DIE AMEISEN
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Wertung: 4 1/2 von 5
1 Rezension
-,,Der Notar erklärte, das Haus sei als Baudenkmal eingestuft und während der Renaissance hätten
Gelehrte darin gewohnt. Wer genau, wisse er nicht mehr."-
Zyklus/Band Die Ameisen (1)
Autor Bernard Werber
Original Les fourmis
Erscheinungsjahr 1991
Verlag Heyne
ISBN 3-453-07504-8
Subgenre Animal Fantasy
Seitenzahl 370
Probekapitel -
Worum's geht:
Der arbeitslose Schlosser Jonathan Wells bezieht die Wohnung seines verstorbenen Onkels Edmond, einem exzentrischen Wissenschaftler, der sich den Ameisen verschrieben hat. Zunächst sind alle froh über die neue Bleibe, bis der Hund der Familie im Keller spurlos verschwindet. Von da an nehmen die Dinge ihren verhängnisvollen Lauf...
Gleichzeitig versucht das rote Ameisenmännchen Nr. 327 den seltamen Vorfällen auf den Grund zu gehen, die sich in letzter Zeit in der Ameisenstadt Bel-O-Kan ereignen. Warum verschwinden ganze Jagdexpeditionen einfach? Und was hat es mit den Kriegerinen auf sich, die plötzlich auf ihn Jagd machen?...
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Mit Die Ameisen will ich hiermit eine beeindruckende Mischung aus beklemmendem Thriller und faszinierender Animal-Fantasy präsentieren.
Die Handlung erlebt der Leser abwechselnd mit der Familie Wells oder mit den Roten Ameisen. Zu Anfang läuft das Buch eher gemächlich an, gewinnt dann aber schnell an Spannung. Mit einfachen und klaren Sätzen beschreibt der Autor die Ereignisse und versteht es dabei, stets dann einen verschleiernden Szenenwechsel vorzunehmen, wenn die Spannung am größten ist.
Dies ist jedoch nicht das Hauptargument für dieses Buch. Hier wird dem Leser auf einmalige Art der Mikrokosmos der
Ameisen nähergebracht, der einem gestandenen Fantasyuniversum in nichts nachstehen. Da wird die Errichtung einer Stadt
geplant und werden neue Erfindungen gemacht. Da werden blutige (und höchst innovative) Schlachten geschlagen und Expeditionen in ferne Länder entsandt. So fazinierend ist die Beschreibung dieser kleinen, großen Welt, dass der Leser schon bald mit den Ameisenprotagonisten mitfiebert, ja kaum mehr Gegenstände aus dem menschlichen Alltagsleben erkennt.
Was mir außerdem äußerst gut gefallen hat: Trotz aller Dramatik verzichtet der Autor auf die in der Animal-Fantasy verbreitete Vermenschlichung seiner Tiere. Und gerade von dieser bizarren Fremdartigkeit ist man fasziniert. Da schaudert man schon mal vor Ekel, (etwa wenn die "Heldin" ihre eigenen Kinder zu dutzenden verspeist, um Proteine zu erhalten) um sich gleich danach zu fragen, warum man so abgestoßen ist; es ist doch nur natürlich.
Zwischendurch wird oft aus dem Gesammtwerk von Edmond Wells zitiert. Diese Auszüge faszinieren insofern, als dass
sie ausschließlich von Ameisen handeln, aber im späteren Buchverlauf zunehmend ethisch-philosophische Fragen aufwerfen und einen ständig zum Denken anregen.
Die Handlung ist sehr ideenreich und unvorhersehbar, das Ende lädt ein, über das menschliche Leben an sich und die Zukunft nachzudenken.
Bei all diesen fesselnden Ideen verzeiht man dem Autor auch mal den ein oder anderen literarischen Fauxpas, der eher einem Kinderbuch angereicht hätte. (Etwa wenn der bis vor kurzem noch völlig normale Familienvater mit einem ,,irren Lachen" im Keller verschwindet.)
Alle in allem ein außerst lesenswertes und faszinierendes Buch.
(rezensiert von: Gaspode)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Der weiße Knochen

Fazit: Bemerkenswert 'anders' und doch näher an uns selbst, als normale Fantasy. Außerst lesenswert.


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