Warum's so gut ist:
Nach der Chronik der Drachenlanze von denselben Autoren angesiedelt, ist dies eine deutlich intensivere und tiefgründigere Geschichte - wobei es sich trotzdem empfiehlt, evtl. vorher die Chronik zu lesen, um eine bessere Vorstellung von der aktuellen Lage zu haben. Man kann ohne Vorbehalte sagen, daß diese Trilogie das beste ist, was die Drachenlanze zu bieten hat.
Es sind nicht mehr alle Charaktere dabei, und als wirkliche Protagonisten stehen neben den Zwillingen nur noch Crysania und vielleicht Tolpan da, doch diese werden stimmig beschrieben und vor allem vertieft.
Die Handlung ist bei weitem nicht so actiongeladen wie in den Vorgängern, doch das wirkt sich eher positiv aus: Man kommt ab von den breitgetretenen Hau-Drauf-Rollenspiel-Pfaden und entwickelt dabei eine weitaus interessantere Geschichte, deren Konflikte eher in den Charakteren als mit dem Schwert ausgetragen werden.
Drachenlanze-Kenner dürfen hier das Istar vor der Zerstörung kennenlernen und einige Rätsel um den berühmten Zauberer Fistandantilus lösen, der in der Chronik nur namentlich erwähnt war.
Auch sprachlich sind deutliche Verbesserungen zu sehen; und das Buch garantiert höchste Spannung und höchsten Lesegenuß - außer man ist absolut vernarrt in den Roman-Typus à la "Wir ziehen los und retten die Welt, tralalalala". Denn hier liegt ein weitaus vielschichtigeres und vor allem auch düstereres Werk vor, das einen zwar bei den Lesern beliebten, aber doch eindeutig bösen Charakter in den Mittelpunkt stellt.
(rezensiert von: mistkaeferl)

Zur Übersetzung: Flüchtig übersetzt, vieles klingt holprig und einfach unschön. (übersetzt von Marita Böhm)

Buch gemocht? Vielleicht gefällt dann auch...

Fazit: Der Auftakt einer charakterbasierten, groß angelegten Geschichte - Rollenspiel-Fantasy mit hohem Anspruch.