DER ELFENWALD
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1 Rezension
-Jetzt war es das dritte Mal, daß sie weglief.-
1.Kapitel
Zyklus/Band Das kleine Volk (2)
Autor Steve Augarde
Original Celandine
Erscheinungsjahr 2005, dt. 2006
Verlag Arena
ISBN 3-401-05828-2
Subgenre Kinder- und Jugendbücher
Seitenzahl 456
Probekapitel -
Worum's geht:
England: Im Jahr 1911 erleidet die zehnjährige Celandine einen Unfall. Als sie unter einem Baum erwacht, sieht sie in den Ästen der Eiche einen Jungen sitzen, einen sehr kleinen Jungen. Jemand ruft nach ihm und nennt ihn "Fin". Celandine wird erneut ohnmächtig. Nachdem sie das Bewußtsein wiedererlangt hat, ist sie überzeugt, jemanden vom Kleinen Volk gesehen zu haben. Einige Zeit später trifft sie wieder auf Fin, der sie zum Versteck seines Stammes führt. 1915, während des Ersten Weltkriegs, kommt Celandine in ein Internat. Da ihre Mutter Österreicherin ist und somit als Feindin betrachtet wird, obwohl sie schon seit langer Zeit in England lebt, und weil sie sich die "falsche" Freundin aussucht, wird Celandine von ihren Mitschülerinnen schikaniert. Die Lehrerinnen sind ihr keine Hilfe. Sie sind streng, unnahbar, und bei Verstößen gegen die Ordnung setzt es Schläge. Celandine verläßt heimlich das Internat und sucht Zuflucht beim Kleinen Volk.

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Im zweiten Band seiner Trilogie erzählt Steve Augarde die Geschichte Celandines, der Urgroßtante von Midge. Im Gegensatz zum ersten Teil liegt der Schwerpunkt diesmal auf der Realität, und die ist im zweiten Jahr des Ersten Weltkrieges höchst unerfreulich. Celandines erst sechzehnjähriger Bruder meldet sich freiwillig. Das Mädchen lernt einen kriegsversehrten Soldaten kennen und als Celandine in den Elfenwald flieht, muß sie erfahren, daß auch dort ein Krieg zwischen den Naiad und den Ickri droht.
Der Elfenwald ist ein gut gemachtes Antikriegsbuch und zugleich eine Internatsgeschichte. Wer jetzt aber an Hanni und Nanni denkt, liegt falsch. In der Freudenberg-Schule herrschen Zustände, wie sie im Film Mädchen in Uniform gezeigt werden. Ordnung und Disziplin werden mit Strenge und körperlicher Züchtigung erzwungen, und die Mädchen machen sich mit wenigen Ausnahmen gegenseitig das Leben zur Hölle. Celandine wird wegen ihrer Herkunft schikaniert, und alles, was aus Deutschland kommt, vom Bleistift bis zum Geo-Dreieck, wird geächtet und muß verschwinden.
Es ehrt Steve Augarde, daß er so eindeutig sowohl gegen Krieg, als auch gegen übertriebenen Patriotismus und Diskriminierung Stellung bezieht, aber der Leser muß sich im Klaren darüber sein, daß er hier ein völlig anderes Buch vor sich hat, als er es von der Fortsetzung von Das Kleine Volk erwarten durfte. Poetische Elemente fehlen fast vollständig, das Kleine Volk und Magie spielen eine untergeordnete Rolle. Celandine besitzt aber offensichtlich magische Fähigkeiten, denn sie kann mit ihren Händen heilen, und manchmal sieht sie ein ihr unbekanntes, geisterhaftes Mädchen, das Hosen trägt. Der Leser weiß natürlich, wer dieses Mädchen ist, und falls er sich im Verlauf der Handlung irgendwann gefragt haben sollte, warum Augarde so ausführlich die traurige Realität des Jahres 1915 beschreibt, dann ahnt er in diesen Momenten, daß Steve Augarde diese Frage im dritten Band beantworten und Celandine und Midge zusammentreffen lassen wird. Allerdings ist das nur eine Vermutung, es ist nicht ausgeschlossen, daß Augarde seine Leser ein weiteres Mal überrascht.
Trotz des traurigen Themas gibt es auch einige komische Szenen. Celandine bringt Fins Stamm Lesen und Schreiben bei und muß den kleinen Kerlchen erst einmal begreiflich machen, warum Menschen Geschichten in "Schachteln" aufbewahren wie Streichhölzer, und daß diese Schachteln "Bücher" heißen. Und obwohl die Naiad eifrig bei der Sache sind und so lernwillig wie ein Lehrer es sich nur wünschen kann, bleibt die Rechtschreibung einiger Schüler recht individualistisch.
(rezensiert von: Top Dollar)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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