Worum's geht:
Diesmal ist der samtpfotige Detektiv einem Mörder auf der Spur, der
mit kräftigem Gebiß seine Opfer furchtbar übel zurichtet.
Seltsam nur, daß die Verletzungen von nur zwei Zähnen zu stammen
scheinen
Es sind diesmal auch nicht nur Opfer unter den Katzen zu
beklagen, sondern auch deren Erzfeinde geraten diesmal ins Visier.
Katzen und Hunde beschuldigen sich gegenseitig den Täter in ihren
Reihen zu haben, und so wird bei einer großen Versammlung der beiden
feindlich gegenüber stehenden Parteien beschlossen, daß Francis,
dessen kriminalistischer Spürsinn auch den Hunden zu Ohren gekommen
ist, den Täter aufspüren soll. Doch als Francis erfährt,
daß ihm ein "Partner" in Gestalt des alten, vom Leben
gezeichneten Schäferhundes Hektor zur Seite gestellt werden soll,
ist es mit seiner Hilfsbereitschaft erst einmal vorbei. Allerdings siegt
bald wieder die Neugier und so kommt Francis schließlich einer Verschwörung
auf die Spur
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Warum's so gut
ist:
Dies ist der dritte Roman von Akif Pirincci, in dem er seinen samtpfotigen
Detektiv einen Kriminalfall lösen läßt, dessen Dimensionen
und auch dessen Lösung dem Leser bald klar sind. In einem vernachlässigten
Gartenteich schwimmt der Leichnam einer übel zugerichteten Türkisch
Van. Alles deutet darauf hin, daß ein Wesen mit einem monströsen
Gebiß für den gewaltsamen Tod der Van verantwortlich ist. Die
Katzen sind überzeugt, daß nur die verhaßten Hunde für
solch einen brutalen Mord in Frage kommen können. Doch auch bei den
Hunden sind schlimm zugerichtete Opfer zu beklagen
Wer ist der Unbekannte, der das gesamte Viertel in Angst und Schrecken
versetzt? Francis soll Klarheit in die Sache bringen, doch bestehen die
Hunde darauf, daß auch einer der ihren an den Ermittlungen beteiligt
werden soll. Die Wahl fällt auf Hektor, einen alten, vom Leben gezeichneten
Polizeihund. Anfangs lehnt Francis Hektors Mithilfe rundweg ab, doch bald
arbeitet er mit dem alten Schäferhund notgedrungen zusammen und stößt
auf eine Verschwörung von unglaublichen Ausmaßen
Felidae ist eine Romanreihe, die ich eigentlich eher in die Kriminal-Ecke
einordnen würde, obwohl kein menschlicher "Sherlock Holmes"
die Handlung trägt. Akif Pirincci versteht es, Szenarien aufzubauen,
die nach und nach immer bedrohlicher, schrecklicher und perfider werden,
bis sie schließlich in der Perversion enden. Diese Perversion ist
jedoch immer bei den Menschen und ihren Zielen zu suchen, und die Handlungsweise
der Tiere geht direkt aus den Aktionen des Menschen hervor. Pirincci hält
uns mit seiner Felidae-Reihe einen Spiegel vor, der die Abgründe
des menschlichen Denkens und Handelns ziemlich schonungslos zur Sprache
bringt, doch weil er Grundprobleme der Menschheit über den Umweg
des Tierreiches behandelt und nicht direkt anspricht, wirkt das Ganze
ein wenig surreal - der Blickwinkel der Tiere, um menschliche Grausamkeit
aufzudecken bzw. anzuprangern, lässt eine merkwürdig verzerrte
Perspektive entstehen, mit der nicht jeder zurecht kommt.
In dem Roman Cave Canem beleuchtet der Autor die Auswirkungen von
Kriegen auf Seele und Psyche. Es ist mithin kein Buch für schwache
Nerven. Man bekommt einiges serviert, an dem man zu kauen hat, und der
Inhalt ist nicht unbedingt leicht zu verarbeiten, darüber kann auch
der lockere Sprachstil von Akif Pirincci nicht hinwegtäuschen. Er
hat dem Kater Francis wieder herrlichen Zynismus und Spitzen auf die menschliche
Rasse (vor allem auf seinen "Dosenöffner" Gustav) zwischen
die nadelspitzen Fangzähne gelegt, dass man sich oftmals das Lachen
(über sich selbst) nicht verbeißen kann. Dennoch bleibt der
Tenor des Romans ernst und vor diesem Hintergrund wirken Francis' Äußerungen
oftmals sarkastisch.
Der Handlungsverlauf ist straff gespannt: kaum hat man sich von dem Schrecken
nach dem ersten Mord erholt, findet sich schon ein neues Opfer. Im Hintergrund
lauert das namenlose Grauen, die Ungewissheit und die Angst machen die
Katzen und Hunde des Viertels zu aggressiven Amokläufern. Jeder verdächtigt
jeden und Francis, der eine offene Auseinandersetzung unbedingt verhindern
will, gerät bald in Zeitnot
In Cave Canem, wie auch in den anderen Büchern der Felidae-Reihe,
werden Problematiken aufgearbeitet, die für einen Roman, der eigentlich
der Unterhaltung dienen soll, zu "gewichtig" sind
(Tierversuche,
Krieg, Gentechnik usw.) doch nun, bei diesem dritten Band der Reihe, kommt
der Autor langsam zu einem Punkt, an dem alles irgendwie "an den
Haaren herbeigezogen" wirkt, vor allem, wenn Francis sich an den
Computer begibt und in die Tiefen des Internets vordringt
(rezensiert von: Katerchen)
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