DAS AUGE DES GOLEM
zur Übersicht über den ganzen Zyklus
HIER

Anderer Meinung?

Dieses Buch für Bibliotheka Phantastika rezensieren:
Mitarbeiter gesucht

Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
2 Sterne = unbefriedigend
1 Stern = übel
Wertung: ø 5 von 5
2 Rezensionen
-"Klar habe ich damit gerechnet, dass mich eines Tages wieder irgendein Schwachkof mit spitzem Hut beschwört, aber doch nicht derselbe wie beim letzten Mal!" Er zog einen Flunsch. "Ich trage keinen spitzen Hut!"-
Bartimäus (10)
Zyklus/Band Bartimäus (2)
Autor Jonathan Stroud
Original The Golem's Eye
Erscheinungsjahr 2004, dt. 2005
Verlag cbj
ISBN 3-570-12776-1
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 670
Probekapitel -
Worum's geht:
Nathanael ist mittlerweile vierzehn Jahre alt. Er hat eine neue Lehrmeisterin, Miss Jessica Whitwell, Sicherheitsministerin in Devereauxs Kabinett. In kurzer Zeit hat Nathanael sich so viel Wissen angeeignet, daß er seine erste Anstellung als Assistent des Leiters der Abteilung für Innere Angelegenheiten antreten kann. Er soll die Widerstandsbewegung zerschlagen, die die Herrschaft der Zauberer bekämpft. Ihre Mitglieder -alles Gewöhnliche ohne Zauberkraft- entwenden Zauberern alle möglichen magischen Gegenstände und setzen sie bei Anschlägen gegen staatliche Institutionen oder auf Regierungsmitglieder ein. Beinahe wäre der Premierminister bei einem Attentat ums Leben gekommen. Jetzt ist ein besonders brutaler und verheerender Anschlag verübt worden, schrecklicher als alle vorherigen. Sämtliche Mitglieder des Kabinetts glauben, daß auch dahinter die Gewöhnlichen stecken, doch Nathanael hat einen anderen Verdacht. Allein kann er seine Vermutung nicht beweisen, er braucht jemanden, der ihm hilft, und da er unter den Zauberern keinen Verbündeten findet, bleibt ihm keine andere Wahl: er muß Bartimäus beschwören.
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Er ist selbstverliebt, eitel, arrogant, ironisch, sarkastisch, süffisant, makaber, beleidigend - und stinksauer, daß ihn derselbe Schwachkopf wie beim letztenmal beschworen hat. Kurz und gut: Bartimäus ist zurück und er ist liebenswert wie eh und je. So grummelig, muffelig und bösartig kann sich der Dschinn gar nicht geben, als daß man nicht früher oder später merken würde, daß die rauhe Fassade nur dazu dient, Bartimäus' goldenes Herz zu verbergen, das er ohne Zweifel auf dem rechten Fleck hat. Wenn er sich zu der einen oder anderen kleinen Grausamkeit hinreißen läßt, dann nur, weil er Nathanael unbedingten Gehorsam zu leisten hat. Und Nathanael ist erstaunlicherweise derjenige, der in diesem Roman einige Sympathiepunkte einbüßt. Auch Nathanael ist arrogant und eitel, aber ohne Bartimäus' rauhem Charme und Witz. Sein Ehrgeiz ist maßlos, er bricht seine Versprechen und scheint sich langsam zu einem Zauberer wie all die anderen zu entwickeln. Das ist wahrlich kein Kompliment, denn die meisten Zauberer haben einen eher unangenehmen Charakter und außerdem wirkt das von Zauberern beherrschte Großbritannien mehr und mehr wie eine Diktatur. Man muß Nathanael allerdings zugute halten, daß er es schwer hat, weil er der Jüngste im Ministerium ist und immerhin meldet sich noch sein Gewissen. Man darf also hoffen, daß er sich richtig entscheiden wird, wenn er eines Tages zwischen Gut und Böse wählen muß.
Überraschenderweise tritt in diesem Roman eine andere Person auf, die dem Leser von Seite zu Seite sympathischer wird. Das ist ausgerechnet Kitty, die zu den jugendlichen Widerstandskämpfern gehört. Sie ist mutig, besitzt ein ungetrübtes Urteilsvermögen und läßt ihre Freunde nicht im Stich.
Bartimäus - Das Auge des Golem lebt von seinen originellen und individuell gezeichneten Protagonisten, die ihre Ecken und Kanten haben und keine 08/15-Fantasy-Stereotypen sind. Aber natürlich kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Ein seelenloses Ungeheuer macht London unsicher, das sich zielsicher und unbeirrbar seinen Weg bahnt, dabei eine Spur der Verwüstung hinter sich herzieht und jeden tötet, der sich ihm in den Weg stellt. Nathanael muß bis nach Prag reisen, mit seinen engen Gassen und alten Friedhöfen, um Hinweise zu finden, wie man ihm das Handwerk legen kann. Dann fängt auch noch ein übergeschnapptes Gerippe an, sein Unwesen in London zu treiben - und das ist keineswegs so lustig, wie es sich anhört. Es sieht sogar aus, als ob Bartimäus Nathanael nicht die vereinbarten sechs Wochen dienen muß, denn wenn der Zauberer, der ihn beschworen hat, stirbt, ist der Dschinn frei…
(rezensiert von: Top Dollar)
mehr Rezensionen lesen:
1 vorhanden

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Prinz Faisals Ring

Fazit: Gut-Besser-Bartimäus.



weitere Rezensionen:

Das Auge des Golem:
Worum's geht:
Nathanael ist inzwischen in den Staatsdienst aufgestiegen, trägt die teuersten Designeranzüge und darf Jessica Whitwell seine Lehrmeisterin nennen. Während er ganz mit seiner Karriere beschäftigt ist, übt eine Gruppe Gewöhnlicher immer wieder kleinere Anschläge auf Einrichtungen der Zauberer aus. Den Zauberern ist bekannt, dass es durchaus Widerstand in der Masse der Gewöhnlichen gibt, die als Menschen zweiter Klasse nur für deren Wohlergehen schuften, kaum Bildung genießen und mit der Propaganda ihrer Unterdrücker überschüttet werden. Bisher blieben die Anschläge jedoch unspektakulär und waren den Zauberern eher lästig. Doch als eine Reihe prestigeträchtiger Geschäftshäuser bekannter Zauberer unter unerklärlichen Umständen dem Erdboden gleich gemacht wird, fühlt sich die Zaubererschicht ernsthaft bedroht. Wer steckt dahinter - der Widerstand, Verschwörer oder doch Spione der Tschechen, mit denen die britischen Zauberer seit Generationen im Kampf liegen? Nathanael und seine Vorgesetzten von der Inneren Sicherheit sind für die Aufklärung der Vorfälle zuständig, aber schnell merkt Nathanael, dass die Sache für ihn allein eine Nummer zu groß ist. Seine Abmachung mit Bartimäus, ihn nicht wieder zu beschwören, hat er seit über zwei Jahren eingehalten... Natürlich geraten die beiden sofort in einen Streit, in dem reichlich Zickigkeiten ausgetauscht werden. Dennoch macht Bartimäus seinen Job gut und hegt schnell einen ungeheuren Verdacht: War hier ein Golem am Werk? Aber wer besitzt noch das verborgene Wissen um dieses Wesen zu beschwören? Die Spur führt nach Prag, aber gleichzeitig wird in London ein Anschlag verübt, der die ganze Stadt ins Chaos stürzt. Und Nathanael wird zum Sündenbock gemacht. Wessen Interessen droht er zu durchkreuzen?

Bewertet mitSternen:
Endlich ein zweiter Teil, der noch besser als der erste ist. Obwohl Stroud im Vergleich zum ohnehin schon dicken Amulett von Samarkand noch mal ordentlich an Seiten zugelegt hat, ist die Geschichte von Anfang bis Ende flüssig, strukturiert und vor allem spannend. Der Aufbau des Buches ist der selbe geblieben: Abwechselnd sind die Kapitel von Bartimäus selbst erzählt oder stellen andere Einzelfiguren in den Vordergrund der Erzählperspektive. Natürlich berichtet Bartimäus wieder in unzähligen Fußnoten, die aber im Vergleich zum ersten Teil, in dem sie oft zu weit ausufernde Maße annehmen, wohltuend reduziert sind. Warum er das überhaupt tut, bleibt immer noch unklar. Ich denke jedenfalls, dass ein Wesen, dessen Leben und Wahrnehmung sich auf sieben Ebenen abspielt, zumindest auf zwei Ebenen erzählen muss. Außerdem sind die Mühen des Such-Lesen unbedeutend im Vergleich zu den Anstrengungen, die ein Zauberer unternehmen muss, um ein solch kompliziertes Wesen unter Kontrolle zu behalten - vielleicht soll uns das vermittelt werden. Und schließlich sterben wir nicht gleich, weil wir mal eine Fußnote übersehen haben.
Angesichts der himmelschreienden Eitelkeit des Zaubererwesens, gegen das sich in den ersten Kapiteln schon der Widerwille des Lesers regt, hat Stroud einen ganz besonderen Gegenpart zu Nathanael entworfen - das Mädchen Kitty. Im ersten Teil taucht sie als Nebenfigur auf. Wenn der Leser etwas in seinem Gedächtnis kramt, erscheint die Szene mit dem gestohlenen Zauberspiegel. Erst jetzt wird erklärt, was es mit ihr und den Jungs auf sich hat. Sie gehören dem Widerstand der Gewöhnlichen an. Wie alle Beteiligten hat auch Kitty eine schwerwiegende Erfahrung mit der Macht der Zauberer gemacht und beschlossen sich nun zu wehren. Doch die Widerständler haben noch eine weitere Gemeinsamkeit: Im Laufe einiger Generationen unter der Herrschaft von Zauberern haben manche Gewöhnliche einen Schutz gegen die Wirkung von Zauber entwickelt - eine Art Immunität, die aber nicht unbegrenzt belastbar ist. Andere können die Aura magischer Gegenstände wahrnehmen. Ein Junge der Gruppe kann sogar Dämonen sehen, die sich auf der ersten Ebene getarnt haben. Da Kitty als Anführerin einer Kleingruppe von Widerständlern zu Nathanaels Hauptverdächtigen wird, setzt der Bartimäus auf sie an. Doch der Dschinn stellt fest, dass sich Gemeinsamkeiten zwischen den Gewöhnlichen und den unterjochten Dämonen finden und entwickelt unerwünschterweise etwas für das Mädchen, dass man durchaus Sympathie nennen könnte. Es wird überall deutlich, dass der Autor besondere Aufmerksamkeit der Psychologie der Zaubererschicht, der gespaltenen Masse der Gewöhnlichen, sogar der Dschinn gewidmet hat. So ist die Geschichte mehr als nur unterhaltsam, denn sie hält uns ein ums andere Mal den Spiegel vor und scheut nicht vor Tiefgang. Allerdings muss man zugeben, dass das Buch allein wegen des unschlagbaren Humors sowieso schon zu empfehlen ist. Schon die Kombination aus pubertierendem Nathanael und entnervtem Bartimäus, die an alte Ehepärchen oder verzankte Geschwister erinnert, garantiert herrliche Dialoge. Nicht in Bus und Bahn lesen, sonst gucken wieder alle, weil man ständig lacht!
(rezensiert von: Nungu)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
670 Seiten und kein einziges Gramm Langeweile.

©mistkaeferl 2002-07. Es ist nicht gestattet, diese Seiten in fremden Framesets darzustellen oder Inhalte anderweitig zu veröffentlichen. Zum Impressum