DER WEISSE KNOCHEN

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Wertung: 3 von 5
1 Rezension
-Wenn sie lange genug leben, vergessen sie alles.-
Prolog
Zyklus/Band -
Autor Barbara Gowdy
Original The White Bone
Erscheinungsjahr 1998, dt. 1999
Verlag Kunstmann
ISBN 3-88897-219-1
Subgenre Animal Fantasy
Seitenzahl 301
Probekapitel -
Worum's geht:
Das verwaiste Elefantenkalb Matsch wird von einer neuen Herde adoptiert, in der ihr aber längst nicht alle wohlgesonnen sind. Trotzdem wird sie, als sie heranwächst, zur Visionärin der Herde, die mit ihren Ratschlägen der Matriarchin bei der Führung helfen soll.
Doch immer wieder treffen die Elefanten auf ihren Streifzügen durch das trockene Buschland auf Artgenossen, die grausam verstümmelt und abgeschlachtet wurden. Als eine große Dürre das Leben der Herde weiter gefährdet, beschließt Matsch, einer Vision, einem Mythos zu folgen: Dem weißen Knochen, der den Elefanten den Weg in eine sichere Heimat weisen soll. Doch die Suche nach dem weißen Knochen ist entbehrungsreich und bringt hohe Verluste...

Warum's so gut ist:
Eine Geschichte über und aus der Sicht von Elefanten ist ein ehrgeiziges Projekt. Die Lebenswelt der grauen Riesen wurde auch sehr stimmig und mit viel Imagination porträtiert, hinter der man aber sehr wohl eine ausführliche Recherche erkennen kann: Die Gesellschaft und Lebensweise der Elefanten, die Art, wie sie die Dinge benennen, all das wird wunderbar zum Leben erweckt und wirkt immer realistisch. So realistisch, daß man leider auch nicht mit einem Happy End für die Elefanten rechnen kann, sondern ein tragisches, trauriges Ende in Kauf nehmen muß.
Ausgangspunkt der Elefantenkultur ist übrigens die Vorstellung von einem Lebewesen, daß niemals etwas vergißt, und daran ist vielleicht auch der langsame, bedächtige Erzählton orientiert, der natürlich jegliche rasante Action ausschließt und auch die Spannung etwas auf der Strecke bleiben läßt, aber es vor allem etwas schwer macht, an der Geschichte dran zu bleiben. Gepaart mit der Trostlosigkeit, die die Handlung beherrscht, muß man sich ab und an zum weiterlesen regelrecht zwingen - trotz der interessanten und durchaus lesenswerten Grundidee.
Das Konzept vom weißen Knochen als Heilsbringer ist allerdings etwas zu abstrakt - niemals erhält man dazu konkrete Angaben, und die Geschichte ist dann doch zu wenig fantastisch, als daß die Elefanten durch einen mythischen Gegenstand gerettet werden könnten. Der Knochen hat allenfalls spirituellen Wert, und das ist für die grausame Realität der Geschichte einfach zu wenig.
Aus dieser Geschichte hätte man sicher mehr machen können, denn die Ansätze sind hervorragend und können mit jeder anderen Tier-Fantasy mithalten. Für Elefanten-Fans ist es sicher dennoch ein Leseerlebnis, die Lebenswelt der Dickhäuter hautnah vermittelt zu bekommen - wenn man mit der Tragik leben kann.
(rezensiert von: mistkaeferl)

zur Übersetzung: übersetzt von Ulrike Becker/Claus Varrelmann

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Fazit:Allzu traurige Elefantengeschichte mit guten Ideen, aber spannungsarmem Erzählton.


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