DER KATZENPYJAMA

Anderer Meinung?

Dieses Buch für Bibliotheka Phantastika rezensieren:
Mitarbeiter gesucht

Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
2 Sterne = unbefriedigend
1 Stern = übel
Wertung: 4 1/2 von 5
1 Rezension
-Was gibt es über mein geheimes Ich, mein Unterbewußtsein, meinen kreativen Dämon zu sagen, der diese Geschichten für mich schreibt?-
Vorwort: Brabury schreibt und fühlt sich wohl
Zyklus/Band -
Autor Ray Bradbury
Original The Cat's Pajamas
Erscheinungsjahr 2004, dt. 2005
Verlag Edition Phantasia
ISBN 3-937897-09-7
Subgenre Phantastik (u.v.m.)
Seitenzahl 182
Probekapitel -
Worum's geht:
20 Kurzgeschichten und ein Erzählgedicht quer durch Genres und Stile sind in diesem Band versammelt.
Ein Farbiger, der seine Haut bleichen möchte; ein Bluter, der seine Ex-Freundin samt neuer Liebe diffamieren will; ein Mann und eine Frau, die sich um ein ausgesetztes Kätzchen streiten; drei Geschwister, die des nachts gerne Gespenster beobachten; eine Raumschiffbesatzung, die auf einem fremden Planeten auf unglaubliche Wesen trifft; einen Zug, der in die Vergangenheit fährt - diese und viele andere erwarten den Leser in Der Katzenpyjama.

Bibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Mit einer ganzen Reihe an unterschiedlichen Geschichten fesselt Bradbury in diesem Band den Leser - alle folgen mehr oder weniger dem Muster der klassischen Kurzgeschichte. Die Vielfalt der Themen und Stilrichtungen läßt einen bei jeder einzelnen davon für etwa 10 Seiten in eine neue Welt eintauchen. Vor allem aber zeigt sich auch die ganze Bandbreite von Bradburys schriftstellerischem Können: Da gibt es Ein vorsichtiger Mann stirbt, eine gemeine, kleine Thriller-Geschichte, die komplett in der eher ungewöhnlichen zweiten Person erzählt ist, ohne daß es beim Lesen in irgendeiner Form seltsam oder gestelzt anmutet. Alle meine Feinde sind tot dagegen ist ein beinahe skurriler, aber dennoch todernster Dialog.
Schwieriger wird es schon, wenn man die Geschichten in Schubladen einordnen möchte. Eine Frage des Geschmacks, mit die eindrucksvollste Geschichte der Sammlung, ist Science Fiction mit einem Hauch Philosophie - aufgrund der ungewöhnlichen Perspektive schön und erschreckend zugleich. Dreimal wird in Bradburys Erzählungen durch die Zeit gereist. Die Gespenster ist fast etwas wie ein trauriges Märchen, in dem drei Geschwister Abschied von der Kindheit nehmen. Manche der Geschichten bestechen einfach durch eine geniale Idee, am meisten wohl Heil, Häuptling!, wo in einer alternativen Zukunft oder Gegenwart Amerikas Ureinwohner auf völlig unerwartete Weise ihr Land zurückerobern.
Mehr als die Hälfte der Geschichten enthalten keine phantastischen Elemente, verfehlen es aber nie, einen eigenen Zauber innerhalb ihres kleinen Kosmos aufzubauen.
In einem Vorwort erhält man nicht nur Hintergrundinformationen zu den einzelnen Geschichten, sondern auch einen kleinen Einblick in die Arbeitsweise des Autors. Allerdings sollten Leser, die gerne unvoreingenommen die Geschichten genießen möchten, daß Vorwort lieber als Nachwort lesen, denn es werden einige Details verraten.
Thematisch gibt es einige Komplexe, die Bradbury wohl länger oder immer wieder zum Schreiben bewegt haben - nebenbei gesagt liegt der Entstehungszeitraum der Geschichten immerhin zwischen 1946 und 2003. Das Verhältnis von Farbigen zu Weißen Amerikanern kommt in drei Geschichten zur Sprache, in Chrysalis und Die Verwandlung ist die Hautfarbe Initiator der Handlung. Auch die Liebe zur Kunst - vor allem zu Büchern und zur Literatur - spricht aus einigen der Erzählungen, besonders gelungen ist hier die Zeitreise in Der Mafioso-Betonmischer. Ansonsten ist es eher die uramerikanische Eisenbahn, die Reisen durch die Zeit in den Geschichten aulöst.
Gruseln, lachen, ekeln, freuen, hoffen, zittern und noch einiges mehr lassen Bradburys Geschichten den Leser - und nicht immer auf die erwartete Art und Weise. Das läßt nun vielleicht nicht unmittelbar die Herzen von Fans des Phantastischen höher schlagen, aber mit Sicherheit das Herz eines jeden Lesers, der gute Literatur und noch dazu kurzweilige Unterhaltung schätzt.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Die Messerkönigin

Fazit: Ein bunter Reigen an unterschiedlichsten Geschichten, die eines gemeinsam haben - einen begnadeten Schriftsteller an den Tasten...


©mistkaeferl 2002-07. Es ist nicht gestattet, diese Seiten in fremden Framesets darzustellen oder Inhalte anderweitig zu veröffentlichen. Zum Impressum