DAS GESPIEGELTE HERZ
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1 Rezension

-Als wenn ein Kind geboren würde. Der Kopf des Jungen tauchte aus den tosenden Fluten des Wildbachs auf und im selben Moment war de Gedanke da. Wie die allerersten Worte, die sein Verstand im Geiste formte.-
Kapitel 1

Zyklus/Band Die Chroniken von Mirad (1)
Autor Ralf Isau
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2005
Verlag Thienemann Verlag
ISBN 3-522-17745-2
Subgenre Kinder- und Jugendbücher, High Fantasy
Seitenzahl 639
Probekapitel -
Worum's geht:
Im Ansturm Wikanders geht Soderburg unter. Mit dunklen Mächten im Bunde stürmen seine Truppen die Hauptstadt und Festung. Der königliche Bruder und seine Frau aus dem Alten Volk der Sirilim werden hingemordet, die Zwillingssöhne vergiftet. Als Wikander sie durch das Henkersbeil umbringen will, sind Ergil und Twikus wie vom Erdboden verschwunden. Im verwunschenen Wald Gandimzafaroth wächst der Knabe heran, der einen Tag Ergil ist, einen anderen Twikus, denn beide bewohnen sie einen Körper, ohne vom anderen zu wissen. Der alte Falgon bildet beide aus, jeden nach seinen Fähigkeiten. Nach der Rettung aus dem Wildbach ist ein erster Hauch der Erinnerung erwacht, aber noch soll es Jahre dauern, bis die Präsenz des Bruders dem anderen bewusst wird. Als ein Tarpun einen Elven angreift und tötet, rettet Ergil mit seiner Gabe des Einfühlens die Elvin aus den Klauen des Greifs und erhält zum Dank ein Schwert aus Satim, für den Jungen ein fingerlanger Dorn. Jahre später findet ein Suchtrupp Wikanders die Einsiedler. Im Kampf wird Falgon tödlich verwundet, aber Twikus' Zorn lässt den Angreifer in Sekunden altern und zerfallen. Die Gabe, Gegenstände in der Zeit zu bewegen, war erwacht, und mit ihrer Hilfe holt er den Ziehvater ins Leben zurück. Durch den Schock meldet sich der Bruder, jetzt bewusst und damit beginnt das große Abenteuer, die Tyrannei zu beenden.

Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Es ist die alte und doch ewig junge Geschichte vom Kampf zwischen Gut und Böse, vom verloren gegangenen Sohn, der zurück kehrt. Nur kommt der Sohn nicht mehr in den Schoß der Familie zurück, denn die wurde ja von den Bösewichten in Gestalt Wikanders und seiner Schergen ausgerottet. Die wenigen verbliebenen Helfer sind in alle Welt zerstreut und auf der Suche zu sich selbst findet Ergil/Twikus einen nach dem andern, denn wie vorbestimmt trifft man aufeinander. Dabei geschieht dies nicht zwanghaft wie in einer starren Prophezeiung, sondern hat seine Freiheitsgrade. Stufenweise wächst der Titelheld in seine Rolle hinein, leidet oft und tief, findet aber seine Bestimmung dann doch. Die Auferstehung aus dem Chaos ist sodann nicht mehr Inhalt dieser Geschichte, es wird nur wie durch ein Wolkenloch auf die Möglichkeit der Neuordnung geblickt. Der Band hat damit einen guten Abschluss, kann aber auch ohne Probleme fortgesetzt werden, soll er sich ja zu einer Trilogie auswachsen.
Die Charaktere sind klar und deutlich gezeichnet, man kann sich leicht mit den Protagonisten identifizieren, aber auch den Widersachern etwas abgewinnen. Manch einer folgt seiner Passion und ist kaum moralisch für sein Handeln verantwortlich zu machen. So bleibt z.B. die Rolle der Waggs ungeklärt. Ein Riesenheer kämpft gegen Menschen und Sirilim, aber warum? Hier bleibt manches offen für Spekulation oder für spätere Erläuterung. Ein Wolf, der reißt und frisst (vorzugsweise Schafe) gehorcht seiner Natur und ist nicht moralisch böse aus freiem Willen - es sei denn, er verfügt über menschliche Intelligenz.
Vom Gesamtaufbau erinnert manches an die Neschan-Trilogie, was ja durch einige Verflechtungen im Text selbst auch erhärtet wird, unter anderem durch Olam und seine Geschichte von der Entstehung der Welt Mirad, die mit Neschan verflochten ist. Eine Szene (der Schmetterlingspalast) erinnert ein wenig an ein Motiv aus dem Osten-Ard-Zyklus von Williams, ist aber eigenständig weiterentwickelt. Insgesamt eine tolle, flüssig zu lesende Geschichte mit Tiefgang.
(rezensiert von: wolfcrey)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Ein großer, flüssiger Erzählstrom.


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