DESPEREAUX

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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Diese Geschichte beginnt in den Mauern eines Schlosses mit der Geburt einer Maus.-
1. Kapitel: Das Letzte
Zyklus/Band -
Autor Kate DiCamillo
Original The Tale of Despereaux
Erscheinungsjahr 2003, dt. 2004
Verlag gebunden: Dressler / Taschenbuch: dtv
Hörbuch: Hörcompany
ISBN 3-423-79053-7
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 244
Probekapitel -
Worum's geht:
Die junge Schloßmaus Despereaux ist für seine Eltern eine einzige Enttäuschung. Er ist zu klein, hat riesige Ohren und tut ganz und gar unmäusische Dinge - zum Beispiel liest er Bücher, statt wie eine vernünftige Maus die Ecken anzuknabbern. Eines Tages verliebt er sich auch noch in die Menschenprinzessin und bricht ihr zu liebe eine eherne Mäuseregel - er läßt sich von Menschen berühren und spricht mit ihnen. Darauf steht eine schreckliche Strafe: Despereaux wird ins Verließ verbannt. Dort unten gibt es grausame Ratten, und die Überlebenschancen eine Maus sind mehr als schlecht. Aber Despereaux vergißt seine große Liebe, die Prinzessin nicht, und da er die Ritterabenteuer gelesen hat, weiß er zumindest in der Theorie, was zu tun ist - denn die Ratte Roscuro hat einen perfiden Plan mit der Prinzessin...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Mit Despereaux, der Geschichte einer winzigen Maus mit viel zu großen Ohren, die wegen dieser und anderer Absonderlichkeiten von den Mäusen ausgestoßen wird, ist Kate DiCamillo das Kunststück gelungen, einen absolut kindgerechten, niedlichen und liebenswerten kleinen Roman zu schreiben, ohne dabei im naheliegenden Kitsch und rosafarbenem Glücksgefasel zu vesumpfen. Dem Leser werden keineswegs die Wahrheiten des Lebens vorenthalten oder verschleiert, wie etwa, daß eben nicht jeder Prinzessin sein kann und daß nicht jedem, dem übel mitgespielt wird, am Ende dennoch absolute Gerechtigkeit widerfährt. Das hebt Despereaux deutlich von vielen anderen Kinderbüchern ab - wobei man keine Angst haben muß, junge Leser in Depressionen zu stürzen: Das Buch hat durchaus ein gutes, befriedigendes Ende, nur perfekt ist es eben nicht für die Armen und Schwachen, die Kate DiCamillo in den Mittelpunkt gestellt hat. Nicht einmal Despereaux selbst bekommt am Ende das, was er sich gewünscht hat - wohl zu seinem eigenen Besten.
Die bodenständige und trotzdem charmante Erzählweise kommt dem Buch auch auf andere Art zu Gute: Die Autorin wendet sich fast in jedem Kapitel höchstpersönlich an den lieben Leser und kann dadurch nicht nur differenziertere Ansichten von Gut und Böse vermitteln, sondern der Geschichte auch eine zeitlich interessante Struktur mit vielen Rückblenden verleihen, ohne daß es jüngere Leser überfordern würde - man bekommt ja die Notwendigkeit dieser Rückblenden aus erster Hand erklärt. Ebenso werden ein paar schwierige Wörter angegangen, wie etwas Despereaux' französischer Name (seine Mutter ist nämlich eine französische Maus) oder Begriffe wie Perfidie. Manchmal ist es fast verwunderlich, was in dem Büchlein alles steckt und wie kindgerecht und gleichzeitig charmant es verpackt ist - als erwachsener Leser kommt man mit Sicherheit ins Schmunzeln, wird aber nie gelangweilt.
Die Geschichte selbst ist einfach gestrickt, weist aber einige pfiffige Kniffe auf und wird durch die Illustrationen zusätzlich aufgwertet - schon das ritterliche Mäuschen mit dem Nadel-Schwert auf dem Titelbild sollte davon überzeugen. Daß Despereaux über sich hinauswachsen kann, verdankt er unter vor allem anderen einem Buch mit einer Rittergeschichte, und die Thematik der aventiure, der Minne und des Rittertums wurde recht geschickt und charmant eingebunden. Wer sich nun wundert, wie sich eine Maus in einen Menschenprinzessin verlieben kann, sollte das Buch vielleicht einmal antesten: Am Ende ist man geneigt, dem Burgnager seine Leidenschaft abzukaufen.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Ein lehrreiches und pfiffiges Märchen mit mehr Wahrheitsgehalt, als man glauben möchte.


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