KINDER DES WASSERMANNS

Anderer Meinung?

Dieses Buch für Bibliotheka Phantastika rezensieren:
Mitarbeiter gesucht

Berwertungsschlüssel:

5 Sterne = spitze
4 Sterne = gut
3 Sterne = geht so
2 Sterne = unbefriedigend
1 Stern = übel
Wertung: 4 1/2 von 5
1 Rezension
-Dem Bischof von Viborg wurde Magnus Gregerson als neuer Erzdiakon zugeteilt.-
1
Zyklus/Band Kurzgeschichte (in: Flug der Zauberer)
Autor Poul Anderson
Original The Merman's Children
Erscheinungsjahr 1973, dt. 1976
Verlag - (s. Anthologie)
ISBN - (s. Anthologie)
Subgenre High Fantasy, Märchen
Seitenzahl 69
Probekapitel -
Worum's geht:
Dem neuen Erzdiakon Magnus Gregerson kommt zu Ohren, daß im Meer vor dem Dorf Als eine Kolonie Meermenschen lebt. Mittels Exorzismus vertreibt er diese. Nur die vier Kinder des Königs der Meermenschen und der menschlichen Frau Agnete bleiben aufgrund unglücklicher Umstände zurück. Um der jüngsten Tochter ein freies Leben an Land unter Christen zu ermöglichen, müssen die Geschwister eine große Menge Gold spenden - dabei ist Gold ein Metall, das für Meermenschen wertlos ist, also nirgends gehortet wird...
Bibibliotheka Phantastika verleihtSterne:
Das Geschehen findet im 14. Jh. statt, also zur Hochzeit der Hanse, die allerdings nur am Rande erwähnt wird. Kultur und Technik spielen nur eine sehr geringe Rolle, die christliche Religion und ihre Einstellung zum Heidentum schon mehr. Die Umwelt an Land wird kaum beschrieben, es werden nur ein paar flüchtige Bemerkungen zum Erzeugen der Stimmung getätigt, das Meer - die Unterwasserwelt - dagegen wird z.T. zum Selbstzweck beschrieben, denn hierin liegt ein Teil des Wunderbaren der Geschichte.
Das Meervolk selbst tritt nur wenig auf, kaum ist die Einleitung vorüber, müssen diese auch schon fliehen. Sie sind seelenlose Wesen, ähneln aber Menschen sehr, sie haben den gleichen Körperbau, sind aber größer und muskulöser. Natürlich können sie unter Wasser atmen. Die vier Kinder teilen die Eigenschaften der Meermenschen mehr oder minder - die jüngste der Vier - Yria - hat so viel von ihrer menschlichen Mutter, daß sie die gefährliche Flucht nicht überstehen würde und sich daher besser für ein Leben unter Menschen eignet.
Es treten für eine so kurze Geschichte sehr viele Figuren auf, es sollen hier nur einige genannt werden. Da sind die vier Kinder Tauno, Eyjan, Kennin und Yria, die sich um das Schicksal Yrias Sorgen machen; die Prostituierte Ingeborg Hjalmarsdatter, die nach christlichen Maßstäben ein schlechtes Leben führt, aber sicherlich nicht der schlechteste Mensch ist, und Kapitän Ranild und seine Mannschaft, eine Bande goldgieriger Halunken, die zu nahezu jeder Untat bereit sind, selbst mit den Seelenlosen sind sie bereit zusammenzuarbeiten. An den Figuren werden Stärken und Schwächen deutlich. Ingeborg ist die klassische "Hure mit Herz", aber mit ein paar Sätzen leitet Anderson plausibel her, warum sie in die Sache hineingerutscht ist - es war in letzter Instanz ihre Entscheidung. Auch ist sie selbst überzeugt, daß sie eine schlechtes Leben führt, und wenn sie zu Geld käme, dann würde sie ein besseres Leben führen. Auch das Sterben ist in dieser Geschichte keine leichte Sache, weder für die, die Töten, noch für die, die Sterben. Es sind schöne, sehr glaubwürdige Charaktere, die aber leider nicht sehr originell sind.
Die Geschichte ist etwas eigentümlich. Es geht um das Schicksal Yrias, doch die tritt tatsächlich kaum auf, die anderen Kinder und deren Verbündeten bemühen sich dieses zu sichern, sie dominieren die Geschichte; die Antagonisten wissen nicht einmal von ihr, sie versuchen einfach nur ihren Vorteil aus der Sache zu ziehen. Auch wenn sich vieles nach actionreicher Goldhatz anhört, so ist es dieses nur in wenigen Teilen, zumal die Protagonisten in vielen Teilen selbstlos agieren.
Die Geschichte bezieht sich auf die späteren, dänischen Sagen/Balladen um die Schöne Agnete, die mit einem Wassermann in die See ging und diesen später wieder verlassen hat - trotz ihrer Kinder.
Sprachlich gelingt es Anderson sehr angemessen die Personen darzustellen, die Sätze sind schlicht und erinnern an den Sprachduktus von Sagen.
(rezensiert von: Theophagos)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
-
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

 

Fazit: Diese Geschichte ist eine interessante Mischung aus Sword & Sorcery und Sage, doch leider fehlt es ein wenig an Originalität.


©mistkaeferl 2002-07. Es ist nicht gestattet, diese Seiten in fremden Framesets darzustellen oder Inhalte anderweitig zu veröffentlichen. Zum Impressum