KRIEG DER KÄUZE

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1 Rezension
-Olma wurde im Niemandsland geboren. Er erblickte das rosafarbene Licht der Morgendämmerung zum erstenmal in dem verlassenen Eisenbahnwaggon, den seine Eltern vor einiger Zeit zu ihrem Wohnsitz gemacht hatten.-
1
Zyklus/Band -
Autor Martin Hocke
Orginal Am an Owl
Erscheinungsjahr 1995, dt. 1996
Verlag Weitbrecht (TB: Heyne)
ISBN 3-552-72170-5
Subgenre Animal Fantasy
Seitenzahl 494
Probekapitel -
Worum's geht:
Der Steinkauz Olmo wächst im tristen Niemandsland auf und lernt, was er als Eule wissen muß. Doch entdeckt er bald dunkle Wälder und aufregendere Länder, als seine Heimat es ist, und erfährt, daß dieses Land für Steinkäuze verboten ist - es ist das Land der größeren Waldkäuze und Schleiereulen, die seinesgleichen nicht in ihren Revieren dulden. Doch der Gedanke daran läßt Olmo keine Ruhe, und schließlich entscheidet er sich, in die verbotenen Wälder, das Stammland der Eulen, einzudringen. Dort, wo sich die verschiedenen Eulenarten erbitterte Kämpfe liefern, wird sich mehr als nur Olmos Schicksal entscheiden...

Warum's so gut ist:
Im Prinzip ist auch diese Geschichte aus der Welt der Eulen nach demselben Strickmuster wie die meisten Tierfabeln gebaut: Elementare Themen werden behandelt, und der Hauptcharakter bricht alte Schemata auf, um die Welt zu revolutionieren.
Dennoch herrscht hier ein vergleichsweise düsterer Grundton vor - allein schon, weil der größte Teil der Handlung sich natürlich des Nachts abspielt. Doch ist auch die ganze Geschichte düster und traurig und bietet nur wenig erfreuliches für den Helden Olmo. Der rebellische Steinkauz steht nahezu archetypisch da als Held, der keiner sein will, als Poet, der nach seinem Gutdünken leben will, aber von der Gesellschaft in andere Bereiche gezwängt wird und so den Kampf gegen die Konventionen aufnimmt.
Die Eulen sind zum Großteil stark vermenschlicht, und wenn man möchte, ist die ganze Geschichte auch eine Parabel auf unsere Gesellschaft: Zwar wird durchaus dargestellt, wie die Eulen uns Menschen sehen und wie sie darunter zu leiden haben, aber eigentlich leiden sie vielmehr unter sich selbst und haben die gleichen grundlegenden Probleme, wie sie in der menschlichen Gesellschaft auftreten: Unterdrückung der Schwächeren, Rassenkonflikte, Vorurteile.
In poetischer Sprache und mit beeindruckenden Bildern werden moralische Fragen diskutiert, die in der magisch anmutenden Welt der Eulen fremd und zugleich vertraut erscheinen. Manchmal schimmert ein wenig Witz durch die Worte, aber am Ende überwiegen die tragischen Elemente.
Gerade deswegen ist das Buch nicht unbedingt leicht zu lesen und hat trotz der grundsätzlich interesssanten Geschichte einige Längen, durch die man sich kämpfen muß, aber für Eulenliebhaber und Leser, die sich auch von etwas anspruchsvollerer Literatur nicht abschrecken lassen, lohnt es sich dennoch. Hocke hat seine Eulengeschichten mittlerweile mit zwei weiteren Romanen fortgesetzt.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Zur Übersetzung: übersetzt von Irene Bonhorst

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Fazit: Schwierige, düstere Tiergeschichte und Parabel auf unsere Gesellschaft.


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