DER HEULENDE TURM

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1 Rezension
-Das Geräusch war nicht laut, schien aber die ganze weite, dämmerige Ebene und den fahl leuchtenden hohlen Himmel zu erfüllen: ein so leises und monotones Wimmern und Heulen, daß es ohne das pulsierende An- und Abschwellen vermutlich unhörbar gewesen wäre - ein altes ominöses Geräusch, das irgendwie im Einklang mit der wilden Landschaft der kargen Vegetation und den barbarischen Gewändern der drei Männer war, die in einer kleinen Mulde im Boden Schutz gesucht hatten und dicht um ein niedergebranntes Feuer lagen.-
Zyklus/Band Fafhrd und der Graue Mausling (in: Der unheilige Gral)
Autor Fritz Leiber
Original The Howling Tower
Erscheinungsjahr 1941; dt. 2004 (1972 als: Der heulende Turm, in: Schwerter gegen den Tod)
Verlag - (s. Anthologie)
ISBN - (s. Anthologie)
Subgenre High Fantasy
Seitenzahl 14
Probekapitel -
Worum's geht:
Bei der abendlichen Rast in einer Grasebene fern von Lankhmar verunsichert ein grausiges Heulen drei Reisende. Der Führer erzählt eine unheimliche Geschichte über einen Turm, in dessen Nähe - wenn das Heulen zu hören ist - Menschen verschwinden. Fafhrd dagegen meint, es stamme von einem Wolfsrudel - er würde gerne einen Wolf töten. Am nächsten Morgen stellen die zwei verbliebenen Gefährten fest, daß ihr Führer fort ist - scheinbar verursachte das schlechte Omen ihm zuviel Unbehagen. So machen sich der Graue Mausling und sein Freund alleine auf den Weg. Am Morgen darauf ist auch Fafhrd verschwunden - der Mausling folgt seinen Spuren zu einem einsamen Turm...
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Der Heulende Turm befindet sich in einer Graslandebene mit sanften Hügeln viele Meilen von Lankhmar entfernt auf der Welt Nehwon. Wasserlöcher sind eher selten, daher versammelt sich das Leben um diese - der Turm ist daher sehr einsam. Aufgrund der Ausrüstung entsteht ein vage vom Mittelalter geprägtes Bild.
Die magischen Elemente erinnern ein wenig an die Gothic Novel - zum größten Teil beruht die unheimliche Wirkung auf der Ungewißheit, was das Heulen verursacht, aber auch wenn der Leser es endlich erfährt, bleibt es gruselig.
Neben dem Grauen Mausling spielen die anderen Figuren nur geringe Rollen; der Mausling ist von knabenhafter Gestalt, aber sehr drahtig und ausdauernd. Er ist geschwind im Geiste und mit dem Körper. Auch wenn er ein hervorragender Fechter ist, weiß er um die Grenzen und wann er auf andere Mittel zurückgreifen muß. In dieser Geschichte erhält man einen kleinen, aber sehr interessanten Einblick in des Mauslings Psyche: Er ist zu wahren Untaten bereit, wenn es (aus seiner Sicht) einer höheren Sache dient. Dennoch belastet es sein Gewissen. Fafhrd ist ein großer, rothaariger Barbar aus dem Norden, er ist weit weniger abergläubisch als sein Gefährte, aber auch ihn nimmt das Heulen mit - er versucht durch Witze und lauten Singen schmutziger Tavernenlieder dieses herunterzuspielen. Die anderen Figuren werden nur skizziert, aber sie sind keineswegs unplausibel oder uninteressant.
Das einsam gelegene Haus, in dem Reisende über Nacht unterkommen - und umkommen - ist ein Motiv mit einer langen Geschichte; schon Theseus tötet den Polypemon, der Reisenden ein Nachtlager anbietet, die Kleinen auf die Streckbank spannt und den Großen die Füße abschlägt, und das Bates-Motel ist eines der bekannteren Beispiele, die das Motiv in der Moderne verwenden. Leiber fügt dem eine gelungene Variante für die Welt Nehwon hinzu - bis hin zum folgerichtigen Verhalten des Mauslings,
Die kurzen, düsteren Sätze sind der Stimmung zuträglich; Leibers Stil ist der Geschichte zwar angemessen, aber auch nicht mehr.
(rezensiert von: Theophagos)
Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
-
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Fazit: Ein gräßliches Heulen, ein unheimlicher Turm, verschwindende Reisende und der Schurkenheld Mausling - Dark Fantasy der Prägung Gothic Novel trifft auf Sword & Sorcery.


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