FLAMMENBUCHT
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Wertung: ø 5 von 5
2 Rezensionen
-Ist jede Stadt, von Menschenhand errichtet, dem Untergang geweiht? Kündigt sich, wenn Stein auf Stein geschichtet und Balken auf Balken gezimmert wird, bereits die Stunde an, in der dieses Bauwerk sein gewaltsames Ende findet, in der ein Feuersturm die Mauern zermürbt und zum Einsturz bringt?-
Prolog
Zyklus/Band Das Zeitalter der Wandlung (2)
Autor Markolf Hofmann
Übersetzung -
Erscheinungsjahr 2004
Verlag Piper
ISBN 3-492-28536-8
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 461
Probekapitel -
Worum's geht:
Es scheint, als werde der Kontinent Gharax innerhalb kürzester Zeit in Trümmer fallen, denn die Menschen haben den angreifenden Goldéi kaum etwas entgegenzusetzen. Im Gegenteil verfangen sie sich in ihren eigenen Intrigen - Bürgerkriege und Machtgerangel nehmen den ersten Platz in ihrem Streben ein.
Doch langsam zeigt sich, welche Veränderungen der Welt wirklich drohen: Die geheime Sekte der Mondjünger verfolgt ebenso die Priester der Kirche Tathrils eigene Pläne. Hinter alledem steht eine uralte Schuld und ein uralter Zwist, ein Geflecht aus Lügen, das keiner der Beteiligten zu durchschauen mag. Im Mittelpunkt stehen die Quellen, die den Zauberern jahrhundertelang magische Macht verliehen haben: Um jene Quellen, die noch nicht von den Goldéi befreit wurden, entbrennt ein langwieriger Kampf...
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Nach mehr als einem Jahr läßt Markolf Hoffmann den Leser nach Gharax zurückkehren, und das Zeitalter der Wandlung ist voll im Gange. Der direkte Einstieg in die komplexe Geschichte ist nach einer längeren Pause ein wenig haarig, wird aber von einem exzellenten Prolog versüßt, der einen schnell wieder in Vergangenheit und Gegenwart der Handlung einsteigen läßt. Dort wird erzählt, wie Städte fielen und wie Städte fallen, und schon in diesem Stück treten die beiden großen Stärken des Autors zutage: Das kunstvolle Verflechten einzelner Handlungsstränge zu einem großen Ganzen und eine Sprache, die gerade in der Fantasy eine Wohltat ist.
Es ist ein feines Gespinst, das sich dem Leser hier präsentiert. Schnell bemerkt man, daß im ersten Band die Figuren ins Spiel gebracht und an ihren Platz manövriert wurden, und daß das Schauspiel nun erst richtig in Fahrt kommt. Immer wieder gibt es Überraschungen, Handlungen, die einander bedingen oder beeinflussen, ohne daß man es geahnt hätte, und die Flammenbucht weniger zu einer linearen Aneinanderreihung von Szenen denn zu einem dicht verwobenen Gesamtkunstwerk machen, das dem Leser erst nach und nach bewußt wird.
Zusätzlich kann man auch noch auf der ganzen Länge des Buches in schöner Sprache schwelgen. Nur wenige Autoren holen so viel aus der deutschen Sprache heraus; Hoffmann schreibt poetisch und in schönen Bildern - er verliert sich aber nie und Dichte und Spannung sind garantiert. Obwohl viel älterer, ungebräuchlicher Wortschatz verwendet wird, klingt es niemals anachronistisch, sondern wirkt erstaunlicherweise an einigen Stellen fast experimentell. Mit dieser Mischung meistert Hoffmann sowohl Kampf- als auch Liebesszenen, und hat Zugang zu sowohl zu epischer Breite als auch schwankartiger Komik.
Falls jetzt der Eindruck entstanden ist, Flammenbucht wäre ein allzu vergeistigtes Vergnügen, kann allerdings Entwarnung gegeben werden. Bei aller Kunstfertigkeit ist der Autor auch ein guter Geschichtenerzähler, der es versteht, Einzelschicksale mit den Fährnissen einer ganzen Welt zu verknüpfen. Es ergeben sich im Laufe der Handlung etliche Bilder vom großen Zusammenhang, und viel Spannung wird auch aus der Spekulation gezogen, was nun wirklich auf Gharax vor sich geht.
Man hat es hier mit Fantasy zu tun, die sich abhebt - und zwar nicht nur im Kreis der deutschen Fantasy. Deshalb als letzter Tip: Wer eine weitere Zauberer-Drachen-Elfen-Geschichte vor dem üblichen moralischen Gut-gegen-Böse-Hintergrund lesen will, Finger weg, - ansonsten: zuschlagen und etwas Neues erleben!
(rezensiert von: mistkaeferl)
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The Scar

Fazit: Fantasy vor einem neuen Hintergrund, die besonders auch Leser mit einem Sinn für Ästhetik anziehen wird.



weitere Rezensionen:

Flammenbucht:
Worum's geht:
Ein langer Prolog erzählt die Geschichte von sechs Städten aus uralter Vergangenheit. Fünf davon sind bereits untergegangen. Nur Harsas am Nordmeer hat bisher die Zeiten überdauert. Und so, wie eine alte Frau die Geschichte von Durtha Slargo erzählt, wird das Schicksal der letzten alten Stadt mit der Prophezeiung verknüpft: Die Goldéi dringen aus dem Nebel und in ihrem Ansturm versinkt die Harsas in einem Alptraum. Rumos Rokariac ist auf dem Meer unterwegs in Begleitung des Großmerkanten Aelarian. Sie gelangen schließlich nach Morthyl, denn der Leuchtturm auf Fareghi mit seinem magischen Feuer ist in der Hand der Feinde und die Weiterfahrt auf dem Meer nicht möglich. Baniter Geneder langt am Ende seiner diplomatischen Mission wieder in Sithar an, um Königin Inthara seinem Kaiser zu vermählen, doch der ist tot und die politische Lage völlig verändert. Nhordukael ist der Auserwählte der Quelle "Auge der Glut" und geht seinen Weg, die Sphäre zu erschließen und seine Macht zu vermehren. Die Kaiserresidenz fällt ihm als erstes zum Opfer. Laghanos, der zweite Auserwählte, scheint im Innern des Heiligen Spektakel ebenfalls am Ziel seiner Bestimmung angekommen zu sein. Beide wissen sie nicht, ob sie Herren der Magie oder Spielbälle anderer sind. Doch auch der neu inthronisierte junge Kaiser hat eine magische Ausbildung und spielt sein eigenes Spiel um die Macht der Welt. Als dann die Goldéi Fareghi erreichen, überstürzt sich alles.

Bewertet mit Sternen (Besucher-Rezension):
Lange Zeit wird nicht klar, wie der Prolog und die Geschichte der Urvergangenheit in die Geschehnisse der Haupthandlung eingebunden sind, aber etwa ab der Buchmitte werden die Verknüpfungen offenbar. Die Handlung ist auf mehrere Erzählstränge aufgespalten, die sich nur langsam zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Das erschwert den Überblick ein wenig, erhöht andererseits das Lesevergnügen.
Eine Schicht ist das politische Geschehen der Fürstenebene, klassisch höfisch mit mächtigen Kirchenvertretern usw. Intrigen werden von langer Hand vorbereitet und ihre Saat geht oft quälend langsam auf, häufig dann doch mit Überraschungen.
Eine zweite Ebene ist das Geschehen um die Auserwählten, die Befehlsgewalt über magische Quellen erlangen, aber offensichtlich auch Schachfiguren noch undeutlich sichtbarer Mächte sind, denen sie nur teilweise begegnen. Sie gestalten die politische Welt durchaus, denn wo sie eingreifen, fallen Städte und gehen Heere unter.
Eine dritte Ebene wird von Magiern beherrscht, die auf beiden Feldern spielen und mal hier, mal dort auftauchen, durchaus intrigant, teilweise undercover, auf alle Fälle immer für Überraschungen gut.
Magische Artefakte gestalten die Welt und die Geschehnisse in ihr zusätzlich komplex. Und dann ist über die Quellen noch eine ganze Reihe anderer Welten mit Gharax verbunden bzw. wird durch die Magie ausgezehrt (eigentlich logisch, denn eine Quelle braucht Zustrom). Dieses Kaleidoskop ist schwer zu überblicken, aber außerordentlich reizvoll.
Während man im ersten Band des Zyklus den Eindruck eines langsamen Stellungsaufbaus haben kann, finden hier jetzt einige klare Züge mit wechselseitigem Positionsgewinn statt. Einige Figuren fallen, aber das Endspiel ist noch lange nicht erreicht.
Im Gegensatz zum ersten Band ist die Schilderung der Geographie hier weniger ausgeprägt, das Reisemotiv steht nicht im Vordergrund.
(rezensiert von: wolfcrey)

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