KIND DER PROPHEZEIUNG
zur Übersicht über den ganzen Zyklus
HIER

Anderer Meinung?

Dieses Buch für Bibliotheka Phantastika rezensieren:
Mitarbeiter gesucht

Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
2 Sterne = unbefriedigend
1 Stern = übel
Wertung: ø 2.75 von 5
2 Rezensionen
-Als die Welt noch neu war lebten die sieben Götter in Harmonie, und die Rassen der Menschen waren wie ein Volk.-
Prolog
Zyklus/Band Belgariad-Saga (1)
Autor David Eddings
Original Pawn of Prophecy
Erscheinungsjahr 1982, dt. 1992
Verlag Bastei Lübbe
ISBN 3-404-20189-2
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 315
Probekapitel -
Worum's geht:
Garion ist eines der Kinder auf Faldors Farm. Der Waisenjunge lebt dort mit seiner Tante Pol, welche die Herrin der Küche ist, ein ganz gewöhnliches Bauernleben - sieht man von kleinen eigentümlichen Ereignissen ab. Doch als er vierzehn ist, geraten die Dinge in Bewegung: Der alte, fahrende Geschichtenerzähler, den er Meister Wolf nennt, fordert Pol auf, ihm bei dringenden Geschäften behilflich zu sein - ein Dieb habe etwas Wichtiges gestohlen. Bald schon treffen sie auf weitere Verbündete und Garion stellt fest, daß hinter vielen scheinbar gewöhnlichen Oberflächen sehr ungewöhnliche Eigenschaften verborgen sein können - und daß es um wirklich Bedeutsames gehen muß, wenn die Grolim, die Priester des bösen Gottes Torak, an der Sache interessiert sind…
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Die Welt wurde von den sieben Göttern geschaffen, die sich jeweils eine "Rasse" als die Ihrigen erwählten: Belar erkor die Alorner, die in der Zeit Garions fünf Reiche besiedeln - Algarien, Cherek, Drasinien, Riva und Sendarien, die alle einen schnellen Zugang zum Golf von Cherek haben, der im Nordwesten liegt. Dort befindet sich auch die Stadt Val Alorn, wo sich die fünf Könige traditionell zum Rat treffen. Belar ist der Bruder von Aldur, der sich keine "Rasse" suchte, sondern einzelnen Menschen seine Aufmerksamkeit schenkte. Aldur war Herr über mächtige Magie, die der Gott Torak begehrte. Dieser hatte sich die Angarakaner ausgesucht, die in der Gegenwart vier Reiche im Osten beherrschen; die Grolim sind seine hervorragendsten Diener. Den eitlen Torak verzehrte der Wunsch nach Aufmerksamkeit so sehr, daß er schließlich zum Feind den Menschen des freien Westens wurde, eine Feindschaft die die Götter auf ihre "Rassen" übertrugen, so daß sie noch heute wirksam ist. Die anderen Götter waren Chaldan, Nedra, Issa und Mara, die sich die Arendier, Tolnedrer und Nyissaner erwählten - Maras "Rasse" wurde schon ausgerottet.
Die Reiche sind mehr oder weniger deutlich an reale Vorlagen angelehnt - die seefahrenden, barbarischen Chereker erinnern an skandinavische Kulturen, Tolnedra mit seinen Straßen und Legionen an das antike Rom, Algarien mit seinen Steppenreitern an Mongolen etc. Sendarien scheint ein Potpourri verschiedener westeuropäischer mittelalterlicher Gesellschaften zu sein. Generell lebt Garion in einem Fantasy-Mittelalter: Schwerter, Kettenhemden, Pfeil und Bogen, aber kein Schießpulver; man reitet oder reist mit der Kutsche, es gibt Wildschweinjagden mit Spießen, gerechte Könige und ein friedliches, idyllisches Landleben ohne ökonomisches Leid - das Unheil kommt von Draußen, von der "Rasse" der dunklen Angarakaner.
Der Autor gibt viele Beschreibungen, die deutlich zum Pittoresken tendieren, dennoch bleibt das Setting ein Ambiente, in dem sich viele Klischees wiederfinden.

Mit magischen Elementen geizt dieser Band sehr: Tante Pol und Wolf verfügen über magische Fähigkeiten, wie auch die Grolims. Es geht bei der Magie um Willensbeherrschung; sie erinnert an PSI-Kräfte aus verschiedenen Science Fiction-Geschichten. Die Elemente werden zudem nur sehr selten eingesetzt.

Neben den sechs Protagonisten gibt es eine ganze Reihe von Nebenfiguren; allesamt sind sie nur sehr flach charakterisierte Archetypen. Sieht man von den großen Personen ab, die alle sehr exzentrisch sind, neigen die anderen deutlich zur Zentrik. Garion steht deutlich im Mittelpunkt; er ist ein scheinbar durchschnittlicher Junge, doch auch wenn er als Sendarier aufwuchs, erkennt man, daß er keiner ist. Viele Eigenschaften hat er nicht und seine Erziehung scheint hauptsächlich darauf zu beruhen, ihm die Dinge später zu erklären - mit Vierzehn muß man nicht lesen können oder näheres über die eigenen Eltern erfahren. Nun lernt der Junge glücklicherweise überaus schnell und zuweilen überkommt ihn eine ungewöhnliche Tapferkeit - es ist etwas besonders an diesem Küchenjungen. Für seine Erziehung ist die strenge und alterslose Tante Pol zuständig, die spitzzüngig über die Küche Faldors herrscht. Ein besonderes Band verbindet sie mit dem weißbärtigen Geschichtenerzähler Wolf, der in Wahrheit kein herumstreunender Halunke (auch wenn er diese Maske gut und gerne trägt), sondern eine weise, verborgene Macht ist. Der wieselhafte Silk ist ein dunkelhaariger Drasiner mit vielen Talenten: Händler, Dieb, Spion, aber auch im Kampf weiß er seinen Mann zu stehen. Er ist mit dem rothaarigen Hünen Barak, einem gutmütigen, allerdings hitzköpfigen Krieger aus Cherek befreundet. Die beiden verbergen gewisse Details ihrer Herkunft. Bleibt als Protagonist noch Durnik, der stämmige Schmied von Faldors Farm. Der bodenständige Sendarier begleitet die anderen und vor allem Pol aus Pflichtgefühl - und vielleicht noch mehr…

Der Plot läßt sich als Bildungsgeschichte Garions lesen: Zu Beginn ist er ein einfacher Bauernjunge, aber je weiter er sich von Faldors Farm entfernt, desto mehr findet er über sich selbst heraus und bekommt eine Ahnung über den Platz, den ihm das Schicksal zugedacht hat - da dieses der erste Teil des Quintetts ist, bleibt es nur bei einer schwachen Ahnung.
Verwoben mit dieser Thematik ist der Beginn einer epischen Auseinandersetzung zwischen Gut - vor allem die alornischen Streiter Belars und Aldurs - und Böse - vor allem die Handlanger Toraks und seiner Helfershelfer. Die Form ist für die Epic Fantasy die übliche Queste: Ein Dieb hat ein wichtiges Artefakt entwendet und sollte dieses in die Hände des Bösen fallen, sieht die Zukunft düster aus. Eine Gruppe guter Helden macht sich also auf dieses zu verhindern. Der Plot enthält erwartungsgemäß viele Elemente von Abenteuer- und Reisegeschichten, wobei es gerade am Anfang ausführliche Alltagsbeschreibungen gibt - ausführliche Beschreibungen gibt es sowieso recht viele, so daß der Plot eher langsam voranschreitet, welches durch das ohnehin schon langsame Tempo noch weiter verschärft wird, aber aufgrund der reichhaltigen Action-Einlagen weniger stark auffällt. Spannung soll aus den Mysterien, wie auch den bedrohlichen Situationen entstehen, was zu einem gewissen Grad auch gelingt. Eine weitere Quelle sind die Reibungen zwischen den Charakteren, die sich in den Dialogen wieder spiegeln; da die Figuren aber Archetypen sind, sind die Verläufe dem Leser häufig bekannt.
Der Handlungsaufbau entwickelt sich dramatisch und progressiv an einem Erzählstrang entlang.

Erzählt wird die Geschichte aus einer Mischung von auktorialen Perspektive und personalen Perspektive Garions in einem leicht empathischen Stil. Die Sätze sind unauffällig und flüssig lesbar, aber die Wortwahl ist manchmal etwas unstimmig: So ist sich Garion, ein Junge, der nicht lesen kann, einmal sicher keiner "optischen Täuschung" erlegen zu sein.

Es gibt eine Reihe von Punkten, die mich stören: Der "Rasse" kommt eine große Bedeutung zu - von ihr ist nicht nur die Hautfarbe abhängig (die ist es eigentlich nicht, da alle weiß zu sein scheinen), sondern auch der Charakter. Die Frauen sind eher negativ gezeichnet, mit Ausnahme von Pol sind sie keine Protagonistinnen und ihre primäre Aufgabe ist die Mutterschaft (Pol als Ersatzmutter Garions). Vielfach sind sie spitzzüngig und zickig, besonders dann, wenn sie nicht genügend Kinder haben. Kinder sind gut für Frauen. Besonders bedenklich ist die Darstellung von Barak und seiner Ehefrau Merel. Barak hatte Merel vergewaltigt (S. 260). Er wird deutlich als ein netter, ungestümer Kerl dargestellt, der unter seiner verletzenden und spöttischen Frau zu leiden hat. Sie ist nachtragend - die böse Frau vorenthält ihm zweifach Kinder; einerseits will sie keinen Sex, andererseits bringt sie die gemeinsamen Kinder nicht mit zum liebenden Vater, was die anderen Barak bedauern läßt. Daneben gibt es dann noch so manches Klischee - der Leser kann sich darauf verlassen, daß schielende Leute böses im Schilde führen etc. Schließlich gibt es eine Anzahl von Zufällen und unplausiblen Momenten: Seit wann werden denn die Taue beim Ablegen gekappt? Die kurze Zeit, die der Rezensent zur See gefahren ist, hat man die Taue eingeholt und nicht durchgeschnitten, wenn man ablegte. Dann zieht die Gruppe getarnt als arme Fuhrleute umher. Spontan entschließt man sich dazu als Großadlige aufzutreten - ohne die Kleidung zu wechseln - und es gelingt. Ja, sicher.
(rezensiert von: Theophagos)
mehr Rezensionen lesen:
1 vorhanden

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Death Gate Cycle/Die vergessenen Reiche
Die Ringe der Macht

Fazit: Der Bauernjunge Garion und seine Tante Pol sind vom Schicksal dazu bestimmt, eine große Rolle im Kampf gegen die Schergen des bösen Gottes Tolrak zu spielen; der Beginn einer bekannten und beliebten Epic Fantasy-Reihe, deren archetypische Hauptfigur eine Reifeprüfung ablegt, die aber unter einer Anzahl von Klischees und anderer Schwächen leidet.



weitere Rezensionen:

Kind der Prophezeiung:
Worum's geht:
Im ersten Teil der Belgeriad - Saga geht es darum, dass der magische Juwel des Gott Aldur, der über die Weltherrschaft entscheidet, gestohlen wurde. Doch von all diesen Ereignissen bekommt Garion, ein Bauernjunge, der in seinem ganzen Leben nicht mehr gesehen hat als sein Dorf, nichts mit, doch als er mit dem Geschichtenerzähler Meister Wolf und seiner Tante Pol auf Reisen geht, bemerkt er, daß hinter den Persönlichkeiten und der Reise bedeutend mehr steht. Von jetzt an ist er plötzlich fremden Gefahren ausgesetzt und er erfährt, daß seine beiden Begleiter mehr können als nur reisen...

Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Ich habe mir das Buch vor allem wegen des guten Rufs von David Eddings als Fantay-Autor gekauft. Leider konnte der erste Teil meine Erwartungen nicht ganz erfüllen. Wie oft bei solchen langen Zyklen, wird zuviel Zeit mit der Einleitung, die man durchaus viel kürzer hätte fassen können, verbracht, es passiert einfach viel zu weniges und unspektakuläres als daß sich dafür gleich ein ganzes Buch lohnt. Einige Aufdeckungen von Geheimnissen und ein paar kleinere Zusammenstöße mit dem Feind fesseln jemanden vielleicht auf den ersten hundert Seiten, aber danach wartet man auf die wirklich spannenden Szenen. Darüber hilft auch nicht die brilliante Sprache von Eddings hinweg, die sich wegen mangelnden Inhalts nicht wirklich entfalten kann.
Ich habe trotzdem vor, die Saga weiterzulesen, schon allein deshalb, weil der Kauf von "Kind der Prophezeiung" sonst ganz umsonst gewesen wäre, denn als einzelne herausgearbeitete Geschichte kann man den Roman nicht bezeichnen. Schade, dass der Autor ein ganzes Buch als Einleitung hergenommen hat, statt nach und nach aufzuklären.
(rezensiert von: Tim Taylor)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Wenig aufregender Beginn der Belgeriad-Saga!

©mistkaeferl 2002-07. Es ist nicht gestattet, diese Seiten in fremden Framesets darzustellen oder Inhalte anderweitig zu veröffentlichen. Zum Impressum