MAXIES DÄMON

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Berwertungsschlüssel:

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Wertung: 3 von 5
1 Rezension
-SEX ist ganz nett, aber die Erfüllung ist es ja nun auch nicht. Behutsam drückte ich meinen Fuß nieder. Fast zuckte ich zusammen, als mir ein dunkles, stilles, gerade noch fühlbares Fauchen entgegenschlug .-
Zyklus/Band -
Autor Michael Scott Rohan
Original Maxie's Deamon
Erscheinungsjahr 1997, dt. 2001
Verlag Lübbe
ISBN 3-404-20417-4
Subgenre Fun-tasy
Seitenzahl 415
Probekapitel -
Worum's geht:
Maxie klaut wieder mal ein Auto und ist so ganz in seinem Element: Ferrari Testarossa, rot mit weißen Sitzen. Aber er fährt natürlich zu schnell, wird gejagt und ein LKW drängt in an die Böschung - das war's, denn jetzt geht der Flug ab. Bei dem Tempo eigentlich eine im wahrsten Sinn des Wortes todsichere Sache, aber es kommt anders. Der Wagen wirbelt in den Sonnenuntergang. Maxie rappelt sich aus dem Wrack und läuft den Feldweg entlang. Das Pub, in dem er schließlich landet, scheint Jahrhunderte alt zu sein. Trotzdem passen alle Besucher voll und ganz in die Szene. Bis auf Stephen Fisher, der ihm erst die Gesetze der Spirale und dann den Rückweg zeigt. Maxie jedoch gerät unversehens in eine Alchemistenküche und fällt mitten hinein in die Beschwörung, die er damit durcheinanderbringt. Jetzt hat Maxie jede Menge Verfolger am Hals: Den Bauer mit der tödlichen Sense, die Alchemisten, den Auto-Hehler, eine Rauschgiftgang und zu guter letzt auch noch Piraten, die alles nieder machen, was sich ihnen in den Weg stellt und die aus dem Nichts auftauchen, wenn Maxie in der Klemme sitzt. Dies tut er ja fast ständig. Als ihn dann die Alchemisten auf eine seltsame Reise durch die Kanalisation Londons mitnehmen und sie im Prag der Habsburger herauskommen, haben sich auch für den an der Realität hängenden Ganoven die Blickwinkel entgültig verschoben.

Warum's so gut ist:
Nach einigen Seiten legte ich das Buch weg und las ein anderes. Das wiederholte sich, aber dann kamen sowohl die Geschichte als auch der Leser in Schwung. Der Humor ist köstlich, bisweilen auch skurril, wenn einer der Beschwörer als Exhumierung von Grateful Dead bezeichnet wird, oder Maxie, der aus einem Schlammloch auftaucht und resümiert: "Der Gollum-Look war dieses Jahr nicht in Mode." Dafür opfert er auch die letzte Münze, wirft die Autowaschanlage an (mit Heißwachs) und lässt die Bürsten an sich ihr Werk vollbringen. Anschließend sinnt er des Geruches wegen nach über ‚Waxie-Maxie'. Die Parallelisierung von Maxies Dämon mit Maxwells Dämon lässt den Physiker schmunzeln.
Die Reise, auf der sich Zeiten und Räume verschieben, die aber ein Ritt durch die Kanalisationen ist, erkennt man leicht als Parodie auf Roger Zelaznys Corwin von Amber, der ja auf seinem Ritt von der Erde nach Amber ähnliches vollbringt. Man wird sicher noch viele derartige Anspielungen erkennen (auch Schiller mit Wallenstein und der Prager Fenstersturz wird ohne mit der Wimper zu zucken integriert). Tja, wenn schon Prag, dann sollte auch Rabbi Loew und sein Golem natürlich nicht fehlen (er kommt am Schluss zum Zug).
Vergleicht man dieses Werk mit der Pfortenwelt-Trilogie, die ja den Hintergrund abgibt, fällt es ein wenig ab. Durch die Ganovenperspektive Maxies, der als Icherzähler locker im Chargon plaudert und lässig die Stilebenen wechselt (er hat auch Bildung), entfaltet sich trotz allem ein interessantes Panorama.
Das Ende der Story bindet dann wieder enger an die Trilogie an, mehr kann aber nicht gesagt werden, sonst ist die Spannung weg.
(rezensiert von: wolfcrey)

Wertung
gesamt
Welt
Aufmachung
Sprache
Story
Karte
Personenglossar
Sachglossar
Hinweise zu Sprache/Aussprache
Illustrationen
Zeichnungen/Sonstiges

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Corwin von Amber

Fazit: Ein lockeres, humorvolles Buch für zwischendurch.


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