NACHTFLÜGEL
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Wertung: 3 von 5
1 Rezension
-Wir haben Segel, damit wir gleiten können. Dafür benutzen wir sie. Und zu keinem anderen Zweck. Mach dich nicht noch andersartiger, als du schon bist, Dämmer. Andersartigkeit kann in einer Kolonie schwer bestraft werden.-
Kapitel 4-Der Pakt
Zyklus/Band Fledermaus-Trilogie (Prequel)
Autor Kenneth Oppel
Original Darkwing
Erscheinungsjahr 2007, dt. 2008
Verlag Beltz & Gelberg
ISBN 978-3-407-81029-8
Subgenre Animal Fantasy
Seitenzahl 468
Probekapitel -
Worum's geht:
Dämmer ist anders als die anderen Chiropter, die flugunfähige Urahnen der Fledermäuse.
Er kann nicht nur im Dunkeln sehen, sondern verspürt zusätzlich noch den unbändigen Drang, seine Segel zum Fliegen einzusetzen. Natürlich hält der Großteil seiner Kolonie ihn für einen Sonderling und macht ihn schließlich sogar für ein schreckliches Unglück verantwortlich, sodass ihm verboten wird zu fliegen.
Aber Dämmer ist nicht das einzige Lebewesen in der Welt vor 65 Millionen Jahren, das sich von seinen Vorfahren unterscheidet: Auch andere Tierarten verändern sich, und ein Rudel dieser neuen Raubtiere, der Feliden, hat sich ausgerechnet Dämmers Insel als neuen Lebensraum erkoren. Bald ist die ganze Kolonie in großer Gefahr, und nun zeigt sich, dass Andersartigkeit auch ein Vorteil sein kann...
Bewertet mitSternen (Besucher-Rezension):
Das Setting dieses Buchs ist einigen Lesern vielleicht aus computeranimierten Filmen vertraut, die sich mit der Tierwelt nach dem Aussterben der Saurier befassen. Laut Oppel sind die Dinosaurier sowohl durch den plötzlichen Kälteeinbruch nach einem Meteoriteneinschlag als auch durch eine geheimnisvolle Krankheit so gut wie verschwunden. Nun beginnen die Vögel und die Säugetiere mit der Ausbreitung über den Planeten. Die Welt ist insgesamt logisch gut ausgestaltet und entspricht meines Wissens nach der wissenschaftlichen Auffassung der damaligen Zeit. Allerdings tauchen meiner Meinung nach zu viele Fachbegriffe als Tiernamen auf - es kommt ein wenig unglaubwürdig daher, wenn ein Tierjunges eine fremde Art nur aufgrund seiner Beobachtungen als Soriciden bezeichnet...

Der Leser sieht die Welt mit den Augen des Chiropterjungen Dämmer, der gerade wegen seiner Schwächen sehr sympathisch wirkt. Allerdings fällt es manchmal schwer, daran zu denken, dass alle Charaktere der Geschichte urzeitliche Tiere sind, denn diese sind sehr stark vermenschlicht, spinnen Intrigen und haben die gleichen Emotionen wie Menschen auch. Manchmal hätte ich mir da ein wenig mehr "Realismus" gewünscht (statt sich vor Lachen auf dem Baumstamm zu kugeln, hätten sich die Chiropter z.B. auch anders, gewissermaßen fledermausmäßiger freuen können), damit die Atmosphäre der urzeitlichen Welt gewahrt wird. Da das Buch zumindest bei mir den Anschein erweckte, über Vorgänge der Evolution aufklären zu wollen, fand ich hier die Vermenschlichung etwas problematisch. Die Tiere entscheiden sich dazu, auf einmal Fleisch zu fressen und treffen die rationale Entscheidung, die restlichen Saurier auszurotten - das geht mit der Evolutionstheorie nach Darwin überhaupt nicht konform. Hier muss natürlich jeder Leser selbst entscheiden, inwiefern man sich davon stören lässt oder nicht.

Die Geschichte von Dämmer ruft den Leser eindeutig zur Toleranz auf. Der junge Chiropter ist aufgrund seiner körperlichen Eigenschaften ein Außenseiter, obwohl er im Grunde genommen von den anderen Chiroptern bewundert werden müsste, da er über nützliche Fähigkeiten verfügt. Seine Kolonie beurteilt ihn jedoch nur nach seinem fremdartigen Aussehen. Wer die Bücher der Fledermaus-Trilogie gelesen hat, von der Nachtflügel die Vorgeschichte sein soll, weiß, dass dieses Motiv der Andersartigkeit auch dort die tragende Rolle spielt. Das Prequel dreht sich einfach um eine ähnliche Geschichte in einem anderen Gewand. Es kann auf jeden Fall unabhängig von der Trilogie gelesen werden (es spielt immerhin 65 Millionen Jahre eher...), ich würde vielleicht sogar empfehlen, es als Einzelbuch zu lesen, denn dann erscheint die Hauptthematik noch neu.
In der Geschichte gibt es mehrere spannende Szenen, und durch kurze Einblicke in die Denkweise des Anführers der Feliden wird die Spannung noch gesteigert. Insgesamt ist das Buch zwar durchaus kurzweilig und unterhaltsam, wer aber die anderen Bücher bereits kennt, wird sich vermutlich ein wenig langweilen, und manche Ereignisse sind auch zu vorhersehbar gestaltet.
(rezensiert von: Nala)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Mittelmäßig spannende Umsetzung des bewährten Motivs Außenseiter beweist seinen Wert für die Gemeinschaft.


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