DIE UNWIRTLICHE KÜSTE

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1 Rezension
-"Ihr glaubt also, ein Mann kann den Tod betrügen und das Unheil überlisten?" fragte der kleine, blasse Mann, dessen gewölbte Stirn von einer schwarzen Kaputze überschattet wurde-
Zyklus/Band Fafhrd und der Graue Mausling (in: Der unheilige Gral)
Autor Fritz Leiber
Original The Bleak Shore
Erscheinungsjahr 1940; dt. 2004 (1972 als: Die öde Küste, in: Schwerter gegen den Tod)
Verlag - (s. Anthologie)
ISBN - (s. Anthologie)
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 10
Probekapitel -
Worum's geht:
Im Silbernen Aal herrscht Hochstimmung: Ein fröhlicher Schwertkampf wird geführt, eine johlende Menge besäuft sich und feixende Sklaven holen Nachschub, als den würfelspielenden Grauen Mausling und Fafhrd ein mysteriöser, hagerer Kuttenträger in ein Gespräch über den Tod verwickelt - ob man diesen wohl überlisten könne, wo es doch heiße, daß wenn der Tod dreimal rufe, man ihm folgen müsse. Da verlassen die beiden sonst so lässigen Glücksritter plötzlich zielstrebig die Kneipe...
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Die Geschichte ist erzählerisch ungewöhnlich umgesetzt. Sie beginnt in Lankhmar, der verlottertsten Metropole der Welt Nehwon, daran schließt sich eine Rahmenerzählung an, deren Erzähler in Lankhmar von seinen Erlebnissen bei der Seefahrt zur unwirtlichen Küste, die weit im Westen gelegen ist, berichtet. Darauf folgt die letzte Szene an eben dieser Küste.
Lankhmar wird nur kurz geschildert und ist die gewohnt farbenfrohe, lebenslustige und vulgäre Stadt. Die Darstellung der See ist malerisch, es wird von gewaltigen Wellen, wundersam gefärbten Wasser etc. gesprochen - letztlich ist es aber nur viel Salzwasser. Die unwirtliche Küste ist düster und scheinbar bar allen Lebens; nur scharfkantige, schwarze Felsen - oder?
Der mysteriöse schwarz gekleidete Mann ist natürlich ein magisches Element, was er genau ist, bleibt allerdings unklar. Daneben gibt es noch ein paar Ungeheuer, deren Schilderung zwar gelungen, ihr Stellenwert aber zu gering ist, um nachhaltig überzeugen zu können.
Tatsächlich agierende Figuren gibt es nur vier - Fafhrd und der Graue Mausling - großer Barbar und kleiner Trickser - sind dieses Mal still und schweigsam; trübsinnig fahren sie ihrem Schicksal entgegen. Sie besitzen vier Mingols, eingeschworene Sklaven, welche die Seemannschaft auf dieser Reise sind. Einer von ihnen - Ourph - kehrt nach Lankhmar zurück und berichtet von der Seereise. Der letzte ist der mysteriöse, hagere Fremde, der hauptsächlich mysteriös ist. Charaktere kommen in dieser Geschichte nicht zum Tragen - jeder macht, was ihm aufgetragen wird.
Die Geschichte ist schwer einzuordnen; zunächst scheint es eine Slick Story zu werden, dann folgt die eingebettete Rahmenerzählung/Erzählung der Seereise, die vage an eine Kombination von Clubstory/Reisebericht erinnert (aber nicht besonders lustig ist) und am Ende passend für eine Abenteuergeschichte. Wäre das Ende nicht so enttäuschend herkömmlich, hätte es eine brilliante Geschichte werden können.
Stilistisch kann Leiber wieder glänzen, denn jeden der drei Abschnitte weiß er mit passenden Sprachduktus zu erzählen.
(rezensiert von: Theophagos)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
-
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Ein Fluch treibt die zwei Glücksritter an die unwirtliche Küste; als Sword & Sorcery-Geschichte nicht überzeugend, aber ein interessantes Experiment in punkto Erzählform.


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