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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Es war still in der Kapelle der Comyn-Burg, die leer war bis auf sie selbst und die auf die Wand gemalten Figuren von Camilla, Hastur und Cassilda, im alten Stil ausgeführt: Camilla, die Arme voller Sommerfrüchte, Cassilda mit Sternenblumen in der Hand, Hastur, schweigend und starr vor den Frauen, so teilnahmslos wie vor ihr auf der Bahre Gabriel.-
Zyklus/Band Darkover; Kurzgeschichte (in: Das große Lesebuch der klassischen Fantasy)
Autor Marion Zimmer Bradley
Original Bride Price
Erscheinungsjahr 1987, dt. ohne Angabe
Verlag - (s. Anthologie)
ISBN - (s. Anthologie)
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 13
Probekapitel -
Worum's geht:
Rohana erinnert sich: Als junge Frau wurde sie auf ihre Hochzeit mit einem Fremden - Gabriel Ardais - vorbereitet. Sie konnte vorher den Bräutigam nur einmal kurz sehen, denn das ist bei den Adligen so Sitte. Es werden die Häuser Ardais und Aillard verheiratet, nicht Rohana und Gabriel, und gegen diese Sitte sträubt sie sich. Aber die Vorbereitungen sind zu weit fortgeschritten um noch etwas zu ändern. Ihre Mutter Liane und ihre Kindfrau Sarita versuchen ihr die Heirat schmackhaft zu machen.
Bibibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Eigentlich spielt die Geschichte in der Kapelle der Comyn-Burg. Denn dort befindet sich die sich zurückerinnernde Rohana Ardais, doch da die Geschichte von zwei kurzen Absätzen abgesehen nur eine Erinnerung ist, kann man diesen Schauplatz vernachlässigen. Insgesamt ist das Setting nicht sehr wichtig, denn die Geschichte besteht fast ausschließlich aus Dialogen oder kurzen zusammenfassenden Szenen; nur ein Aspekt des milieuartigen Settings ist wichtig: Das Verheiraten von einander unbekannten Kindern von Adelshäusern.
Phantastische Elemente spielen nur eine sehr untergeordnete Rolle; in dem fiktiven Setting gibt es wohl eine magische Kraft, die Laran-Gabe, mit der man u.a. Gedanken lesen kann, aber niemand scheint diese Gabe einzusetzen.
Rohana Ardais Erinnerungen umfassen vier wichtige Figuren: Im Zentrum steht sie selbst als sie noch eine junge Aillard-Adlige war und ihr erster Abend als Ardais-Adlige. Einerseits fürchtet sie sich vor dem Verlust ihrer selbst, wenn sie alles aufgibt, sogar ihren Namen, und zu einem Anhängsel ihres Mannes wird, da es ihr an Kraft fehlt, ihren Willen durchzusetzen. Andererseits ist sie gerührt von Gabriel, der nicht der ruppige Adlige ist, selbst nicht den stärksten Willen hat, sich um die Tochter aus der ersten Ehe sorgt (Gabriel ist eigentlich nicht mehr so jung) und sich in Rohanas musikalische Fähigkeiten verliebt hat. Ihre Mutter Liana versucht die Heirat mit rationalen Argumenten und Altersweisheiten näher zu bringen, während die Kindfrau Sarita mit eher schlicht gestrickten Alltagsweisheiten versucht Mut zuzusprechen. Die Figuren sind natürlich nur schwach charakterisiert, aber in einem schönen Ebenmaß, so daß sie glaubwürdig und rund wirken.
Die Erinnerungen reflektieren kurz verschieden Probleme und Gefahren von Vernunftehen, bzw. Zwangsheirat zwischen Fremden. Aufgrund der starken Dialoglastigkeit wirkt diese Geschichte beinahe wie ein kleines Theaterstück. Ob der gewaltigen Kürze fehlt es sehr an Eindringlichkeit und Ausgewogenheit. Der einsträngige Handlungsaufbau entwickelt sich trotz seiner Kürze episodenhaft (zwei) und progressiv. Die Spannung soll aus den jeweiligen Umgang der Figuren mit der Heirat entstehen.
Die Erinnerungen werden aus der personalen Perspektive Rohanas geschildert, wobei die Stilhaltung neutral ist und die Sätze und Wortwahl eher unauffällig sind.
(rezensiert von: Theophagos)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
-
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Rohana erinnert sich an ihre Wünsche und Ängste, als sie noch den Namen Aillard trug; Dialoge um Vernunftsehen und Zwangsheirat in einer ungewöhnlichen Kurzgeschichte.


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