Worum's geht:
Als Francis' Herrchen Gustav nach Rom gerufen wird, um die Ausgrabungen
in neu entdeckten Katakomben zu überwachen, denkt Francis gar nicht
daran, in der Katzenpension zu bleiben, in welcher Gustav den Kater zurücklassen
will. Kurzerhand schmuggelt er sich in den Rucksack seines "Dosenöffners".
Doch als er in der großen Kulturhauptstadt ankommt, muß er
feststellen, daß sich seine Reise schnell in eine ganz andere, als
die ursprünglich von ihm geplante Richtung entwickelt. Statt Roms
architektonische Wunder zu bestaunen und ab und zu an Gustavs Wirkungsstätte
vorbeizuschleichen, um sich über den Stand der Ausgrabungen zu informieren,
muß er sich bald um ganz andere Dinge kümmern: Eine rätselhafte
Mordserie unter den streunenden Katzen verbreitet unter den Samtpfoten
Roms Angst und Schrecken.
Zusammen mit seinem neu gewonnenen Freund Antonio versucht Francis Licht
in den unheimlichen Fall zu bringen. Was er bei seinen Nachforschungen
herausfindet, ist schlimmer, als Francis es sich je hätte vorstellen
können
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Warum's so gut
ist:
Gustav erhält endlich, nach Veröffentlichung eines Artikels,
den Auftrag, ein Ausgrabungsprojekt in Rom zu betreuen. Francis, seinen
Kater, will er auf diese Reise nicht mitnehmen und liefert ihn kurzerhand
in der Katzenpension Pfote ab. Doch Francis denkt gar nicht daran,
in dieser Pension unter den halb verrückten Insassen zu bleiben,
außerdem ist Rom, seit er sich mit Gustavs archäologischer
Fachliteratur befaßt hat, die Stadt seiner Träume, und so schmuggelt
er sich in den Rucksack seines "Dosenöffners" um die kulturellen
Denkmäler und Kostbarkeiten selbst in Augenschein zu nehmen. In Rom
angekommen ahnt er nicht, daß im sonnigen Italien das nackte Grauen
auf ihn wartet
Salve Roma ist der fünfte Band aus der Felidae-Reihe
und dem Autor gehen sichtlich die Ideen aus. Manches von dem, was in Salve
Roma beschrieben und erzählt wird, ist in anderen Büchern
der Reihe schon einmal vorgekommen bzw. in anderer Form schon einmal erwähnt
worden, und der Aufbau und Ablauf der Handlung ist auch nur eine leicht
veränderte Variante der vorherigen Bände. Wieder werden Katzen
auf grausame Weise getötet - in diesem Roman wird ihnen ein Ohr mitsamt
Gleichgewichtsorgan entfernt - wieder spielt eine geheimnisvolle Sekte
eine tragende, aber nicht die entscheidende Rolle - und wieder steckt
letztendlich ein größenwahnsinniger Zweibeiner dahinter. Auch
bei den Protagonisten ist Akif Pirincci leider nichts grundlegend neues
eingefallen: Es gibt die geheimnisvolle Katzendame, es gibt einen gutmütigen
Hund, ein paar Straßenkatzen und die schöne Fremde, in die
Francis sich heftig "verliebt", auch hilft ihm diesmal ein schwarzer,
schlanker Kater bei seinen (wieder) unfreiwilligen Ermittlungen: Antonio,
der Francis ein guter Freund wird, ihn in den lukullischen Katzenhimmel
Italiens entführt und der eine Neigung zum gleichen Geschlecht hat.
Diese Homosexualität und anderes aus dem Verhaltensrepertoire der
Katzen , welche der Autor ins Spiel bringt, wird in Fußnoten am
Ende des Roman ausführlicher beleuchtet und erklärt, und auch
dies wurde in den vorhergehenden Bänden so gehandhabt, was für
das bessere Verständnis einzelner Situationen durchaus von Nutzen
sein kann.
Dennoch hatte ich nach der Lektüre das Gefühl, alles schon einmal
gelesen zu haben, und auch das Ende der Geschichte wirkt "an den
Haaren herbeizogen".
Die Serie ist schlicht ausgebrannt, die Vorgänger, vor allem Felidae
und Francis warteten schon mit Superlativen an Lösungen auf,
so daß es verständlicherweise schwer ist, wieder einen guten,
stimmigen Plot aus dem Hut zu zaubern und damit eine packende Geschichte
zu schreiben
Es ist wie bei Filmen, an die man aufgrund des Erfolgs
des Ersten eine Fortsetzung dranhängt: Sie wirken wie ein fader Abklatsch
des ersten Films. So ist es auch hier: Zumindest die Bände 3 bis
5 der Felidae-Reihe sind mehr oder weniger Plagiate der ersten
beiden Bände
Aus diesem Grund sollte man Francis die letzten Jahre seines Katzenlebens
gönnen, ohne spektakuläre Serienmordfälle lösen zu
müssen, und ihn in Ruhe in Gustavs miefigen Bett dösen, und
draußen im Garten einfach die Mäuse fangen lassen, die er in
seinem Alter noch erwischt
(rezensiert von: Katerchen)
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