DER DRACHENBEINTHRON
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Berwertungsschlüssel:

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3 Sterne = geht so
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1 Stern = übel
Wertung: ø 4 von 5
6 Rezensionen
-An diesem Tag aller Tage rührte sich etwas Fremdartiges tief im dämmernden Herzen des Hochhorstes, im verwirrenden Kaninchenbau der Burg mit ihren stillen Gängen und efeu-überwucherten Höfen, in den Mönchsverstecken und den feuchten, schattendunklen Kammern. -
Kapitel 1, Grashüpfer und König
Zyklus/Band Der Zyklus von Osten Ard (1)
Autor Tad Williams
Original The Dragonbone Chair
Erscheinungsjahr 1988, dt. 1991
Verlag Krüger
ISBN 3-810-52313-5
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 954
Probekapitel -
Worum's geht:
Simon, der neugierige Küchenjunge auf dem Hochhorst, erhält die Gelegenheit, für den Gelehrten Doktor Morgenes zu arbeiten. Doch als König Johann Presbyter stirbt und sein älterer Sohn Elias die Herrschaft übernimmt, ändern sich die Dinge auf der Festung, denn Elias gerät immer mehr unter den Einfluß des Priesters Pryrates.
Als der Küchenjunge in einem tiefen Verlies des Hochhorsts den Bruder Elias' gefangen vorfindet, um ihn dann zu befreien, muß er selbst seinen Mentor und seine Heimat verlassen. Simon muß um sein Leben kämpfen, denn Pryrates weiß, daß er seinen Plänen auf die Schliche gekommen ist, als er ein Treffen des Priesters mit Ineluki Sturmkönig beobachtet, dem untoten Fürsten der Sithi, die einst über das Land Osten Ard herrschten. Auf sich allein gestellt flieht er durch das Land und ist daran, einen Komplott aufzudecken, der die Menschen alles kosten könnte...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Tad Williams nimmt sich Zeit für seine Geschichte, die in den vier Bänden eine ganz beachtliche Gesamtseitenzahl aufweist. Vor allem zu Beginn erzählt er fast zu ausführlich vom Leben auf dem Hochhorst, und es dauert für manche Leser sicher zu lange, bis er mit der eigentlichen Handlung beginnt. Sicherlich steht dahinter die Begründung, daß die Handlung später zu diesem bis dahin sehr veränderten Schauplatz zurückkehrt und viele von den Details noch ihre Wichtigkeit erlangen. Dennoch hätte man - und das gilt für die gesamte Reihe - viele Seiten sparen können. Die Welt wird außerordentlich detailreich beschrieben und ist sehr stark entwickelt, orientiert sich aber in offensichtlicher Weise, ebenso wie die Sprachen, am mittelalterlichen Europa. Ausgesprochen gut gelungen sind die Sithi, ein sehr fremd anmutendes elfenartiges Volk, das ausgesprochen stimmig entworfen wurde.
Die Handlung an sich entwickelt sich zu langsam und ist in vielen Aspekten vorhersehbar (der klassische Küchenjunge, hinter dem mehr steckt...). Die Nebencharaktere sind oft recht plastisch gelungen, wenn auch viele Stereotype vorkommen, bei den Hauptcharakteren wird Simon zu einer wirklichen Nervensäge: Sein ununterbrochenes Leiden wird irgendwann unerträglich, und sich seitenlang erstreckende Höhlenspaziergänge strapazieren die Geduld des Lesers.
Um bei diesem Buch bei der Stange zu bleiben, muß man schon ein Fan von ausführlichem Erzählstil sein und auch lange Landschaftbeschreibungen und relativ handlungsarme Passagen durchhalten, wobei all das sprachlich durchaus ansprechend erzählt wird.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Zur deutschen Ausgabe: Recht gut gelungen und empfehlenswert. (übersetzt von V.C. Harksen)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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The Lord of the Rings/Der Herr der Ringe

Fazit: Zu detailiert; das wäre auch kürzer gegangen.



weitere Rezensionen:

Der Drachenbeinthron:
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Viele bemängeln, dass das Buch zu langatmig ist, zu viele Seiten für zu wenig Ereignisse, das kann ich aber nicht bestätigen! Zwar mag sich besonders der Anfang etwas ziehen und den ungeübten Leser kann schnell der Mut verlassen, aber die Geschichte kommt in Fahrt. Irgendwann umspült sie einen, man ist ganz und gar von ihr eingenommen. Als ich das Buch gelesen habe war es für mich, als würde ich eintauchen in eine phantastische Welt, zwar in vielen Belangen ähnlich der unseren (Religion, Mythologie), aber eben doch so anders, dass sie einen ungeheuer fasziniert.
Warum dann 4 Sterne? Weil für 5 eindeutig ein paar Mal zu häufig das Wort "Mondkalb" fällt und die anderen Bücher der Reihe noch besser werden….
(rezensiert von: lordjan)


Der Drachenbeinthron:
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Auch ich kann mich der allgemein üblichen Meinung, dass der erste Band der Osten-Ard-Saga zu langatmig sei, nicht anschließen.
Anfangs hat man zwar noch wirklich das Gefühl, in einem 0815-Fantasy-Roman gelandet zu sein, weil Tad Williams den Beginn sehr klassisch formuliert, aber nach spätestens 100, 150 Seiten ist man in der Geschichte "drinnen".
Es macht durchaus Sinn, dass Williams Simons Aktivitäten ziemlich genau beschreibt, da man den Jungen dadurch sehr gut kennenlernt und ich rate jedem, diese Seiten nicht zu überblättern. Es macht sich spätestens im letzten Band bezahlt.
Tad Williams verwendet eine eher einfache und klare Sprache, auch seine Charaktere sprechen großteils nicht in den so typischen "mittelalterlichen" Sätzen. Seine Personen sind meist auch keine Stereotypen, doch trotzdem erkennt man eine Schwarz-Weiß-Zeichnung, was ich aber nicht als Negativ bewerte, da die Geschichte davon lebt.
Dem Buch ankreiden möchte ich nur folgendes:
Erstens finde ich es immer denkbar unangebracht, wenn Fantasy-Figuren Namen "unserer" Welt tragen: Simon, Rachel, Elias, Johan - solche Namen gehören meiner Meinung nach nicht in eine erfundene Welt.
Zweitens haben die Charaktere für meinen Geschmack auch oft eine Portion zu viel Glück, wenn sie sich aus einer Gefahrensituation retten müssen. In dem Buch sind eine Prise zu viel Zufälle vorhanden. Deshalb vergebe ich "nur" 4 ½ Sterne.
(rezensiert von: manveruiel)


Der Drachenbeinthron:
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Ein Roman, der mich, wie übrigens der gesamte Zyklus, bitter enttäuscht hat. Natürlich gab es die eine oder andere gute Szene, das eine oder andere beeindruckende Bild, aber insgesamt halte ich Tad Williams Fantasy für berechenbar und über weite Strecken einfach langweilig (Sorry an alle Williams Fans). Meiner Meinung nach erstickt hier die Fantasie unter einem Wust von übertriebener Ambition und lähmender Gezwungenheit. Ohne Zweifel wollte Williams einen bedeutenden, einen großen und epischen Roman-Zyklus schreiben, und genau das macht den Roman im Endeffekt so schlecht. Da fehlt es an Leichtigkeit, an Unbeschwertheit, an Freiheit der Fantasie…natürlich gibt es Zyklen, die ebenfalls von epischer Schwere gezeichnet sind, aber es ist halt auch eine Frage des Könnens, denn auch stilistisch halte ich Williams nicht gerade für den Besten aller Fantasy-Autoren. Vielleicht sollte man, wenn man nicht die stilistischen Mittel hat, große, schwere Epik zu verfassen, ganz einfach eine Nummer kleiner anfangen und erst einmal die leichtere Fantasy in Angriff nehmen. Nun, aber vielleicht habe ich einfach zu viel erwartet oder gewinne einfach keinen Zugang zur Welt von Tad Williams, das mag natürlich sein.
Leider habe ich mich bis jetzt, nach diesem Zyklus, erst gar nicht an Otherland, das ja sein Meisterwerk sein soll, gewagt…
(rezensiert von: V. Groß)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Zu schwerfällig, zum Teil langweilig, zu ambitioniert und gezwungen, für mich eindeutig eine Mogelpackung, die große Epik verspricht aber nicht liefert.

Der Drachenbeinthron:
Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Tad Williams hat mit der Osten Ard-Saga seinen Ruf als Fantasy Autor von Weltklasse begründet, und das absolut zu Recht: Gelassen webt er in diesem ersten Band zunächst eine solch dichte Atmosphäre, daß der geneigte Leser vermeint, sich selbst auf den Gängen der gewaltigen Burg zu befinden, unzählige Gerüche dringen ihm in die Nase; er spürt den Wind in den Wäldern, die Schmerzen der langen Wanderungen, die Erregung vor einem Kampf mit Wesen, die er nie zuvor sah... Um dieses vierbändige Meisterwerk würdigen zu können, bedarf es allerdings eines Lesers, der bereit ist, sich auf diese Geschichte mit all ihren feinen Details einzulassen. Das hier ist nicht für "mal eben zwischendurch"; es entfaltet seine volle Macht nur, wenn man sich viele Stunden am Stück damit beschäftigt. In diesem ersten Teil macht Williams uns mit dem Kontinent Osten Ard und den wichtigsten Charakteren bekannt, deren Wesenszüge mit dem weiteren Verlauf der Saga so vertraut werden wie echte Freunde. Der Autor ist ein guter Menschenkenner (kein Wunder bei der Biographie), und diese Erfahrungen läßt er hier elegant einfließen. Wohltuend auch die Tatsache, daß es hier keine Überhelden gibt, sondern eine ganze Reihe verschiedener Wesen, die alle ihre ganz speziellen Talente zum Einsatz bringen. Besonders gut gefällt mir die Entwicklung des jungen Helden Simon, der die Welt bisher nur als Küchenjunge erlebt hat und plötzlich in einen Strudel gewaltiger Ereignisse verstrickt wird. Natürlich ist der arme Kerl überfordert und verwirrt, welcher unbedarfte 14jährige wäre das in solchen Situationen nicht? Jeder Held hat mal klein angefangen...Die eigentliche Geschichte ist spannend und so gut, daß sie unter anderem in abgewandelter Form als Vorlage einer gigantischen Kampagne des größten Deutschen Rollenspiels verwendet wurde. Nicht genug betonen kann man die Bedeutung des Übersetzers V.C. Harksen, der offenbar ein Seelenverwandter des Autors ist und das ausgezeichnete Niveau bis zum Ende zu halten
vermag.
(rezensiert von: Thanatos)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Ein Meilenstein epischer Fantasy, der damals wie heute Maßstäbe setzt.

Der Drachenbeinthron:
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Man kann Tad Williams natürlich nachsagen, dass er einen Roman geschaffen hat, der sehr detailliert und ausführlich beschreibt. Das kann sich als Stärke oder Schwäche auswirken. Meiner Meinung nach hat der Autor die langen Beschreibungen gewählt, um nichts dem Zufall zu überlassen. Er nimmt seinen Leser an die Hand und führt ihn durch das Buch, weist ihn auf wichtige Gegebenheiten hin und erklärt ihm vieles. Zunächst hatte auch ich das Gefühl, es würde wohl ziemlich lange dauern, bis es wirklich spannend wird oder etwas tatsächlich wichtiges passiert, dann fiel mir aber auf, dass die Beschreibungen einen Nebeneffekt haben: Sie erlauben es dem Leser, sich sehr genau vorzustellen, was gerade passiert. Man lebt richtig mit den Personen mit, irrt mit ihnen durch die Höhlen oder Gänge des Hochhorsts oder auch durch den Alten Wald. Es entsteht dadurch ein richtiger Film im Kopf. Gerade auf dieser Höhlenwanderung ist es sehr gut möglich, Simons Gefühle nachzuempfinden, durch die Langatmigkeit der Beschreibung bekommt man ein Gespür dafür, wie lang und schrecklich diese Wanderung sein muß. Man fühlt mit und hofft - nicht nur, damit man endlich die lange Beschreibung hinter sich lassen kann - Simon möge so schnell wie möglich wieder hervorkommen.
Tad Williams schafft es sehr gut, den Leser in eine Welt zu führen, die sich große Ähnlichkeiten mit anderen Fantasywelten teilt. Es gibt auch hier so etwas wie Elben/Elfen, allerdings erschafft er die Sithi; Anstelle der Zwerge gibt es die Unterirdischen und auch die Menschen sind in diesem Roman natürlich vertreten, allerdings auch aufgeteilt in verschiedene Rassen. In diesem Buch gibt es, wie in so vielen anderen auch, den Kampf zwischen Gut und Böse, der allerdings in diesem Buch nicht sein Ende findet.
In meinen Augen ist dieses Buch für all jene geeignet, die sich gerne mal an die Hand nehmen lassen, wenn es um Beschreibungen geht. Eigene Ideen und Vorstellungen kann man noch zur genüge einbringen, bleiben allerdings eher den kleinen Details überlassen. Aber auch so ein sehr schönes Werk, dass den Leser in eine Welt entführt, die wohl komplexer gebaut nicht auftreten kann.
(rezensiert von: wildrider)

gesamt
Welt
Sprache
Aufmachung
Story

Fazit:
Ein sprachlich hochwertiger Roman, der seine Längen hat, dafür eine Welt entwickelt, die sich "sehen lassen kann".

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