ELRIC OF MELNIBONÉ
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1 Rezension
-It is the colour of a bleached skull, his flesh; and the long hair which flows below his shoulders is milk-white.-
1. A Melancholy King: A Court Strives to Honour Him
Zyklus/Band Elric-Saga (1)
Autor Michael Moorcock
Übersetzung Elric von Melniboné
Erscheinungsjahr 1972
Verlag Ace Books
ISBN 0-441-20398-1
Subgenre Sword & Sorcery
Seitenzahl 159
Probekapitel -
Worum's geht:
Der Herrscher des einst großen Landes Melniboné hat einen schweren Stand: Elric ist anders als seine Landsleute - als Albino muß er sein schwaches Blut mit Drogen stärken und er hat sich lange Zeit in Büchern vergraben, die ihn Fragen nach Moral und dem Sinn des Lebens stellen lassen. Für die melnibonéische Gesellschaft, die dekadent nur zum eigenen Vergnügen existiert, ist so ein König mehr als fragwürdig. Und sein Cousin Yyrkoon erhebt denn auch Ansprüche auf den Thron und macht dem Albino das Leben schwer. Einzig Yyrkoons Schwester Cymoril, Elrics Geliebte, und einige wenige Getreue stehen wahrhaft auf Seiten Elrics. Und schon ist Gefahr im Anmarsch: Eine Flotte aus den jungen Königreichen will Melniboné einnehmen. Doch im Hintergrund plant Yyrkoon mehr als nur Elric vom Thron zu stoßen: Er will die beiden Runenschwerter Trauerklinge und Sturmbringer erobern, die einst aus dem Einflußbereich der Sterblichen entfernt wurden...

Warum's so gut ist:
Der Auftakt zu einer der klassischen großen Fantasy-Serien ist ein dünnes Bändchen, in dem einige Episoden von Elric als König von Melniboné erzählt werden. Klassisch ist daran vor allem die Welt, die von Magie, Artefakten, personifizierten Naturgewalten und Dämonen geprägt ist. Das wirkt zwar auf den ersten Blick sehr bunt, ist aber in sich stimmig und atmosphärisch. Moorcock hat hier einige sehr gute Ideen umgesetzt und beweist auch ein Gespür für archaisch wirkende Szenen (z.B. als Elric den Herrn der Wassergeister herbeiruft). Trotzdem sind Aufbau und Sprache des Buches mehr als fragwürdig - da scheint wohl durch, daß die Elric-Saga ursprünglich als Fortsetzungsgeschichte in einem Magazin erschienen ist und Teile davon in wahrer Rekord-Zeit erstellt worden sind. So kann man große Teile der Geschichte kaum anders als "trashig" bezeichnen. Zwar werden Moralfragen zur Sprache gebracht, dennoch wird die dekadente Gesellschaft, die sich neben den üblichen Tänzen auch an den Folterkünsten erfreut, niemals wirklich kritisiert. Meistens geht es ohnehin weniger tiefgründig zu, sondern beschränkt sich auf Kämpfe und Gemetzel.
Abgesehen von Elric, der als Antiheld und zerissene Identifikationsfigur natürlich etwas Tiefe aufweist, sind alle Charaktere lediglich unscharf angezeichnet, und scheinen absichtlich nur marginale Rollen zu spielen.
Diese wenigen Seiten - die auch schon in einem größeren Zusammenhang im Sammelband mit ihrer Fortsetzung veröffentlicht wurden - sind freilich zu wenig, um sich ein Urteil über die ganze Saga zu bilden, zumal das wahre Dilemma Elrics sich erst am Ende des Bandes abzeichnet.
Dennoch liegen die Grundsteine fest und sind sicher nicht jedermanns Sache: Sowohl stilistische Feinheiten als auch Nähe zum Geschehen durch Charaktersicht sind hier eine Fehlanzeige - und an vielen Stellen macht sich auch der Zahn der Zeit bemerkbar. Als ersten Auftritt des Fantasy-Antihelden (die es ja mittlerweile auch wie Sand am Meer gibt) und einen der frühen Vögel des Genres kann man Elric aber durchaus Ehre zuteil werden lassen...
(rezensiert von: mistkaeferl)

Zur englischen Ausgabe: Gestelzte Sätze erschweren den Lesefluß, ansonsten aber eigentlich problemlos lesbar.

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
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Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Nicht mehr ganz taufrisch - ein Antiheld mit stilistischen Schwächen.


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