HIEROS REISE
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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-Computersucher, dachte Hiero. Das klingt interessant und wichtig. Aber, fügte der pessimistische Teil seines Ich sogleich hinzu, auch ziemlich unverständlich, vorläufig wenigstens.-
1 Das Zeichen des Angelhakens
Zyklus/Band Hiero (1)
Autor Sterling E. Lanier
Original Hiero's Journey
Erscheinungsjahr 1973, dt. 1975
Verlag Heyne
ISBN 4-453-30315-6
Subgenre Science Fantasy
Seitenzahl 384
Probekapitel -
Worum's geht:
Hiero ist ein Priester, der zum Kampf körperlicher und geistiger Art trainiert ist, und außerdem draußen gut überleben kann. Das hat er auch bitter nötig, denn die Welt ist tausende von Jahren nach dem "Tod", der atomaren Zerstörung, kaum mehr wiederzuerkennen. Gefährlich mutierte - intelligent gewordene - Tiere durchstreifen die riesigen Wälder, und die Menschen leben in kleinen Siedlungen zurückgedrängt. Die größte Gefahr jedoch geht von der Schwarzen Bruderschaft aus, mutierten Menschen mit riesigen geistigen Kräften, die sich den Rest der Menschheit zum Untertan machen wollen.
Um gegen sie zu bestehen, wird Hiero aus seiner Abtei ausgesandt, um längst vergessene Hilfsmittel der früheren Zivilisation zu suchen, die den Kampf gegen die Schwarze Bruderschaft erleichtern sollen. Zusammen mit seinem klugen Reittier, dem Elch Klootz, zieht Hiero in sein Abenteuer. Nebst allerlei Gefahren warten auch neue Freunde auf ihn...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Das Horrorszenario des Atomkriegs liegt in Hieros Reise schon eine ganze Weile zurück, hat aber aufgrund der veränderten, gefährlichen Welt und dem sichtbaren Niedergang der Menschheit seinen Schrecken nicht verloren. Lanier ist es gelungen, eine interessante wieder-verwilderte Natur darzustellen, gegen die der Mensch kaum bestehen kann. Die Schauplätze sind riesige Wälder, Moore, Uferlandschaften und ab und an eine versunkene Stadt, die Wesen, denen Hiero begegnet, meistens monströs und darauf aus, den Helden aufzufressen oder ihm sonstwie zu schaden. Auch wenn viele Wesen sozusagen Standard-Mutanten sind, wie sie auch in einem Groschenroman auftauchen könnten, gibt es ein paar originelle und sehr gelungene Ausnahmen, die Laniers Szenario zu etwas Außergewöhnlichem machen. Besonderen Augenmerk hat der Autor aber auch auf die Weiterentwicklung der menschlichen Kultur gelegt: Relikte aus der Vergangenheit haben eine ganz eigene Bedeutung, und die weiße Bevölkerung wurde in eine eher untergeordnete Rolle gedrängt, was zu recht interessanten Konstellationen führt (die Hauptpersonen sind übrigens indianischer oder afroamerikanischer Abstammung). Da Hiero ein christlicher Priester ist, erfährt man auch viel über die Entwicklung des Glaubens und was für einen Einfluß der Atomkrieg darauf hatte.
Besonders zu Beginn ist man sehr auf Hiero als Hauptperson angewiesen, weil er alleine durch die Gegend reitet - seine Kommunikation beschränkt sich auf telepathischen Gedankenaustausch mit seinem Elch. Die intelligenten Tiere sind ein schöner Aspekt des Buches, die vor allem in Form des später hinzukommenden Bären Gorm auch für eine Portion Humor sorgen. Die hat man auch nötig, denn Hiero ist fast eine Spur zu sicher, zu übermenschlich gut, um als alleiniger Held auszureichen. Je mehr Begleitung er bekommt, desto interessanter liest sich das Buch.
Zusammen mit dem Helden bestreitet der Leser eine einfache Queste, einen mit Hindernissen gesäten Weg. An vielen Stellen und auch am Sprachstil des Autors, der sich selbst recht häufig mit Erklärungen und Hintergrundinformationen einbringt, merkt man Hieros Reise sein Alter von über dreißig Jahren an. Die Angst vor atomarer Vernichtung, die während des kalten Krieges präsent war, ist Zeugnis dafür, und einige handlungstechnische Ideen, die man in der Zwischenzeit schon des öfteren gelesen oder auch in Filmen gesehen hat - wer erinnert sich nicht an diverse Szenen, wo ein Kreuz-Anhänger eine tödliche Kugel abfängt? Ein Relikt ist das Buch deswegen aber noch nicht, denn die Ideen, das düstere, aber äußerst lebendige Zukunftszenario und der nette Humor machen sich auch heute noch sehr gut.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Die sterbende Erde

Fazit: Postapokalyptische Fantasy, die trotz Staub-Patina noch einiges zu bieten hat.


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