DIE SAAT DES GOLDENEN LÖWEN

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Wertung: ø 4,75 von 5
3 Rezensionen
-Die Binsen fühlten sich unter seinen nackten Füßen rau an.-
Zyklus/Band Das Lied von Eis und Feuer (4)
Autor George R.R. Martin
Original A Clash of Kings
Erscheinungsjahr 1998, 2000
Verlag Blanvalet
ISBN 3-442-24934-1
Subgenre Epik
Seitenzahl 605
Probekapitel -
Worum's geht:
Die Sieben Königreiche taumeln in einen Krieg, als jeder Landstrich plötzlich seinen eigenen favorisierten Anwärter auf den Eisernen Thron zu setzen gedenkt. Chaos breitet sich über das Land aus und das Volk leidet unter den Intrigenspielen seiner Oberen.
Während die Familie der Starks zerissen ist, versuchen die Lannisters mit aller Gewalt an der Macht zu bleiben. Doch Zauberei und Verrat sind Hand in Hand am Werk, und im Norden vermuten die Männer der Wache seltsame Dinge hinter der Mauer und schicken schließlich sogar Leute in das feindliche Gebiet.
Daenerys, die Erbin des früheren Königsgeschlechts, zieht mit ihren Drachen durch die Städte im Süden und erhofft sich Hilfe für die Rückeroberung ihres Reiches...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne (Sammel-Rezension Band 3+4):
Im dritten Band des Vorzeige-Zyklus moderner, realistischer High Fantasy ufern die Ereignisse weiter aus und auch das Personal, aus dessen Perspektive berichtet wird, erweitert sich.
Je mehr man von der Welt der Sieben Königreiche erfährt, desto fremdartiger erscheint sie, und was zu Beginn nach einer reinen Mittelalterwelt aussah, gewinnt immer mehr an Magie, fremden Kulturen und Fabelhaftem hinzu - der Autor hat sich zwar ganz eindeutig von irdischen Kulturen inspieren lassen, doch kleine Eigenheiten färben das Ganze interessant.
Der Kern der Handlung ist weiterhin undurchschaubar, und wenn Martin zuläßt, daß man Vermutungen anstellt, dann nur, um sie im nächsten Kapitel wieder über Bord zu werfen. Das tut der Sache aber keinen Abbruch, denn der spannende Erzählstil läßt auch in diesem Band keine Atempause aufkommen. Die einzigen Szenen, die nicht ganz mit der sonstigen Qualität mithalten können, sind diejenigen mit Davos als handelndem Charakter. Er scheint nicht interessant genug zu sein, als daß man ihn so vollends ins Herz schließen oder hassen könnte wie die übrigen Hauptcharaktere.
Akzeptieren muß man allerdings die teilweise heftigen Gewalt- oder Sexszenen, die Martin einbaut, die zwar niemals im Sinne von Folter oder Effekthascherei benutzt werden, aber dennoch harter Tobak sind. Sie fügen sich immer nahtlos in die Handlung und die Welt ein, aber zerstören nachhaltig die Vorstellung vom ewig jugendfreien Fantasy-Roman.
Eine sprachliche Glanzleistung liegt sowohl in den realistischen Dialogen wie auch in den stimmigen und schönen Beschreibungen vor.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Zur deutschen Ausgabe: Schlechte Übersetzung: Namen vertauscht, manche Wörter einfach nicht übersetzt und was nicht noch alles. Fast könnte man einen Wertungspunkt abziehen... (übersetzt von Andreas Helweg)

 

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Perdido Street Station/Perdido Street Station (Übersetzung)

Fazit: Viele Seiten, doch trotzdem niemals langatmig oder überflüssig.



weitere Rezensionen:

Die Saat des goldenen Löwen:
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Dies ist der richtige Augenblick, um mich bei der besten Englischlehrerin der Welt, Frau James, zu bedanken, die mich befähigt hat, englische Bücher im Original lesen zu können, denn Die Saat des goldenen Löwen ist mit Sicherheit das letzte Buch von Martin, das ich auf Deutsch gelesen habe. Schon seit dem ersten Band ärgert mich die völlig willkürliche Übersetzung, bzw. Nichtübersetzung der Namen. Mir jedenfalls erschließt sich die Logik nicht, warum die einen "Spaltkinn" oder ""Eisenbauch" heißen müssen, während die anderen "Tallheart" oder "Stonehouse" bleiben dürfen. In diesem Buch fängt der Ärger auf der zweiten Seite an, dort wird in der Inhaltsangabe etwas über "Sana" erzählt. Das Mädchen heißt "Sansa", aber für die Verantwortlichen von Blanvalet scheinen Namen nur Schall und Rauch zu sein. Wen stört es schon, daß "Die Königin jenseits des Meeres" mal "Daenerys", mal Danerys heißt? Es stört mich, denn es zeigt, wie lieblos und unprofessionell Blanvalet mit einem der besten Fantasy-Zyklen umgeht, der ein Zugpferd des Verlages sein könnte, wenn man die Leser nicht auf diese Art vergraulen würde. Druckfehler sind nicht nur Schönheitsfehler, sie wirken auch sinnentstellend. In einem der dramatischsten Kapitel treten Theon und Asha auf, die mehrmals als "Arya" tituliert wird, so daß der Leser einen Moment glaubt, Theon wolle sich mit Arya verbünden, was natürlich nicht stimmt. So ruiniert man ein gutes Buch, denn Martin wird mit jedem Roman besser und die Handlung wird spannender. Das heißt aber auch, daß die Bücher grausamer werden. Den Starks wird in Die Saat des goldenen Löwen übel mitgespielt. Waren die ersten drei (deutschen) Bände schon nichts für Romantiker, so ist dieses Buch für sensible Gemüter nun völlig ungeeignet.
(rezensiert von: Top Dollar)

Fazit: Martin bekommt 5 Sternchen, aber derjenige, der bei Blanvalet Korrektur liest, sollte sich nach einem neuen Job umsehen.

Die Saat des goldenen Löwen:

Worum's geht:
Der Verrat von Königin Cersei wird langsam aber sicher bekannter: König Joffrey ist ein Inzuchtkind, hält sich aber mit sadistischer Grausamkeit auf dem Thron. König Robb Stark bleibt siegreich im Feld und sonst weitgehend im Hintergrund. Sein Halbbruder Jon Snow ist mit den Männern der Nachtwache jenseits der Mauer und kommt immer weiter in die nördliche Wildnis. Dort ganz besonders, aber auch sonst im Reich mehren sich die Zeichen, dass die alte Magie der Welt wieder erwacht. Bran kämpft mit seiner körperlichen Behinderung, aber auch mit der geistigen Blockade seines dritten Auges. Als dieses endlich erwacht, ist Winterfell bereits in der Hand der Feinde - der erste Eroberer ist ausgerechnet Ned Starks Mündel Theon, der auf der Burg seine Kindheit verbrachte. Doch auch er wird verraten, nicht zuletzt von der eigenen Schwester. Verrat und Parteiwechsel ist das große Thema des Jahres nach Robert Baratheons Tod und lange wird nicht klar, wer eigentlich auf wessen Seite steht. Durch Magie wird König Renly umgebracht und sein Bruder Stannis sammelt seine Truppen und marschiert auf King's Landing, wo Königin Cersei mit ihrem Sohn ihr Schreckensregiment ausübt, doch seine Flotte geht in einem wahren Höllenfeuer unter. Die Hand des Königs wächst über sich hinaus, aber Tyrion wird in der Schlacht schwer verwundet, während sein Bruder Jaime im Kerker schmort.

Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Zweimal wird das "Lied von Eis und Feuer" erwähnt (S. 283 und S. 471f.), doch Daenerys kennt es nicht, auch nicht seine Bedeutung und erhält auf ihre Fragen keine Antwort. Lord Starks Schwert aus valyrischem Stahl heißt 'Ice'. Das sind bisher die einzigen Hinweise auf den titelgebenden Namen des Zyklus.
Die im vorherigen Band bezogenen Stellungen dienen hier als Ausgangsbasis für die Kämpfe und Schlachten. Diese werden jedoch nur selten direkt geschildert. Mehrfach wechselt die Erzählperspektive kurz vor dem dramatischen Höhepunkt und das Ergebnis wird dann als relativ sachlicher Bericht an ganz anderer Stelle, also in zweifacher Weise distanziert, wahrgenommen. Wesentliche Burgen gehen durch Verrat oder Magie verloren: Storm's End, Harrenhal und Winterfell fallen, Kings's Landing widersteht knapp. Manchmal fallen auch die Könige, die allerdings eher auf dem Feld. Das Heer der Thronanwärter beginnt sich zu lichten, aber der große Streit ist noch nicht zu Ende. Dabei wächst im hohen Norden die Gefahr für die gesamte Welt heran und ihr Wesenszug ist Magie und Nekromantie.
Die gesamte Handlung zieht sich fast wie ein Strang durch eine Metaebene, wird aber von insgesamt 9 Perspektiven beleuchtet und wirkt dadurch sehr komplex. Das oben erwähnte Stilmittel des Sichtwechsels vor dem Höhepunkt schafft ein eigenartiges Gefühl, auch deshalb, weil die Rolle der Antagonisten nicht klar ist, sie teils sogar in die Sympathieebene überführt werden. Verrat in der Handlung, Verrat an den Gefühlen des Lesers, ist hier die Frage! Die Figuren sind einfach nicht Schwarz-Weiss, sondern in allen Graustufen gezeichnet, zudem nicht immer konstant.
Dass in der Übersetzung heftige Fehler in der Namensvergabe auftreten, ist schon oft bemerkt worden. Peinlicherweise setzt sich dies bis in die Ebene der Überschriften fort (S. 278 & 466). Hatte der Lektor Urlaub oder wurde seine Stelle schon gestrichen? Schade, es wäre vermeidbar gewesen.
(rezensiert von: wolfcrey)

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