SILBERFLÜGEL
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2 Rezensionen
-Schatten, der Fledermausjunge, schwebte über die Böschung des Baches, als er hörte, wie der Käfer seine Flügel ausprobierte. Daraufhin holte er kräftiger mit den Schwingen aus und wurde so immer schneller, je näher er dem summenden Geräusch kam. Er selbst war vor dem Nachthimmel kaum zu erkennen, nur die Silberstreifen in seinem dichten schwarzen Fell schimmerten im Mondlicht.-
1. Teil: Schatten
Zyklus/Band Fledermaus-Trilogie (1)
Autor Kenneth Oppel
Original Silverwing
Erscheinungsjahr 1997
Verlag Beltz, Edition Anrich
ISBN 3-89106-406-3
Subgenre Animal Fantasy
Seitenzahl 344
Probekapitel -
Worum's geht:
Der junge Fledermausjunge Schatten gilt als der schwächste Junge der Silberflügel-Kolonie. Doch als er einen verbotenen Blick auf die Sonne wirft, bricht er damit das uralte Gesetz, das die Eulen erlassen haben und sein Leben ändert sich fatal.
Er verliert seine Heimstatt, wird auf das Meer hinausgeweht und kommt letztendlich hinter das Geheimnis der Feindschaft zwischen Eulen und Fledermäusen. Doch ein Problem gibt es: Wären ihm und seiner Freundin Marina, die er während seiner Reise kennenlernt doch bloß nicht die beiden großen Kannibalenfledermäuse auf der Schliche, die einen schrecklichen Plan umsetzen wollen…
Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Eine kleine, nicht repräsentative Umfrage im Bekanntenkreis: "Wie fliegt eine Fledermaus?" Antwort in 99,9 % der Fälle: Sie flattert. Schatten, der schmächtige Fledermausjunge und Held dieses Buches, "flattert" nicht, er "schwebt" und das macht in der Vorstellung des Lesers den gewissen Unterschied. Vor seinem geistigen Auge entsteht nicht das Bild einer unsympathischen Kreatur mit dicklichem, pelzigem Körper und lederartigen Flügeln, sondern das eines eleganten Jägers der Nacht. Äußerst geschickt wirbt Kenneth Opple weiter um Sympathie für seinen ungewöhnlichen Protagonisten und benutzt dabei einen alten Schriftstellertrick: er vermenschlicht das Tier. Schatten ist zu früh zur Welt gekommen und deswegen kleiner und zarter als die anderen Fledermausjungen. Seine Mutter kümmert sich rührend um ihren Sohn, der ohne seinen verschollenen Vater aufwachsen muß. Chinook hingegen ist das vielversprechendste Junge der Fledermauskolonie. Er ist zwar nicht im Übermaß mit geistigen Gütern gesegnet, aber Schatten würde alles dafür geben, einen solchen Körper wie Chinook zu besitzen. Außerdem ist Chinook ein Angeber und hackt gerne auf Schatten herum. Er schnappt ihm eine Bärenspinnermotte vor der Nase weg, prahlt damit, daß er diese Nacht zwei der so schwer zu fangenden Tiere verspeist hat, schwärmt von seinem tollen Vater, der angeblich eine riesige Flügelspannweite besitzt und einmal sogar eine Eule getötet hat. Solche Angebertypen wie Chinook kennt jedes Schulkind und es dürfte kein Zweifel darüber bestehen, auf wessen Seite die Sympathie der jungen Leser zu finden ist. Wer so schreiben kann wie Kenneth Oppel, muß sich nicht -wie er in seinem Nachwort- fragen, ob Kinder in der Lage sind, sich mit einer Fledermaus zu identifizieren. Der kleine, schmächtige Schatten ist ein Außenseiter, der seine Abenteuer mit Herz, Mut und Verstand meistert -und mit Hilfe seiner Freundin Marina, die dieselben positiven Charaktereigenschaften wie Schatten besitzt und in ihrer Kolonie ebenso ein Außenseiter ist, weil sie von Menschen beringt wurde.
Oppel macht es dem Leser auch noch auf andere Weise leicht, sich mit den fliegenden Säugetieren zu identifizieren: er erzählt seine Geschichte konsequent aus dem Blickwinkel der Fledermäuse, so daß man sich nach einiger Zeit fragt, ob die Tiere nicht recht haben, wenn sie glauben, daß die Beringung durch Menschen, Teil einer mythischen Prophezeiung ist, die sich in naher Zukunft erfüllen wird, obwohl man doch ganz genau weiß, daß Menschen Tiere beringen, um ihre Lebensgewohnheiten nachvollziehen zu können. Auf höchst interessante Weise beleuchtet Kenneth Oppel so die Themen Glauben, Religion, Entstehung von Mythen und die gefährliche Faszination von Sekten, die ihre Mitglieder so lange einer Gehirnwäsche unterziehen, bis diese völlig verblendet sind.
Für Spannung sorgen drei, vier wohlgesetzte "Paukenschläge" und Goth, die skrupellose Kannibalenfledermaus aus dem Dschungel.
(rezensiert von: Top Dollar)
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Watership Down/Unten am Fluß

Fazit: Kleine Fledermaus - ganz groß.



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Silberflügel (Besucherrezension):
Warum's so gut ist:
Eine faszinierende Geschichte, die besonders die Fledermäuse in ein besonderes Licht rückt. Viele Menschen verbinden mit Fledermäusen immer noch Blutsauger, Dracula, Vampire und was es alles gibt und haben leider auch häufig Angst vor diesen Tieren. Aber damit es mal gesagt sei: Blutsaugende Fledermäuse gibt es im hohen Norden nicht! Und wenn, dann saugen Fledermäuse nur das Blut von Tieren, nicht dass von Menschen. Was, wie ich finde ein Lob verdient, ist, dass Kenneth Oppel sich richtiggehend und umfangreich über die Tiere, über die er in seinem Roman schreibt, informiert hat. Schon deshalb ist es lesenswert. Jedoch beschreibt er genauso passend, vielleicht ein bisschen zu menschlich, die Gefühle und den Werdegang des jungen Fledermausjungens Schatten. Dieser entwickelt sich im Verlauf des Buches von einer schwachen zu einer selbstbewussten Persönlichkeit. Aber erwähnt sei noch einmal: Es ist zweifelnswert, ob eine Fledermaus so denkt und fühlt, wie Oppel es hier beschreibt. Aber darüber ist hinwegzusehen, wenn man die Geschichte und die Schreibweise beachtet. Dieses Buch gehört nicht zu der Kategorie Bandwurmsätze, wie z.B. Per Anhalter durch die Galaxis, d.h. man muss sich nicht übermäßig anstrengen, den Zusammenhang zwischen Satzanfang und Satzende zu finden, wie bei eben erwähntem Buch. Im Großen und Ganzen ist es angenehm zu lesen. Der Autor bombardiert einen ebenfalls nicht mit einer Welle aus komplizierten Fachausdrücken, die man ohnehin nach drei Sätzen wieder vergessen hat und spätestens bei der nächsten Wiederholung nachlesen muss. Im Nachwort schreibt der Autor: Über viele Tiere ist schon geschrieben worden und die meisten von ihnen sind mehr oder weniger schnuckelig: Pferde, Mäuse, Kaninchen, Schweine und sogar Spinnen. Aber würden junge Leser in der Lage sein, sich mit Fledermäuse zu identifizieren?
Ich persönlich bin mir nicht unbedingt sicher, ob man ausgerechnet das Wort "identifizieren" benutzen sollte. Aber ich finde es bemerkenswert, dass Oppel sich gezielt eine Tierart heraus gesucht hat, gerade weil sie nicht der Norm entspricht. Genau damit hat er das Buch meiner Meinung nach noch sympathischer gemacht.
(rezensiert von: Ahkuna)

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Fazit:
Eine spannende, abwechslungsreiche Abenteuer-Geschichte, die sich durch ihren Ideenreichtum auszeichnet.

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