DAS ERSTE HORN
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Wertung: ø 4 von 5
3 Rezension
-Die Frau verstand es, einen Auftritt hinzulegen: erst der Blitz, welcher die dunkle Gaststube durch die Ritzen der Fensterläden erhellte, dann der Donner, der die Erde vibrieren ließ. Dass sie in diesem Moment die Tür zur Gaststube aufstieß und ein kalter Luftzug die Hälfte der rauchigen Talgkerzen in der Stube erlöschen ließ, war sicherlich Zufall.-
1. Die Maestra
Zyklus/Band Das Geheimnis von Askir (1)
Autor Richard Schwartz
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2006
Verlag Piper
ISBN 978-3-492-26606-2
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 398
Probekapitel -
Worum's geht:
Der alte Recke Havald, der beschlossen hat, sich für den Winter - oder gar seinen Lebensabend - in einem abgelegenen Gasthof einzuquartieren, gerät mit dessen Gästen enger aneinander, als er sich gewünscht hat: Alle Anwesenden werden während eines heftigen Schneesturmes in dem Gasthof eingeschneit, es gibt keinen Weg mehr hinaus. Mit Havald sind etliche Handwerker, Söldner, Händler, eine Dunkelelfe und die magiebegabte Maestra Leandra eingeschlossen. Havald befürchtet schon das Schlimmste für die Stimmung der unfreiwilligen Dauergäste, da erschüttert ein grausamer Mord an einem Stallburschen die Moral. Havald als alter Ritter sieht sich gezwungen, mit der Maestra an dessen Aufklärung zu arbeiten, das Mißtrauen der Gäste untereinander und ihre Gereiztheit erschweren diese Aufgabe zusätzlich. Als Havald bald geheime Räume und andere Funde in dem Gasthaus macht, weiß er, daß Magie im Spiel ist...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Der Debut-Roman von Richard Schwartz ist ein gelungenes kleines Kammerspiel, das sich wie Peter S. Beagles Klassiker Es kamen drei Damen im Abendrot komplett auf einem Gasthof abspielt, mit dem Unterschied, daß sich das Wirtshaus "Zum Hammerkopf" zu einer engen, eisigen Falle entwickelt, als die Temperaturen draußen sinken und sich Eiswände vor Fenstern und Türen türmen.
Dieses Ambiente, das sich ganz hervorragend im warm geheizten Stübchen genießen läßt, weiß der Autor wirklich meisterhaft zu einzufangen: Die beklemmende Stimmung, das langsame Abgleiten der Gäste in Gereiztheit und Ängste, die Eiseskälte, die einem direkt aus den Seiten entgegenkriechen will. Da fliegen die Zeilen nur so dahin, vor allem, da sich Richard Schwartz bzw. sein in der Ich-Perspektive berichtender alternder Held Havald als guter Erzähler entpuppt, dessen Geschichte man gerne lauscht, auch wenn vielleicht ein bißchen zu viele Klischees bedient werden.
Schon der Aufbau der Geschichte - Mord im Gasthaus - erinnert ein wenig an ein Rollenspielabenteuer, und von der ersten Seite an werden auch munter und relativ unreflektiert diesbezügliche Stereotypen aufgefahren: Dunkelelfen, Mithril-Rüstungen un andere magische Artefakte erinnern deutlich an das Inventar einer allumfassenden Standard-Fantasy-Welt. Und auch andere Elemente der Handlung erscheinen etwas wahllos aus den üblichen Versatzstücken zusammengeschustert, etwa die obligatorische Liebesgeschichte und die sehr klischeelastigen Geschlechterrollen, die zumindest aus der Sicht der Erzählerfigur äußerst stark vertreten werden. Dennoch bekommt man vor allem gegen Ende des Bandes ein wenig Ausblick auf den Hintergrund der Welt und hin und wieder ein paar ganz eigene Einsprengsel, so daß man gespannt abwarten kann, ob sich im zweiten Band in dieser Richtung noch mehr entwickelt, wenn die Geschichte das eingeschränkte Areal des Gasthofes verläßt.
Sprachlich ist Richard Schwartz ein angenehmer Erzähler, der Stimmungen hervorragend vermitteln kann, aber ab und an knirscht es ein wenig - vor allem der Anglizismus "Sinn machen" stößt in der sonst ganz dem alten Erzähler angepaßten Sprache sauer auf, und das alle paar Seiten wieder.
Leichte Enttäuschung bereitet auch das etwas simpel gestrickte Ende, denn man hätte sich nach so viel herrlichem Ambiente vielleicht ein wenig mehr Hintergrund und ein wenig mehr Ausführlichkeit erwartet. Als Auftakt und zum Einstieg in eine neue Serie ist Das Erste Horn aber definitiv eine Empfehlung wert, denn es lädt dazu ein, einen Blick in den nächsten Band zu werfen und ist eine vergnügliche, wenn auch etwas unoriginelle Unterhaltungslektüre, die vor allem durch Atmosphäre und eine größtenteils sehr angenehme Erzählstimme besticht.
(rezensiert von: mistkaeferl)

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Fazit: Das richtige Buch für einen langen Leseabend: Zähneklappern garantiert - nicht nur vor Spannung!



weitere Rezensionen:

Das Erste Horn:
Worum's geht:
Ein verschneiter Gasthof im hohen Norden: Havald, ein Krieger aus dem Reich Letasan, kehrt in dem abgeschiedenen Wirtshaus "Zum Hammerkopf" ein. Auch die undurchsichtige Magierin Leandra verschlägt es hierher. Die beiden ahnen nicht, daß sich unter dem Gasthof uralte Kraftlinien kreuzen. Als der eisige Winter das Gebäude vollständig von der Außenwelt abschließt, bricht Entsetzen aus: Ein blutiger Mord deutet darauf hin, dass im Verborgenen eine Bestie lauert. Doch wem können Havald und Leandra trauen? Die Spuren führen in das sagenhafte, untergegangene Reich Askir.

Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Das Rrste Horn ist der 1. Teil einer Reihe, dem hoffentlich noch viele folgen werden. Die Geschichte beginnt in einem Gasthof, der bei einem ziemlich seltsamen Sturm völlig zugeschneit wird. Havald, der Hauptcharakter und Ich-Erzähler, ist ein alter, abgeklärter, desillusionierter und manchmal recht sarkastischer Krieger. Es treten auch ein paar der - wie man anfangs denkt - üblichen Verdächtigen auf: eine Dunkelelfe (mit echt trockenem Humor), diverse ungeschlachte Söldner, eine magiebegabte, elfenverwandte Heldin (die für das Ausüben von Magie im Gegensatz zu vielen Magiern in der Fantasy auch einen körperlichen Preis zahlt, endlich mal realistisch erklärt). Und natürlich geschehen in diesem abgeschlossenen Areal seltsame Dinge - eine Bestie taucht auf, Knechte verschwinden, unter dem Gasthof finden sich Dinge und Räume, von denen niemand etwas ahnte.
Havald ist endlich mal kein strahlender Held oder mit-sich-ringender Auserwählter, der ein Reich retten will/muß, sondern ein alter Kerl, der eigentlich nur seine Ruhe haben wollte, aber sich doch nicht den seltsamen Entwicklungen verschließen kann. Auch die anderen Personen haben ihre eigene Geschichte, Ziele, Ängste und Wünsche. Auch die Wirtsfamilie hat eigene Gesichter und spielt eine größere Rolle - sie ist nicht nur dazu da ist, Gläser mit fleckigen Lappen zu polieren oder Bierkrüge im Raum zu verteilen, wie man es nur allzu oft lesen kann.
Der Autor beschreibt die zunehmende Kälte und den eindringenden Frost in die Räume des Gasthofes so anschaulich, daß man beim Lesen immer wieder froh ist über das nächste heiße Getränk, das einer der Helden sich zum Aufwärmen genehmigt, oder eine Rast am Feuer. Der Autor versteht es, Spannung aufzubauen, lässt einen beim Lesen über die Kommentare mancher Gäste schmunzeln oder den Kopf schütteln.
Das Buch enthält einige unerwartete Wendungen, fast keine der Personen ist wirklich das, was sie zu sein scheint. Der Kampf am Ende ist allerdings ein wenig knapp geraten. Und hätte der Autor auf den letzten zwei Seiten meinem Lieblingscharakter nicht nochmal gänzlich auf den Kopf gestellt und mir das Bild von ihm und das Ende der Geschichte damit etwas verdorben, dann hätte ich dem Buch volle 5 Punkte gegeben.
Der knappen Erzählart merkt man doch an, daß der Autor noch nicht viele Romane verfaßt hat. Hier und da hätte es ruhig noch ein wenig länger und tiefgründiger sein können. Aber auch das ist im Gegensatz zu anderen weitschweifigen Fantasyromanen mal etwas anderes und gerade deshalb liebenswert. Von der Welt an sich erfährt man noch nicht viel, da alles an einem Ort spielt, aber da der Roman der erste einer Reihe ist, wird da sicher noch einiges auf den Leser zukommen.
(rezensiert von: Windfeder)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Der Autor hat Potential!

Das Erste Horn:
Worum's geht:
In der Herberge "Zum Hammerkopf", gewiss ein seltsamer Name, sind einige Gruppen Gäste vom Wintersturm überrascht worden. Als letzter Gast tritt eine junge Maestra und Bannschwertträgerin ein. Auf seinem Stammplatz sitzt der alte Havald, der von dem Mädchen in ein erstes Gespräch gezwungen wird. Söldner lassen die Atmosphäre schnell dem Siedepunkt entgegen gehen und die Töchter des Wirts können sich kaum ihrer Haut erwehren. Stunden später ist der Schnee so hoch und die Luft so kalt, dass niemand mehr hinaus kann. Nach einer scheinbar ruhigen Nacht wird am nächsten Morgen das erste Opfer gefunden, sorgsam ausgeweidet, und im Boden findet sich der Abdruck einer Werwolffährte. Keine Spur führt nach draußen. Die Verdächtigungen richten sich auf jeden, der dazu Anlass gibt - und schnell steht die Dunkelelfe Zokora im Brennpunkt. Tief im Keller unter dem Wehrturm findet Havald vom Eis eingeschlossene Leichen aus längst vergessenen Jahrhunderten. Als der Sturm nicht weiter zieht und fast die Luft gefriert, wird klar, dass Magie im Spiel sein muss. Doch der Urheber der Gräuel ist nicht gefunden und es war auch noch nicht das letzte Opfer gebracht.

Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):

Die Handlung ist ausschließlich auf das Gasthaus am Gebirgspass beschränkt und nach und nach wird das Areal vom Ich-Erzähler erkundet, der offenbar ein Geheimnis mit sich herum trägt und als fast greisenhaft Alter im Notfall erstaunlich schnell handelt, mit dem Dolch, versteht sich. Die beengte Atmosphäre wird gut vom Erzählstil vermittelt und der Leser fühlt die Kellerstimmung mit ihrer Bedrückung, als Geschoss nach Geschoss erkundet wird. Es werden Räume gefunden, die nicht einmal der Wirt kennt, obwohl das Haus schon seit Generationen im Besitz der Familie ist. Auch Schätze scheinen verborgen zu sein, denn eine weitere Leiche hat eine prägefrische Münze vom 50fachen Wert in der Hand. Lange bleibt verborgen, wer sich hinter den diversen Personen eigentlich verbirgt, gerade auch bei den Protagonisten.
Wer sich auskennt, wird Vorbilder aus Dungeon & Dragon-Rollenspielen bemerken. Die Figuren entwickeln sich, die Schwert- oder Dolchkämpfer werden besser, die Magier spruchstärker usw. Im Untergrund werden die Keller erkundet und neue Gegner tauchen auf, Untote erwachen. Wer Highlander 2 gesehen hat, wird auch hier bekannte Facetten erleben. Damit ist nur Weniges angesprochen, was der Autor sicher in irgendeiner Form übernommen hat, es aber so veränderte, dass ich nicht von Plagiat sprechen will. Glänzend gelungen ist der Guss, der aus allem eine sich stetig entwickelnde Geschichte macht und das alles auf engstem Raum. Ein Schuss Erotik würzt das Ganze ohne aufdringlich zu sein, moralische Übergriffe werden vermieden. Wie spannend das Ganze wirken kann, mag dadurch zum Ausdruck kommen, dass ich das Buch praktisch ohne es abzulegen durchgelesen habe.
Die Helden entwickeln sich alle und am Ende ist eine Schar zusammengewachsen, die sicher neuen, größeren Aufgaben entgegentreten wird.
(rezensiert von: wolfcrey)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Fesselnd, nichts für Klaustrophoben.

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