Wenn einem also an einem dunklen Winterabend der Sinn danach steht, in eine düstere Spiegelwelt einzutauchen und dort ein spannendes Abenteuer mit Gänsehautgarantie zu erleben, dann gehört dieses Buch auf den Nachttisch.
Das Kinderbuch, als das es deklariert ist, empfiehlt sich wenn, dann zum Vorlesen oder gemeinsam Lesen, damit man etwaige Nebenwirkungen abfangen kann.
(rezensiert von: mistkaeferl)

zur deutschen Ausgabe:
Ein paar Anglizismen holpern in der ansonsten recht schönen Übersetzung, aber leider fehlen in der deutschen Ausgabe die Illustrationen des Originals. (übersetzt von: Cornelia Krutz-Arnold)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Schöne Schauer für Erwachsene - Alptraumgefahr bei jungen Lesern.


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