DAS INNERSTE LICHT

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Wertung: 4 von 5
1 Rezension
-An einem Herbstabend, als Londons Mißgestalt sich in einem feinen blauen Dunst gehüllt hatte und die fern sich erstreckenden Straßen und weiten Ausblicke der Stadt wunderbar schienen, schritt Mr. Charles Salisbury langsam die Rupert Street hinunter und näherte sich langsam seinem Lieblingsrestaurant.-
I
Zyklus/Band - (Zusammen mit Der große Pan in: Der große Pan)
Autor Arthur Machen
Original The Inmost Light
Erscheinungsjahr 1926, dt. 1994
Verlag Piper
ISBN 3-492-11404-0
Subgenre Klassische Phantastik, Science Fantasy
Seitenzahl 38
Probekapitel -
Worum's geht:
Der Gentleman Mr. Dyson läuft in London zufällig einem alten Bekannten über den Weg. Es ist Charles Salisbury, der einstmals in einer engen (finanziellen) Klemme steckte, sich jetzt aber gut gemacht hat - ein wohlhabender Onkel ist verstorben. Der Exzentriker Salisbury erzählt von seiner Wissenschaft - die Physiologie von London. Er hat dem an Geheimnissen interessierten Dyson eine sonderbare Geschichte zu erzählen - die Geschichte vom Harlesden-Fall, wo die Frau Dr. Blacks zunächst verschwunden und dann unter höchst mysteriösen Umständen verstorben war...

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Das Geschehen trägt sich zur Gänze im "realen" London des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu. Ausgangspunkt ist allerdings die Londoner Vorstadt Harlesden. Das Leben der Stadt trägt sich weitgehend im Hintergrund zu, aber dennoch vermittelt die Geschichte ein deutliches Gefühl spezifischer Londoner Urbanität.
Das phantastische Element schwebt wieder zwischen den Genres Fantasy, SF und Horror. Schon die Gestalt des Dr. Black verdeutlicht dieses - er ist Arzt, also Naturwissenschaftler, und gleichzeitig Okkultist - und was er seiner Frau antut, das gehört definitiv ins Reich des Horrors. Wieder gilt, daß der Leser kaum einen direkten Blick auf das phantastische Element wirft und wenn, dann tritt dieses verhältnismäßig unspektakulär auf - auch wenn es etwas Entsetzliches bedeuten mag.
Auch wenn durchaus ein paar Figuren auftreten, spielen nur zwei eine größere Rolle: Mr. Dyson und Mr. Salisbury. Beide sind Londoner Gentlemen, die (jetzt) über ausreichend Geld verfügen, um nicht in Sorge sein zu müssen. Salisbury ist wesentlich exzentrischer und dazu ein ausgeprägter Lebemann, scheinbar ein Literat, doch was er an seinem Schreibtisch produziert, entgeht seinen Mitmenschen. Dyson ist sehr viel nüchterner und gewöhnlicher, aber auch intelligenter und hartnäckiger, gerade was das Lösen von Rätseln angeht. Die anderen sind zumeist Funktionsträger, die einen Plotpunkt zu übermitteln haben, dennoch gelingt es Machen allen Figuren eine gewisse Plausibilität und Lebendigkeit einzuhauchen.
Ähnlich wie in der Geschichte Der große Pan geht es hier um Neugierde - einerseits bewirkt sie Schlechtes, andererseits kann sie aber auch dieses aufdecken. Die Handlung erinnert an klassische Detektiv-Geschichten, nur daß der Zufall einen sehr großen Einfluß hat und es quasi zwei Ermittler gibt. Auf den ersten Blick erscheint die Tat des Dr. Black auch eher unspektakulär, denkt man aber genauer darüber nach, so ist sie wahrhaft monströs.
Machens Sätze sind lang, aber sehr elegant und durchaus flüssig zu lesen. Die Dialoge ist ihm sehr gut gelungen.
(rezensiert von: Theophagos)

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Fazit: Vom Schaden und Nutzen der menschlichen Neugier; ein sehr gutes Werk der "Old Weird", welches allerdings wiederum einiges an Phantasie vom Leser abverlangt.


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