FABULA

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1 Stern = übel
Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Die meisten Lügen sind wahr und spinnen sich von ganz allein.-
Zyklus/Band -
Autor Christoph Marzi
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2007
Verlag Heyne
ISBN 978-3-453-52327-2
Subgenre Phantastik
Seitenzahl 496
Probekapitel  
Worum's geht:
Colin Darcy hat einen Lehrstuhl für Wirtschaft in London inne, ein geregeltes Leben, eine Verlobte, einen besten Freund und keine Geldsorgen. Außerdem hat Colin Darcy seit Jahr und Tag keinen Kontakt nach Schottland, dort wo in den Rhinns of Galloway seine Mutter lebt. Und zwar aus gutem Grund: Seine Mutter ist eine böse Frau. Eine wirklich böse Frau, welche verhängnisvolle Lügengeschichten spinnt. Eines Abends erhält Colin zwei Anrufe, die ihn unabwendbar zwingen, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen...

Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Nach seiner Trilogie um das Waisenkind Emily Laing und die Uralte Metropole unterhalb Londons, mit welcher auf dem Cover von Fabula per Aufkleber auch geworben wird, darf ein Marzi-Leser natürlich gespannt sein, was dem Autor darüber hinaus noch als dicker Heyne-Schmöker an Ideenreichtum entsprungen ist.
Zunächst einmal lässt sich feststellen, dass das Konzept der Geschichte völlig anders daherkommt. Marzi spielt mit dem Gedanken, was alles passieren kann, würde man die Welt alleine durch das Ersinnen und Erzählen von Geschichten verändern können. Was könnte geschehen, wenn eine ausgedachte Geschichte plötzlich Wirklichkeit würde? Natürlich tut Marzi zu diesem Zweck genau das, warauf sein Augenmerk ruht: Er erzählt Geschichten. Eine nach der anderen.
Zusammen mit Marzis' Schreibstil, welcher eine seltene Mixtur aus leicht antiquierter und poetischer Ausdrucksweise ist, gekoppelt mit modernen Begriffen, ergibt sich als Bild einfach eine schöne lange Geschichte, welche ihre Spannungbögen hält, ohne überhaupt ein einziges Mal eine typische Actionsequenz heraufzubeschwören und einfach zum Schmökern einlädt. Marzis' Figuren haben Tiefgang und sind komplex geschaffen (mitunter haftet ihnen sogar eine gewisse Einzigartigkeit an, wie z. B. dem Friedhofsmädchen Livia), sein Ideenreichtum ist es hier wiederum, der seinen Eindruck hinterlässt. Darüber hinaus macht er allerdings auch keinen Hehl aus seinen Inspiriationen und Vorlieben für 70er-Jahre-Musik, Großbritannien, keltische Mythologie, den großen Geschichtenerzählern, sowie natürlich und überhaupt Geschichten.
Insgesamt schafft Marzi eine runde Sache und hinterlässt den Eindruck, dass hier Herzblut geflossen ist. Wer Geschichten in all ihrer Vielfältigkeit liebt, wird in diesem Buch versinken, wer auf mehr Action sinnt, sollte vielleicht eher zu anderen Werken Marzis greifen.
(rezensiert von: Mithrandir)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
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Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Christoph Marzi bleibt Großbritannien treu und erzählt mit seinem einzigartigen Schreibstil eine - zwar nirgends hektische aber dennoch äußerst spannende - große Geschichte mit vielen kleinen Geschichten. Gutes, klassisches Schmökerwerk.


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