DIE BEDROHUNG
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1 Rezension
-Anders preßte sich mit angehaltenem Atem gegen den Boden. Rings um ihn knackte und raschelte es im Unterholz.-
Der Nästy
Zyklus/Band Phantastische Geschichten (10)
Autor Wolfgang und Heike Hohlbein
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 1994
Verlag Ueberreuter
ISBN 3-8000-2408-x
Subgenre Kinder- und Jugenbücher
Seitenzahl 509
Probekapitel -

Worum's geht:
Das friedliche Leben im Tal wird jäh gestört, als große Ungeheuer, die Nästys, die Bewohner bedrohen. Bei der Flucht vor einem dieser Ungeheuer lernt der Junge Anders das Elbenmädchen Madras kennen, und die beiden werden Freunde.
Doch im Dorf taucht der freundliche Ger Frey auf - und plötzlich werden die Menschen gegen die Elben aufgehetzt, und je öfter Anders die Elbenmühle besucht, desto mißtrauischer werden die Dorfbewohner auch ihm gegenüber. Auch die Tatsache, daß die Elben die Menschen vor den Nästys retten, ändert nichts an der Feindschaft, es wird ihnen sogar die Schuld am Auftauchen der Monster zugewiesen.
Die Elben, die überall gejagt und bedroht werden, aber auch Anders und Ger Frey umgeben große Geheimnisse...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Eine Fantasy-Geschichte, die Bezug nimmt auf Fremdenhass und seine Ursachen, und aufzeigt, wie er gebrochen werden kann, dagegen wäre prinzipiell gar nichts einzuwenden. Aber wie so oft wird auch hier der moralische Holzhammer ausgepackt und statt behutsam an das Thema heranzugehen, wird der Leser von Anfang an auf die "richtige" Seite gezogen und hat gar keine Chance, selbst mitzudenken. Damit es auch wirklich jeder versteht, worum es den Autoren hier geht, haben sie der kleinen Organisation des freundlichen Ger Frey (dessen allererster Auftritt schon auf eine bloße Fassade aus Freundlichkeit schließen läßt) braune Hemden verpaßt. Auch bringt dieser neue Anführer die Menschen nicht auf subtile und gefährliche Weise zum Elben-Hass, sondern auf so geradlinige und auffällige Art, daß man als Leser nur auf absolute Dummheit bei den meisten Talbewohnern, die darauf hereinfallen, schließen kann. Der Held ist natürlich dagegen weitgehend immun und wird zum "Elbenfreund" degradiert.
Nationalsozialismus in einem Fantasy-Land - ob das eine gute Idee ist, darüber kann man sicherlich streiten, aber auf diese Weise umgesetzt bringt es gar nichts: Statt Denkanstöße zu geben, erlaubt es für den Leser nur einen Schluß: Ich würde da bestimmt nicht mitmachen, ich wäre nämlich Anders.
Schön, daß dieser sprechende Name einen gleich von Anfang an auf die richtige Fährte lockt. Andere Ungereimtheiten in der Geschichte fallen daneben gar nicht mehr so stark ins Gewicht, nehmen aber an einigen Stellen der an sich recht spannenden Geschichte die Dynamik - der Leser fragt sich des öfteren einfach "warum?" und leider gibt es keine Antworten. Warum man ein Fantasy-Monster unbedingt "Nästy" nennen muß, wird übrigens auch nicht geklärt - ist aber wohl Geschmackssache...
(rezensiert von: mistkaeferl)
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Fazit: Wenn wir wirklich eine Fantasy-Parabel auf den Nationalsozialismus brauchen, dann nicht auf diese Art.


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